Teilerfolg vor Gericht Britney Spears darf eigenen Anwalt aussuchen
Im Vormundschaftsstreit mit ihrem Vater konnte Britney Spears einen Teilsieg für sich erringen. Die Popsängerin brach bei ihrer zweiten Anhörung erneut in Tränen aus – und sendete einen emotionalen Appell an die Richterin.
US-Popsängerin Britney Spears setzt den Kampf um eine Aufhebung der Vormundschaft ihres Vaters mit einem neuen Anwalt fort. Das zuständige Gericht in Los Angeles erlaubte es der 39-Jährigen am Mittwoch erstmals, einen eigenen Verteidiger zu bestimmen. Spears wird in dem Verfahren künftig von Mathew Rosengart vertreten, der schon als Anwalt für Hollywood-Stars wie Sean Penn oder Steven Spielberg gearbeitet hat.
Die Zustimmung des Gerichts zur Auswahl ihres eigenen Rechtsbeistands ist ein erster Etappensieg für Spears in dem jahrelangen Vormundschaftsstreit mit ihrem Vater. Rosengart sagte, er werde so bald wie möglich einen neuen Antrag einreichen, um Spears von der Vormundschaft ihres Vaters Jamie zu befreien. Er legte dem Vater der Sängerin nahe, sich freiwillig zurückzuziehen.
Spears' emotionaler Appell an Richterin
Spears war bei der Anhörung am Mittwoch per Telefon zugeschaltet. Unter Tränen forderte sie erneut ein Ende der Vormundschaft und kündigte an, Anzeige gegen ihren Vater zu erstatten. Ende Juni hatte die Sängerin in einer 20-minütigen Stellungnahme vor Gericht gesagt, sie sei "traumatisiert" und "deprimiert", dass ihr Vater ihr keinerlei Entscheidungsfreiheit lasse. Seine Vormundschaft sei "missbräuchlich".
Wegen psychischer Probleme war Spears 2008 vorübergehend in eine Klinik zwangseingewiesen worden. Jamie Spears übernahm die Vormundschaft für seine Tochter und regelt seither ihre rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten. Unter seiner Vormundschaft kehrte Spears rasch auf die Bühne zurück. Sie veröffentlichte drei Alben, trat in verschiedenen Fernsehshows auf und übernahm sogar eine Dauershow in Las Vegas. Im Januar 2019 sagte sie jedoch alle Auftritte ab.
Mit Hits wie "... Baby One More Time", "Oops!... I Did It Again" und "Toxic" war Britney Spears Anfang der 2000er Jahre die bestbezahlte Sängerin der Welt. Danach häuften sich bei ihr berufliche und private Rückschläge. Nach ihrer Scheidung von Kevin Federline im Jahr 2006 und dem Verlust des Sorgerechts für ihre beiden Kinder wurde sie von Paparazzi barfuß und mit kahlgeschorenem Kopf an einer Tankstelle abgelichtet.
Das öffentliche Interesse an dem Vormundschaftsstreit wurde durch den Dokumentarfilm "Framing Britney Spears" angeheizt, der die rechtliche Entmündigung des Popstars nachzeichnet. Unter dem Hashtag #FreeBritney fordern Spears' Fans ein Ende der Vormundschaft ihres Vaters.
- Nachrichtenagentur afp