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Altes Video aufgetaucht: Bushido bedrängte Mädchen – Rapper entschuldigt sich


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Rapper bedrängte Mädchen
Altes Video aufgetaucht: Bushido verurteilt Bushido

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

Aktualisiert am 28.06.2021Lesedauer: 4 Min.
Der verpixelte Screenshot zeigt eine Szene aus dem Video mit dem jungen Bushido.Vergrößern des Bildes
Der verpixelte Screenshot zeigt eine Szene aus dem Video mit dem jungen Bushido. (Quelle: t-online)
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Ein altes Video, das zeigen soll, wie Bushido ein Mädchen zum Sex drängen will: Damit wollen andere Rapper Bushido "canceln". Doch der reagiert anders als vorhergesagt.

Bushido rechnet in einem Instagram-Video damit ab, wie er in der Vergangenheit mit Frauen und Mädchen umgesprungen ist. Er hat sich tatsächlich so sexistisch und frauenverachtend benommen, wie sich die Öffentlichkeit das von Gangsta-Rappern vorgestellt hat.

Ein 16 Jahre altes Video ist an die Öffentlichkeit gelangt und vermittelt den Eindruck, dass Bushido in einem Hotelzimmer ein möglicherweise minderjähriges Mädchen mit einigem Druck zum Sex drängen will. Die Veröffentlichung viele Jahre später ist offenbar kein Zufall – in der Rap-Szene wird gerade viel schmutzige Wäsche gewaschen.

Bushido meldete sich auf Instagram schon kurz nach Veröffentlichung des Videos und verurteilte sein früheres Verhalten. "Damals war das für mich die einzige Art. Jetzt als Vater von Töchtern hoffe ich, dass meine und eure Töchter nicht solchen Menschen über den Weg laufen wie mir damals", sagt er. "Was dort zu sehen ist, zeigt mich, und es absolut nicht in Ordnung. Man darf Menschen so nicht behandeln." Er müsse sich bei dem Mädchen entschuldigen – und bei anderen, die er ähnlich behandelt habe. Später kündigte er in einer Instagram-Story an, am Sonntagabend das Video von damals ungeschnitten zu veröffentlichen.*

Vorwürfe gegen andere Rapper

Unter Zugzwang geraten ist Bushido, weil Rapper Cashmo das Video veröffentlicht hat – nach viel Geheimniskrämerei und Raunen. Cashmo spricht darin davon, "jetzt in den Krieg [zu] ziehen". Wenn Bushido "gecancelt", also aus der Öffentlichkeit verbannt werde, sei alles gut. Beteiligt waren offenbar Fler oder Arafat Abou-Chaker, mit dem Bushido wegen der einstigen Geschäftsbeziehungen vor Gericht streitet.

Bushido sieht die Veröffentlichung auch in größerem Zusammenhang: "Momentan gibt es eine große Bewegung, die sich wünscht, dass es mit mir ein Ende findet." Aber alle, die dahinterstünden, würden ihr Ziel nicht erreichen – "egal was ihr macht".

Den Beteiligten gehe es auch gar nicht um das Mädchen oder den Umgang mit Frauen. "Ihr habt kein Interesse daran, dass Problem im Deutschrap zu ändern, und dafür zu sorgen, dass Frauen nicht weiter als Nutten und Ficklöcher betitelt werden." Das Problem gebe es, seit es Rap gebe, "und euch lag da nichts dran".

Video ist kompromittierend – und 16 Jahre alt

Am Samstagabend hatte Cashmo das Video veröffentlicht. Bushido sitzt in der Szene mit nacktem Oberkörper vor einem angekleideten Mädchen, und die junge Frau weiß offenbar nicht, wozu sie mit aufs Zimmer gekommen ist und will keinen Sex. Bushido, offenbar nicht einziger Mann im Zimmer, ist ungeduldig, drängt sie. "Du tust grade so, als wärst du bei irgendwelchen Neandertalern."

Der Rapper droht in dem 16 Jahre alten Video unterschwellig: "Soll ich dich mal in einen... , wohin schicken, wo du mal richtig Krise schieben kannst?" Bushido hat in dem Video Zweifel an ihren Altersangaben: "Ich bin acht Jahre älter als du, wenn du überhaupt 18 bist. Ich bin locker elf Jahre älter als du." Weder in diesem Video noch in Bushidos Entschuldigung wird klar, wie alt die junge Frau tatsächlich war. Das Video endet, ohne dass es zu sexuellen Handlungen kommt.

Cashmo warnte, Bushidos Anwälte würden das Video schnell löschen lassen. Doch Bushido reagierte ganz anders: Das Video sei echt, es zeige ihn vor 16 Jahren ("ich sehe scheiße aus"), und er werde sich nicht dagegen wehren. Stattdessen verurteilt er den Bushido von einst.

Kein Argument, es zu rechtfertigen

Er erklärt aber auch die Umstände: Er hatte den Song "Gangbang" veröffentlicht, er war auf dem "Bravo"-Cover als übler Aufreißer, es habe eine Spirale eingesetzt, "War es richtig, mit Frauen, Mädchen so umzugehen? Nein, auf keinen Fall. Haben wir es trotzdem gemacht? Ja! Hat die Öffentlichkeit das gefeiert? Ja! Hat man dadurch das Gefühl gehabt, noch verruchter zu sein? Auf jeden Fall." Es hätten dadurch auch mehr Mädchen mitkommen wollen nach Konzerten. "Aber das ist eine andere Geschichte und kein Argument, dass es rechtfertigt."

Bushido präsentiert sich einmal mehr als der, der sich wegen seiner Familie gewandelt habe: "Ich tue viel dafür, um solche Verhaltensweisen abzulegen. Meine Ehefrau hat auch lange unter mir und meinen Verhaltensweisen leiden müssen." Anna-Maria Ferchichi, Schwester von Sarah Connor, erwartet gerade Drillinge – die gemeinsamen Kinder Nummer fünf bis sieben.

Das Video, das Bushido belasten soll, kommt mitten in eine Debatte um schwere Vorwürfe gegen den Rapper Samra, zu dessen Verteidigern Cashmo gehört: In der Deutschrap-Szene war es das bestimmende Thema der vergangenen Tage. Samra weist Vergewaltigungsvorwürfe von Influencerin Nika Irani zurück. Sein Label hat aber erklärt, die Zusammenarbeit bis zur Klärung der Vorwürfe ruhen zu lassen. Cashmo hatte angekündigt, einen "wahren Täter" zu präsentieren – Bushido in dem Video, das den Anschein erweckt, dass Bushido das Mädchen verbal bedrängt.

Update: Bushido hat eine rund 20-minütige Fassung des Videos veröffentlicht. Auch dieses Video ist geschnitten, zeigt aber, dass die junge Frau vor allem von Bushidos Begleitern belästigt und gegen ihren Willen gefilmt wird. Bushido beteiligt sich daran nicht, greift aber auch nicht ein. In dem Gespräch, das im von Cashmo veröffentlichten Ausschitt zu sehen ist, habe er sie nicht zum Sex drängen wollen, sondern zu einer Entscheidung, ob sie gehe oder bleibe. Bushido nennt den Ausschnitt böswillig und manipulativ. Er sagt, die junge Frau sei mit Sicherheit 18 gewesen.

*Der Text wurde mit der Information aktualisiert, dass Bushido das Video ungeschnitten veröffentlichen will.

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