Moderatorin in Rage "Hast du sie noch alle?" – Kim Fisher sauer auf Nino de Angelo
In der jüngsten Folge der Talkshow "Riverboat" war Nino de Angelo zu Gast. Moderatorin Kim Fisher fand für den Sänger deutliche Worte und scheute sich nicht, ihm diese ins Gesicht zu sagen.
"Nino, mein Nino", wandte sich Kim Fisher freundlich an ihren Talkgast. Nino de Angelo und die 51-Jährige kennen sich schon seit vielen Jahren, wie sie verriet. Er sei in der Sendung "Riverboat" fast schon zu Hause. Deswegen kamen die beiden auch schnell zum Punkt. Fisher sprach den Musiker nämlich direkt auf seine Schlagzeilen an. Die würden irgendwie zu ihm gehören, ihn auch ein Stück weit ausmachen. Doch bei einer Meldung über de Angelo sei es Fisher gar nicht gut gegangenen.
"Nach drei Wochen Reha bin ich erst mal richtig einen saufen gegangen"
"Ich habe keine fünf Jahre mehr", sagte der 57-Jährige vor Kurzem. "Ist das wirklich so hart?", wollte Fisher von ihrem Gast wissen. "Ja, das ist es. Ich hatte 2016 eine Herz-Not-OP, drei Bypässe, und war dann drei Wochen lang in der Reha", so der Sänger. "Hinterher dachte ich, es müsste ja alles wieder gut funktionieren. Ich habe das dann mal ausgetestet und bin erst mal richtig einen saufen gegangen", erzählte er lachend.
Dann habe er angefangen, Sport zu machen, und bemerkt, dass er Schwierigkeiten damit hat, Kondition aufzubauen. Sein Trainer habe ihn daraufhin zu einem Kardiologen geschickt, der wiederum verwies ihn nach einem Check an einen Lungenfachmann. Der Arzt stellte eine chronische, unheilbare Lungenerkrankung fest: COPD (auf Englisch: chronic obstructive pulmonary disease). Dabei handelt es sich um eine dauerhaft atemwegsverengende Lungenerkrankung. Mehr dazu lesen Sie hier.
Der Arzt habe ihm gesagt, er solle mit dem Rauchen aufhören und gesund leben. "Ich habe das die letzten vier Jahre ehrlich gesagt ignoriert. Ich hatte da keinen Bock drauf und habe so getan, als ob nichts wär", verriet de Angelo. Er merke allerdings, dass er immer weniger Luft bekomme. "Wenn ich auf der Bühne einen Song singe, muss ich zwei Minuten danach reden, damit ich den nächsten Song singen kann." Es habe sich in den vergangenen Jahren aber nicht verschlimmert. "Ich lebe damit, ich akzeptiere diese Krankheit."
"Wie undankbar bist du denn?"
Fisher fand das alles gar nicht so lustig: "Ich akzeptiere das nicht. Du weißt, wie lieb ich dich habe. Ich möchte, dass du gut zu dir bist", ermahnte sie ihren Freund und schlug dann direktere Töne an. "Ich könnte jetzt auch sagen: 'Sag mal, hast du sie noch alle? Nach einer Bypass-Operation in die Kneipe zu gehen, um zu gucken, ob nach alles funktioniert. Wie undankbar bist du denn?'" Doch de Angelo konnte die Einwände nicht verstehen: "Ich bin doch gut zu mir, wenn mein Körper einen Whiskey oder einen Rotwein will, dann gebe ich ihm das", scherzte er.
Er könne durchaus auch mit dem Rauchen aufhören, "aber ich will es doch gar nicht", stellte er klar. "Ich weiß, was ich hinter mir habe und ich weiß, wie mein Leben funktioniert." Er wisse, dass diesen Weg nicht jeder akzeptieren würde, verdeutlichte aber erneut: "Das ist mein Leben und das werde ich genießen mit allem Drum und Dran."
Fisher meinte: "Es ist deine Entscheidung, aber ich bin sauer auf dich, dass du das so machst, verdammt noch mal!" Er habe eine so besondere Stimme und sein neues Album sei so gut, dass es bereits auf dem zweiten Platz der Albumcharts landete. Der Künstler solle das als ein Zeichen sehen. Doch de Angelo blieb resistent. "Ich bin die letzten 30 Jahre meinem Hit 'Jenseits von Eden' hinterhergedackelt wie so ein Chihuahua. Jetzt habe ich es mit Willenskraft noch einmal geschafft, weil ich das Leben schön finde. Wenn mir einer sagt: 'Du darfst dies nicht und das nicht', dann finde ich das Leben nicht mehr schön. Dann kann ich mir auch gleich die Kugel geben."
Harte Worte, doch sie scheinen tief in dem Sänger verankert zu sein. Wichtiger als seine Musik sind Nino de Angelo übrigens nur seine Nachkommen, Tochter Lou und Sohn Luca Leon.
"Ich habe zwei wunderbare Kinder, die ich über alles liebe", schwärmte er. "Meine beiden Kinder sind meine größten Hits. Meine erste Frau hat wirklich das Beste getan, damit aus den Kindern etwas wird."
- MDR: "Riverboat" vom 5. März 2021
- Instagram: Profil von Nino de Angelo