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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Annett Möller über Corona "Ich habe Angst, was unser aller Zukunft anbelangt"
Von einem Tag auf den anderen fegte das Coronavirus die Terminkalender vieler leer – auch Prominente haben plötzlich keine Aufträge mehr. Moderatorin Annett Möller spricht mit t-online.de über ihre Lage in der Krise.
Bildungseinrichtungen sind geschlossen, wo es geht, arbeiten die Menschen im Homeoffice. In ganz Deutschland herrscht ein Kontaktverbot. TV-Shows finden ohne Publikum statt, die Kulturszene liegt komplett flach. Jeder sollte, soweit möglich, zu Hause bleiben. Nur so kann die Coronavirus-Pandemie in den Griff bekommen werden. Wie Annett Möller mit der ungewöhnlichen Situation und einer damit verbundenen Angst umgeht, erzählt die Moderatorin im Gespräch mit t-online.de.
Annett Möller moderierte jahrelang Nachrichtensendungen bei n-tv und RTL, bevor sie vor zwei Jahren zu Sat.1 wechselte. Dort ist sie ab dieser Woche in der neuen, bereits aufgezeichneten Show, "Mit Nagel und Köpfchen" zu sehen. Die 41-Jährige ist außerdem Unternehmerin und Mutter einer 2017 geborenen Tochter. Dank ihr gibt es auch aktuell Momente zum Genießen.
t-online.de: Frau Möller, die Corona-Krise betrifft alle Lebensbereiche. Wie heftig sind Sie persönlich davon betroffen?
Annett Möller: Wir machen uns natürlich große Sorgen um unsere Eltern, meine Oma und all die lieben Menschen um uns herum, die zur Risikogruppe gehören. Einigen haben wir auch mehrfach und sehr bestimmt ins Gewissen geredet, weil ihnen das Ausmaß anfänglich gar nicht so bewusst war. Man denkt ja immer, es trifft nur die anderen. Aber jetzt verhalten sich alle so, wie sie es sollen und von daher sind wir etwas beruhigter.
Zu den Sorgen um die Gesundheit kommen aber auch die um unsere Wirtschaft. Diese Krise könnte uns viele Arbeitsplätze kosten, bringt viele Menschen in große finanzielle Bedrängnis. Diese Ungewissheit lässt mich jeden Tag mit einem mulmigen Gefühl im Bauch aufwachen. Ich bin ja auch davon betroffen. Alles, was ich für die nächsten Monate geplant hatte, ist mit einem Schlag weg. Teilweise auf Eis gelegt, teilweise auch komplett abgesagt. Kein gutes Gefühl.
Wie gehen Sie damit um? Inwiefern versuchen Sie, das Beste daraus zu machen?
In den ersten Tagen habe ich mir viele Gedanken gemacht und musste mich erst einmal ordnen. Aber mit kleinem Kind ist man ja gut beschäftigt. Ich versuche, Livi die Zeit so schön wie möglich zu machen und mich nebenbei online weiterzubilden oder am Blog zu arbeiten. Was wirklich schön ist: Mein Mann arbeitet zum Glück aus dem Homeoffice. Er ist da zwar sehr stark eingespannt, aber so können wir auch mittags öfters zusammen essen, sehen uns zwischendurch einfach mehr, tauschen uns aus und sind beieinander. Das bedeutet mir sehr viel.
Gerade in diesen Tagen sind Angst und Panik immer wieder Thema. Wie ist das bei Ihnen?
Ich habe durchaus Angst, was unser aller Zukunft anbelangt. Ich denke nicht, dass sich alles in ein paar Wochen wieder normalisiert. Das wird uns noch länger beschäftigen.
Die Frage ist jetzt, was man allein zu Hause daraus macht. Man kann sich in diese Angst hineinsteigern und alles wird immer schlimmer, oder man sucht sich etwas zur Ablenkung, ein Buch zum Thema Angst, eine sinnvolle Aufgabe, die einen weiterbringt und Hoffnung schöpfen lässt. Hoffnung zu haben, ist für mich das Wichtigste. Dazu gehört für mich auch, mich umfangreich zu informieren, genau über die Entwicklung Bescheid zu wissen. Ich suche gezielt im Netz aber auch nach positiven Meldungen, die eben auch ein bisschen Hoffnung machen.
Was macht Ihnen sonst Angst?
Ich habe immer eine gewisse Angst um meine Familie und hoffe, dass alle gesund bleiben. Deswegen kaufe ich auch zum größten Teil gesunde Sachen ein, achte auf Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten oder zum Beispiel auch im Waschmittel. Man glaubt gar nicht, was in vielen Produkten immer noch drin ist.
Den zweiten Teil unseres Gesprächs mit Annett Möller lesen Sie am Wochenende auf t-online.de.
Darin geht es unter anderem um ihre neue Heimwerker-Show "Mit Nagel und Köpfchen", um Stilvorbilder, das Schwarz-Weiß-Denken vieler Nutzerinnen und Nutzer im Netz sowie um den anfangs nicht ganz glücklich verlaufenen Senderwechsel der Moderatorin.