"Leider kein Anzeichen gefunden" Suche nach Daniel Küblböck wird eingestellt
Am Sonntagmorgen ging Daniel Küblböck von Bord der Aidaluna. Über 24 Stunden lang wurde nach ihm gesucht. Nun stellt die kanadische Küstenwache die Suche nach dem Sänger ein.
Die kanadische Küstenwache hat die Suche nach dem in der Labrador See vermissten deutschen Sänger Daniel Küblböck eingestellt. Das teilte der Sprecher der Küstenwache im kanadischen Halifax, Mark Cough, am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Schwere Entscheidung
Insgesamt vier Schiffe und zwei Flugzeuge hätten mehrere Stunden lang eine Fläche von 1227 Quadrat-Seemeilen abgesucht. "Leider wurde kein Anzeichen von Herrn Küblböck gefunden", sagte Cough. Wegen der kurzen Überlebenszeit in dem kalten Wasser sei die schwere Entscheidung getroffen worden, die Suche einzustellen.
Seit Sonntagmorgen vermisst
Daniel Küblböck ist am frühen Sonntagmorgen um 5 Uhr (Ortszeit) von Bord der AidaLuna, die sich gerade auf dem Weg von Hamburg nach New York befand, in den rund zehn Grad Celsius kalten Nordatlantik gegangen.
Das Kreuzfahrtschiff war daraufhin umgekehrt und hatte gemeinsam mit der kanadischen Küstenwache nach dem Sänger gesucht. Die mutmaßliche Unglücksstelle liegt rund 200 Kilometer von St. John's in Neufundland.
Der Kreuzfahrt-Veranstalter äußerte schon am Sonntag die begründete Annahme, dass der privat an Bord befindliche Küblböck gesprungen sei. Am Montag teilte Aida mit: "In dieser schwierigen Zeit sind wir mit unseren Gedanken bei der Familie des Vermissten. Das AIDA Care Team ist in engem Austausch mit den Angehörigen, um ihnen in allen Fragen zur Seite zu stehen."
Kreuzfahrtschiff am Sonntagabend von Suchaktion entbunden
Am Sonntag waren noch zwei Schiffe sowie ein Aufklärungsflugzeug und ein Hubschrauber im Einsatz. Über Nacht suchte nur ein Schiff der Küstenwache weiter. Von Aida hieß es am Montag, nach Anbruch der Dunkelheit am Sonntagabend (Ortszeit) seien die Kreuzfahrtschiffe von der Küstenwache aus der Suchaktion entbunden worden. "AIDAluna befindet sich jetzt auf dem Weg nach Halifax."
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Mobbing-Vorwurf gegen Schauspielschule
Die zuletzt von Küblböck besuchte Berliner Schauspielschule äußerte sich, nachdem am Montag Mobbing-Vorwürfe bekannt wurden. "Die Behauptung über Mobbing an unserer Schule weisen wir strikt zurück", hieß es in einer Erklärung der ETI Schauspielschule Berlin des Vereins Europäisches Theaterinstitut. "Wir sind zutiefst bestürzt und geschockt über das Verschwinden unseres Schülers Daniel Küblböck." In Gedanken sei man bei der Familie, den Freunden und Fans. Im Internet kursiert ein angeblich von Küblböck verfasster Netz-Eintrag, in dem von monatelangem Mobbing an der Schule die Rede ist und einer Dozentin vorgeworfen wird, nichts dagegen getan zu haben.
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Besteht noch Hoffnung, dass Daniel Küblböck lebend gefunden wird?
Christian Stipeldey von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger erklärte t-online.de: "Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger kennt extreme Fälle in beiderlei Hinsicht: Menschen, die nach dem Sturz über Bord schnell bewusstlos geworden und ums Leben gekommen sind, aber auch Menschen, die in relativ warmem Wasser nach mehr als einem Tag noch in so guter körperlicher Verfassung waren, dass sie beispielsweise die Lotsenleiter an der hohen Bordwand eines großen Schiffes selbst greifen und – mit Hilfe – erklimmen konnten."
Daniel Küblböck erreichte 2003 in der ersten Staffel von DSDS den dritten Platz. Seitdem er sich in der Öffentlichkeit bewegte, schloss er auch viele Freundschaften mit anderen Prominenten. Unter ihnen findet sich zum Beispiel auch Carsten Spengemann. Er lernte den Sänger als herzlichen und sensiblen Menschen kennen. Zu t-online.de sagte Spengemann: "Als ich gestern davon erfahren habe, dass Daniel Küblböck von Bord der Aida gesprungen sein soll, dachte ich mir nur: Das kann doch nicht sein."
- dpa
- Eigene Recherche