Schlussplädoyer im Prozess Verteidiger von Bill Cosby fordern Freispruch
In ihrem Schlussplädoyer im Prozess gegen den früheren US-Fernsehstar Bill Cosby hat die Verteidigung einen Freispruch ihres Mandanten vom Vorwurf eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs gefordert.
Die Anschuldigungen beruhten auf "fadenscheinigen, albernen, lächerlichen Beweisen", erklärten Cosbys Anwälte am Dienstag. Der 80-Jährige sei von einer "pathologischen Lügnerin", die auf eine hohe Geldsumme aus sei, fälschlich beschuldigt worden. Die Hauptbeschuldigerin Andrea Constand wirft Cosby vor, sie im Januar 2004 unter Drogen gesetzt und sich an ihr sexuell vergangen zu haben. Cosby dagegen sagt, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt. Nach der Verteidigung sollte die Staatsanwaltschaft ihr Schlussplädoyer halten, anschließend sollten die Geschworenen mit ihren Beratungen beginnen.
Vorwurf der schweren sexuellen Nötigung
In einem ersten Verfahren im vergangenen Jahr konnten sich die Geschworenen auf kein Urteil einigen. In der Neuauflage des Prozesses musste sich Cosby mehreren Beschuldigerinnen stellen. Sie alle erhoben den Vorwurf, er habe sie unter Drogen gesetzt und sich sexuell an ihnen vergangen. Dem früheren Star der "Cosby Show" werden insgesamt drei Fälle von schwerer sexueller Nötigung vorgeworfen, jeder Fall kann mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden.
Cosby wurde am Dienstag erstmals während des Prozesses von seiner Frau begleitet, mit der er seit 54 Jahren verheiratet ist. Camille Cosby saß im Zuschauerraum, als seine Anwälte für einen Freispruch plädierten. Den Vorwürfen der Anklage während des Verfahrens, wonach ihr Mann ein Doppelleben geführt und sich an Frauen sexuell vergangen habe, wohnte sie nicht bei.
- dpa