Nach Belästigungsvorwürfen NDR findet keine Hinweise im Fall Dieter Wedel
Nach den Vorwürfen gegen Dieter Wedel hatte der Intendant des NDR eine Prüfung aller Fernsehproduktionen veranlasst, bei denen der 75-Jährige Regie führte oder als Autor tätig war. Bei den Untersuchungen hat der Sender jedoch keine Hinweise gefunden, die die Vorwürfe sexueller Übergriffe bestätigen würden.
"Bisher konnten in der Untersuchung keine sexuellen Übergriffe bei diesen zwischen 1969 und 1991 realisierten Produktionen belegt werden", hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Norddeutschen Rundfunks
Im Rahmen der Untersuchung sind den Angaben zufolge in den Archiven noch vorhandene Unterlagen zu Eigen- und Auftragsproduktionen geprüft worden, an deren Entstehung Dieter Wedel mitwirkte. Als Auftragsproduktion seien 47 Filme entstanden, als NDR-Eigenproduktionen 22. "Die Bandbreite der Arbeiten reicht von 25-minütigen Folgen für verschiedene Vorabendserien über mehrteilige Fernsehfilme wie 'Einmal im Leben' bis hin zu Einzelfolgen der Reihe 'Schwarz-Rot-Gold'", hieß es. Neben der Sichtung der Akten habe es auch Gespräche mit an den Produktionen Beteiligten gegeben.
"Der NDR steht für eine Kultur der Fairness, der offenen Kritik und der gegenseitigen Wertschätzung", betonte Marmor. Sexismus und sexuelle Gewalt dulden man weder im Sender noch bei den beauftragten Produktionsfirmen. "Auch wenn es um Vorgänge geht, die viele Jahrzehnte zurückliegen, haben wir ein hohes Interesse an einer Aufklärung möglicher Vorwürfe", erklärte der Intendant. "Eventuell Betroffene können sich vertrauensvoll und, wenn gewünscht, unter Wahrung ihrer Anonymität an den NDR wenden."
- dpa