Handschellen für ARD-Talker Warum Frank Plasberg in den USA im Gefängnis landete
Für Frank Plasberg endete eine USA-Reise in den Achtzigerjahren in einem Horror-Trip. Der Polittalker landet kurz vor dem Heimflug im Gefängnis.
"Du bist nicht du, wenn du hungrig bist!" Das wissen wir spätestens seitdem Joan Collins 2012 für einen Schokoriegel Werbung gemacht hat. Frank Plasberg hingegen weiß das schon seit den Achtzigern. Der Moderator wurde am Flughafen von Detroit festgenommen, weil er wegen seines Hungers die Anweisungen des Sicherheitspersonals missachtet hatte.
Der Horror-Trip zurück nach Deutschland
Für eine TV-Reportage musste der "hart aber fair"-Moderator in die USA reisen. "1987 flog ich als freier TV-Reporter nach Memphis. Ich hatte gehört, dass der alte Dienst-Benz von Konrad Adenauer dort bei einem Oldtimer-Sammler in einer Garage gelandet war", erzählt Frank Plasberg im Gespräch mit der "Bild am Sonntag".
Nach einem abgeschlossenen Dreh wollte der damals 30-Jährige über Detroit wieder zurückfliegen, doch wegen eines Triebwerkschadens konnte die Maschine nicht abheben. Erst nach fünf, sechs Stunden Warten ohne Essen und Trinken ging es mit einem Ersatzflugzeug in Richtung Heimat. "Doch kaum in der Luft, gab es die nächste schlechte Nachricht. Man hatte vergessen, das Catering zu laden. Also: Wieder nichts zu essen."
Für einen Burger in die Zelle
Damit nicht genug: In Detroit hatte der hungrige Plasberg auch noch seinen Anschlussflug nach Deutschland verpasst. Ein kleines Trostpflaster: Die Airline hatte Essensgutscheine spendiert, allerdings gab es nur im Abflugbereich einen Burgerladen, der noch geöffnet war.
Doch den Moderator und das Restaurant trennte nicht nur eine Sicherheitsschleuse, sondern auch eine hartnäckige Beamtin, die unbedingt einen Blick in seine Tasche werfen wollte. "Ich habe ihr gesagt, der Flughafen macht doch gleich zu, es gibt gar keinen Abflug mehr. Und wenn ich jetzt die Tasche auspacke, gibt's auch keinen Burger mehr." Die Beamtin blieb stur.
"Ich sagte ihr, ich würde die Tasche da lassen, mir nur schnell etwas zu essen holen. Wenn sie wolle, könne sie gern auspacken. Gesagt, getan. Das Nächste, was ich dann gehört habe, war ein: 'Hey, guy'." Als sich Frank Plasberg umdrehte, sah er zwei Männer in Uniform, und schon klickten die Handschellen. Erst am nächsten Morgen wurde der Moderator wieder entlassen. "Die Beamten fuhren mich zu einem Pizzaladen. Es schmeckte grandios."
"Sie haben mich reingelassen"
Über 20 Jahre traute sich der Moderator nicht mehr in die USA. Erst 2009 überredete ihn seine Frau für eine gemeinsame Reise nach Amerika. Plasberg erleichtert: "Sie haben mich rein gelassen – und wieder raus."
- Frank Plasberg über seine Nacht im Knast (BamS)