Bärbel Schäfer über den Tod "Es kann von heute auf morgen vorbei sein"
Sie war der Star der Neunziger: Jahrelang sah man Bärbel Schäfer mit einem Lächeln täglich ihre Talk-Show moderieren. Doch der blonden Moderatorin war nicht immer zum Lachen zumute. Die 52-Jährige hat in ihrem Leben so viel durchgemacht, wie kaum ein anderer.
1998 verlor Bärbel Schäfer bei einem Verkehrsunfall ihren Lebensgefährten Kay Degenhardt. 2013 verunglückte auch ihr Bruder bei einem Autounfall, Monate später erlag ihr Vater Hans Hermann einem Herztod. Schicksale, die nur schwer zu verkraften sind. Ihren Schmerz verarbeitete Bärbel Schäfer in ihrem Buch "Ist da oben jemand? Weil das Leben kein Spaziergang ist".
"Das waren Extremsituationen"
"Das Buch ist sicher ein Versuch, um den akuten Schmerz zu lindern und Traurigkeit zuzulassen", verrät sie im Interview mit "bild.de". "Das waren Extremsituationen, in denen ich zwar funktioniert habe, aber meine Emotionen gebremst waren. Das Schreiben war am Ende ein Fenster für mich zurück zu den Emotionen."
Vor allem der Verlust ihres Bruder kam plötzlich und unerwartet. Sein Porsche Cabrio flog 150 Meter über die A9, ehe er an einem Baum zerschellte. "Ich bin unter anderem noch einmal zu der Unfallstelle gefahren, an der mein Bruder gestorben war. Es war ein ziemlich merkwürdiger Moment, denn dort war nichts mehr zu sehen. Innerhalb von 24 Stunden sind alle Schäden repariert worden", erinnert sie sich. "Da habe ich gemerkt, wie das Leben einfach weitergeht."
"Ich habe bereits mein Testament aufgesetzt"
Kraft bekommt sie vor allem von ihrem Ehemann Michel Friedmann. "Er ist ein Glücksfall, mein Lebensmensch. Ein Mensch, der mir damals den nötigen Freiraum zum Trauern gab und mich immer wieder aufgebaut hat."
Der Tod ihres Bruder und der ihres Vaters hat Bärbel Schäfer die Augen geöffnet: "Ich weiß, dass es wirklich von heute auf morgen vorbei sein kann."
Deswegen hat die Moderatorin schon vorgesorgt. "Ich habe bereits mein Testament aufgesetzt und eine Patientenverfügung abgeschlossen. So ist alles für den Fall, dass mir etwas zustoßen sollte, geregelt", erzählt sie. "Ich will einfach alles ordentlich hinterlassen. Hinter meinem Schreibtisch gibt es ein Regal, in dem zwei Ordner stehen, in dem sozusagen das Leben nach meinem Tod organisiert ist."