Drei Jahre nach Bernd Eichingers Tod Katja Eichinger: "Ich möchte nicht den Rest meines Lebens beruflich Witwe sein"
Drei Jahre ist es her, dass Erfolgsproduzent Bernd Eichinger überraschend an einem Herzinfarkt starb. Jetzt kehrt seine Witwe Katja Eichinger mit einem neuen Buch in die Öffentlichkeit zurück. In mehreren Interviews äußerte sich die 42-Jährige über ihre Trauerarbeit und die Einsamkeit nach dem Tod ihres Mannes. "Ich möchte nicht den Rest meines Lebens beruflich Witwe sein", sagte sie dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Die Arbeit an ihrem Roman "Amerikanisches Solo" habe ihr bei der Auseinandersetzung mit ihrer Einsamkeit sehr geholfen. "Das Motiv der Einsamkeit hat mich fasziniert, weil ich das nach dem Tod meines Mannes selbst erlebt habe", sagte sie. "Mir ging es vor allem um die Frage: Wie komme ich da raus?".
In "Amerikanisches Solo" geht es um einen berühmten Jazzmusiker, der in der selbstgewählten Einsamkeit seines Hauses in Los Angeles eine Obsession für seine unbekannte Nachbarin entwickelt.
"Dass Einsamkeit wieder zu Ende sein kann, war eine Belohnung"
Ihrer eigenen Einsamkeit sei sie durch das Schreiben entronnen, sagte Eichinger. Das sei für sie der Weg zurück in einen Beruf gewesen. "Die Erfahrung, dass Einsamkeit auch wieder zu Ende sein kann, war wie ein Belohnung", ergänzte sie.
Der "Berliner Zeitung" sagte die Autorin und Journalistin, dass sie auch in den Jahren nach dem Tod ihres Mannes nach vorne geschaut habe. Man müsse sich selbst Mut machen und sagen: "Das mach ich jetzt, und das kann ich auch", sagte Eichinger.
"Man kann nicht in einem Mausoleum wohnen"
Langsam verändere sie auch die frühere gemeinsame Wohnung in München, in der sie gern sei. "Es tut natürlich weh, aber man kann ja nicht im Mausoleum wohnen." Viele Sachen des Produzenten habe sie der Deutschen Kinemathek in Berlin gegeben. Anderes werde erst jetzt aufgearbeitet: "Er hatte für jedes Jahr einen Schuhkarton, in den hat er alles reingeworfen: Notizen, Einladungskarten, Foto, Erinnerungen."