Kurz vor TV-Ausstrahlung ZDF wirft Moderator aus "Die Anstalt" – wegen Parteiwerbung
!["Die Anstalt": Maike Kühl und Max Uthoff präsentieren das ZDF-Format normalerweise. "Die Anstalt": Maike Kühl und Max Uthoff präsentieren das ZDF-Format normalerweise.](https://images.t-online.de/2025/02/W8OiDaMCgDoZ/109x175:1300x731/fit-in/1300x0/die-anstalt-maike-kuehl-und-max-uthoff-praesentieren-das-zdf-format-normalerweise.jpg)
Wirbel um ZDF-Moderator Max Uthoff: Seit mehr als zehn Jahren präsentiert er die Satireshow "Die Anstalt". Jetzt muss er plötzlich seinen Platz räumen.
In der ZDF-"Anstalt" kommt es am Dienstag kurzfristig zu einer personellen Veränderung: Der langjährige Moderator Max Uthoff, der seit 2014 nur ein einziges Mal bei der Aufzeichnung der Satireshow fehlte, darf nicht auftreten. Das hat das ZDF auf Nachfrage von t-online bestätigt. Zuerst hatte der Journalist Tilo Jung auf X über den Vorgang berichtet.
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Das ZDF teilt t-online nun mit: "Jeder Staatsbürger hat das Recht, sich politisch zu betätigen. Wenn sich bildschirmprägende Protagonisten im Vorfeld von Wahlen politisch engagieren, dürfen sie allerdings in einem Zeitraum von sechs Wochen vor der Wahl nicht mehr im Programm auftreten. Das gilt auch für Max Uthoff."
Max Uthoff und Die Linke
Die nächste Ausgabe der Politsatire läuft heute Abend ab 22.15 Uhr im Fernsehen. Durch den Rauswurf von Uthoff muss Moderatorin Maike Kühl allein durch die 45-minütige Sendung führen. Max Uthoff ist seit der ersten Ausgabe von "Die Anstalt" im Februar 2014 an Bord, in fast 100 Episoden der Show fehlte er bisher laut Angaben des ZDF nur in Folge 49 über "Rechte Netzwerke", das war im Februar 2020.
Jetzt folgt auf die Premiere das zweite Mal – und das, weil Max Uthoff öffentlich für die Partei Die Linke Werbung macht. Seit knapp einer Woche taucht der 57-Jährige an der Seite seiner Frau Tina Uthoff auf Plakaten auf, die den Schriftzug tragen: "Grün oder SPD wird nicht reichen, um Merz etwas entgegenzusetzen."
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Vergangene Woche veröffentlichte Die Linke zudem eine Presseerklärung über ihre Kanäle, in der Max Uthoff so zitiert wird: "Die AfD ist nicht nur eine Gefahr für unsere Demokratie, sondern auch für die Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Ihr populistischer und oft hetzerischer Diskurs spaltet die Gesellschaft und schürt Ängste. Die Linke hingegen steht für eine Politik, die auf Solidarität, Gerechtigkeit und Chancengleichheit basiert."
"Die Hochphase des Bundestagswahlkampfes"
Uthoff erhoffe sich von der Partei ein "Gegengewicht zu den rechten und neoliberalen Stimmen", so heißt es von ihm weiter zu seiner Entscheidung, am 23. Februar zur Bundestagswahl Die Linke zu wählen.
In "Die Anstalt", die heute Abend aus der Winterpause zurückkehrt, soll es ab 22.15 Uhr ausgerechnet um "die Hochphase des Bundestagswahlkampfes" gehen. In der Programmankündigung des ZDF heißt es: "Wer hat derzeit die besten Karten? Wer ringt mit der Fünf-Prozent-Hürde? Wer könnte koalieren? Mit ihren satirischen Wahlhelfern Luisa Charlotte Schulz, Timo Wopp, Matthias Renger und Ecco Meineke präsentiert Maike Kühl eine letzte Anstaltsprognose kurz vor dem großen Urnengang."
Die nächste Ausgabe der Politsatire ist für den 11. März 2025 geplant, wird also erst nach der Wahl ausgestrahlt. Da das kurzfristige Aussetzen Uthoffs mit den Wahlregelungen des ZDF begründet wird, ist davon auszugehen, dass der Moderator in der nächsten Ausgabe wieder dabei ist.
- Eigene Recherchen
- Anfrage beim ZDF
- x.com: Profil von @TiloJung
- die-linke.de: "Max und Tina Uthoff: Darum wählen wir Die Linke!"