"Ich war schon eine Maschine" So sah Jürgen Hingsen vor über 40 Jahren aus
Mit Jürgen Hingsen sitzt ein Sportstar im Dschungelcamp. Einst machte er mit einem Fehlstart auf sich aufmerksam, der ihm bis heute nachhängt. Gerne spricht er auch über sein gutes Aussehen in den Achtzigern.
Seit dem 24. Januar stellen sich wieder zwölf Promis der Herausforderung "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!". RTL hat sich den diesjährigen Cast wie immer aus verschiedenen Bereichen zusammengeklaubt. Es gibt Schauspieler, Influencer, Musikerinnen, Realitystars und einen Sportler: Jürgen Hingsen.
Der heute 67-Jährige hatte in den Achtzigerjahren seinen Karrierehöhepunkt. Er war drei Jahre hintereinander Deutscher Meister im Zehnkampf und knackte drei Weltrekorde. 1988 fuhr er nach Seoul zu den Olympischen Spielen. Doch da kam es zum Fauxpas. Nach drei Fehlstarts im 100-Meter-Lauf wurde er disqualifiziert. Ein Jahr später beendete er seine Laufbahn. Diese Erinnerung ließ ihn lange nicht los.
"Das ist die größte Katastrophe"
"Ich war der Depp der Nation", sagte Hingsen 2016 dem Magazin "11 Freunde". "Ich habe mich noch während der Spiele nach Kalifornien verkrümelt, um abzuschalten." Am Lagerfeuer im Dschungelcamp sprach ihn Kommentator Jörg Dahlmann auf diesen Moment seiner Karriere an. Hingsen erklärte, dass er öffentlich verhöhnt, von der "Bild" als "Versager des Jahrtausends" bezeichnet wurde. Er sagte: "Das ist die größte Katastrophe, die dir passieren kann, als Sportler so abzutreten. Ich habe mir Hilfe gesucht, das musste ich verarbeiten. Aber ich habe meinen Frieden damit gemacht."
Es waren mehrere Faktoren, die zu seinen drei Fehlstarts geführt hätten, sagte er zu "11 Freunde": "In Seoul starteten wir erstmals aus elektronischen Blöcken, die schon registrierten, wenn man nur leicht den Fuß lockerte. Einige Kollegen meinten später, der letzte Fehlstart sei gar nicht vor mir verursacht worden. Aber zu einer Beschwerde fühlte ich mich nicht mehr in der Lage." Im Dschungel erklärte er noch, dass er Probleme mit der Patellasehne und deshalb keine Chance beim Hochsprung gehabt habe. "Weil jeder Sprung schmerzhaft war." Daher sei es wichtig für ihn gewesen, beim 100-Meter-Lauf unter elf Sekunden zu bleiben. "Deswegen bin ich zu früh losgelaufen", so Hingsen – eine tausendstel Sekunde zu früh.
"Ich sah schon ganz gut aus"
Hingsen hat heute kein Problem damit, über sein unschönes Karriereende zu sprechen. Sehr viel lieber berichtet er seinen Mitcamperinnen und Mitcampern aber anderes: "Ich war früher auch in der 'Bravo' drin, in den Achtzigern." Zweimal sei er zu "Deutschlands schönstem Mann" gewählt worden: "Ich sah schon ganz gut aus." Er habe kein Sixpack, sondern ein Eightpack gehabt, so Hingsen, der betont: "Ich war schon eine Maschine."
Nach seiner aktiven Sportkarriere verschwand Jürgen Hingsen übrigens nicht aus der Öffentlichkeit. Er trat unter anderem als Sportkommentator auf, wirkte als Schauspieler und nahm 2006 bei der ersten Staffel der RTL-Show "Let's Dance" teil. "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" ist jetzt eine neue Herausforderung für ihn.
Von seiner Familie erhält er Unterstützung. "Meine Frau Francesca hat gesagt, dass ich da ruhig mitmachen soll, damit ich weiß, wie gut ich es zu Hause habe", witzelte er bei WAZ. "Aber im Ernst: Auch meine beiden Töchter Jaqueline und Alexandra drücken mir die Daumen – und die vier Enkel. Die Älteste ist elf, Sophia darf dann an den Wochenenden auch mal Dschungelcamp gucken."
Jaqueline und Alexandra hat Jürgen Hingsen mit seiner ersten Frau, der US-Amerikanerin Jeanne Purcell. 2004 wurde bekannt, dass sie sich nach 21 Ehejahren getrennt hatten. Heute ist der Sportler in zweiter Ehe mit Francesca Elstermeier verheiratet. Sie hat ihn nach Australien begleitet. "In den 20 Jahren, die wir zusammen sind, waren wir ganze acht Stunden getrennt. Länger nicht. Ich habe eine sehr enge Beziehung zu meiner Frau", so Jürgen Hingsen.
- waz.de: "Dschungelcamp: Dieser Star hat RTL schon neunmal abgesagt"
- rtl.de: "Auf der Jagd nach dem Dschungelcamp-Gold! Jürgen Hingsen ist kampfbereit"
- 11freunde.de: "'Ich war der Depp der Nation'"
- RTL: "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" vom 27. Januar 2025