Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Handball-WM Thriller in Oslo: DHB-Team verliert knapp und ist raus
Deutschland ist bei der Handball-WM an Portugal gescheitert. Trotz hartem Kampf unterlag das DHB-Team äußerst knapp gegen den Außenseiter.
Der Traum ist aus: Die deutschen Handballer sind bei der Weltmeisterschaft im Viertelfinale gescheitert. Gegen das Überraschungsteam aus Portugal verloren die Schützlinge von Bundestrainer Alfred Gislason nach Verlängerung mit 30:31 (26:26, 9:13). Das entscheidende Tor für die Südeuropäer fiel vier Sekunden vor Schluss.
Damit verpasst die Auswahl des deutschen Handballbundes – anders als bei den Olympischen Spielen im Sommer als es Silber gab – eine Medaille.
"Natürlich ist das sehr bitter. Nach einem sehr schlechten Start hat die Mannschaft großartig gekämpft. Andi (Wolff, Anm. d. Red.) war überragend, aber wir machen im Angriff zu viele Fehlwürfe", lautete das Fazit des Bundestrainers am ARD-Mikrofon.
Danach bezeichnete er das Ausschieden nochmals als "extrem bitter". Erfolgreichster deutscher Werfer war vor 7.457 Zuschauern Rechtsaußen Lukas Zerbe mit neun Toren.
So lief das Spiel
Zu Beginn tat sich das deutsche Team sehr schwer. Die Nervosität war Gislasons Schützlingen deutlich anzumerken. Erst in der siebten Minute gelang Renārs Uščins mit einem kraftvollen Wurf aus dem Rückraum das erste deutsche Tor zum 1:2.
Sicherheit gab das dem DHB-Team allerdings nicht. Bis zur zehnten Minute zogen die Portugiesen durch einen Siebenmeter von António Areia auf 5:1 davon. Daraufhin nahm der Bundestrainer eine Auszeit, die zumindest kurzfristig einen Effekt hatte, weil erneut Uščins immerhin den zweiten deutschen Treffer markierte.
Bis das deutsche Team strukturierter wurde, dauerte es aber noch etwas. Doch angeführt von Spielmacher Juri Knorr und dem glänzend aufgelegten Torwart Wolff kam das DHB-Team auf 6:7 (19. Minute) heran.
Die Portugiesen agierten allerdings weiterhin clever und zogen durch viele schnelle Gegenstöße mit ihrem 19-jährigen Toptalent Francisco Costa auf 11:7 (24.) davon. Mit 13:9 ging es dann in die Kabinen.
- Handball-WM: Alle Ergebnisse in der Übersicht
In Durchgang zwei setzte Knorr nach wenigen Sekunden ein Zeichen und verkürzte auf 10:13. Obwohl Deutschland wesentlich stärker agierte als in den ersten 30 Minuten, hielten die Portugiesen ihren Vorsprung lange bei zwei bis drei Treffern.
Dann drehte Kreisläufer Johannes Golla auf und verkürzte mit zwei Toren am Stück auf 16:17 (41.). In der 46. Minute war es dann soweit: Zerbe sorgte mit einem verwandelten Siebenmeter erstmals seit Spielbeginn wieder für einen ausgeglichenen Spielstand.
Eine Minute später besorgte er – ebenfalls per Siebenmeter – die erstmalige Führung der Deutschen (19:18). Diese gab das DHB-Team erst knapp acht Minuten vor Schluss wieder ab, als Pedro Portela per Siebenmeter zum 22:22 einwarf.
Danach ging es hin und her, ehe Golla das deutsche Team eine Minute vor Ende der regulären Spielziet in Führung brachte. Portelas gelang jedoch eine gute halbe Minute vor Ende der 26:26-Ausgleich – und sorgte damit für die Verlängerung.
In dieser blieb es spannend, und dank eines Hüftwurfs des starken Martim Costa setzten sich die Südeuropäer kurz vor der Schlusssirene hauchdünn durch.
- eigene Beobachtung
- ARD-Interview mit Alfred Gislason