Fast 60 Jahre nach dem Kultfilm So sieht Bonnie aus "Bonnie und Clyde" heute aus
Nach fast 60 Jahren vor der Kamera blickt Faye Dunaway auf ein aufregendes Showbiz-Leben zurück. Aber was macht die Schauspielerin heute?
Denkwürdige Oscars-Momente gibt es viele. Zwei ganz besonders nachhaltige sind eng mit dem Namen Faye Dunaway verknüpft. Da wäre zum einen die Erinnerung an den Morgen nach der Verleihzeremonie im Jahr 1977: Faye Dunaway sorgte an jenem 29. März für weltweites Aufsehen, als sie für ein Foto von Star Fotograf Terry O'Neill, mit dem sie von 1983 bis 1987 verheiratet war, ganz glamourös in seidener Garderobe auf einer Poolliege saß, während sich vor ihren Füßen die Gazetten mit den brandheißen Oscars-Schlagzeilen ausbreiteten.
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40 Jahre später stand Faye Dunaway gemeinsam mit ihrem Kollegen Warren Beatty auf der Bühne der 89. Oscars-Verleihung und verkündete den Gewinner der Kategorie "Bester Film". Wegen versehentlich vertauschter Umschlagkarten wurde zunächst der Film "La La Land" gefeiert. Noch auf der Bühne wurde der Fauxpas allerdings aufgedeckt – sehr zur Freude der Macher von "Moonlight", dem wahren Gewinnerfilm des Abends. "Ich dachte, ich hätte sicherlich etwas tun können. Aber ich hatte es mit Warren und seiner charmanten Art zu tun", erklärte Faye Dunaway später in einem NBC-Interview.
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten
Faye Dunaway und die Oscars: eine Geschichte, die schon zehn Jahre vor ihrem größten Triumph begann. Dieser war im Jahr 1977, als sie die Trophäe in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" für ihre Rolle als unerbittliche Karriere-Lady in dem Film "Network" gewann. Bereits mit ihrer zweiten großen Rolle überhaupt – in "Bonnie und Clyde" –ergatterte die aus Florida stammende Schauspielerin ihre erste Oscar-Nominierung. Sieben Jahre später kam die zweite nach "Chinatown" dazu. Faye Dunaway wurde schnell als kantige Schönheit, die den Männern ihrer Zeit die Stirn bietet, bekannt.
Starke Frauenrollen waren ihr Markenzeichen. In "Chinatown" brachte sie Jack Nicholson aus der Fassung. In "Thomas Brown ist nicht zu fassen" war sie genauso kaltblütig wie ihr Filmpartner Steve McQueen. Unvergessen bis heute: Dunaways atemberaubende Performance als mordende Gangsterbraut Bonnie Parker an der Seite ihres Leinwandlovers Warren Beatty in "Bonnie und Clyde".
In den Sechzigern und Siebzigern zählte die Ex-Ehefrau von Rockstar Peter Wolf, Sänger der J. Geils Band "Centerfold", zu den gefragtesten und bekanntesten Schauspielerinnen Hollywoods. Ihr Erfolgsgeheimnis: "Ohne das Handwerk vom Theater und ohne das Wissen, eine lebendige und echte Darbietung zu geben, hätte ich keine Filme drehen können", erklärte Dunaway im Jahr 2019 in "The Boston Globe".
"Ich bin ein wenig anstrengend"
Neben ihrem erlernten "Handwerk" und dem über die Jahre gefestigten Faible für ausdrucksstarke Rollen war es auch ihr unaufhaltsamer Arbeitsdrang, der ihr zu einem bis heute aufregenden und ereignisreichen Branchenleben verhalf. An der Seite von Faye Dunaway zu sein, war aber auch nicht immer einfach: "Ich bin ein wenig anstrengend, aber damit erregt man Aufmerksamkeit. Ein bisschen heiß und kalt kann nicht schaden", gestand die Darstellerin in einem Interview mit dem "Esquire"-Magazin im Jahr 1999.
Auch in der Liebe gab es einige Hindernisse: Nach zwei gescheiterten Ehen zuckt Faye Dunaway ein wenig ratlos mit den Schultern: "Es ist furchtbar schwer, eine Ehe zum Funktionieren zu bringen. Ich habe es zweimal versucht und weiß nicht wie. So oft an jemand anderen denken zu müssen … das ist so ein Kompromiss."
Am Ende ist es die Arbeit, die den dunaway'schen Lebensmotor am Laufen hält. Nach ihrem letzten großen Leinwandauftritt an der Seite von Franco Nero und Kevin Spacey in "The Man who drew God" blickt Faye Dunaway aktuell in ihrer biografischen Doku "Faye" auf ein Leben voller Triumphe und Highlights zurück. Heute feiert die Schauspielerin mit dem eiskalten Blick ihren 84. Geburtstag.
- nbcnews.com: "Faye Dunaway Recalls Moment She Gave Oscar to Wrong Movie" (englisch)
- bostonglobe.com: "For Faye Dunaway, a return to Boston" (englisch)
- classic.esquire.com: "What I've Learned" (englisch)