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"Die Halbstarken": Schauspielerin Karin Baal (†84) ist tot


"Die Halbstarken"
Schauspielerin Karin Baal ist tot

Von t-online, JaH

Aktualisiert am 30.11.2024 - 12:58 UhrLesedauer: 2 Min.
Karin Baal: Die Schauspielerin feierte vor allem Erfolge am Theater.Vergrößern des Bildes
Karin Baal: Die Schauspielerin feierte vor allem Erfolge am Theater. (Quelle: IMAGO / APP-Photo)

Am Dienstag verstarb die Schauspielerin Karin Baal im Alter von 84 Jahren in Berlin. Bekannt wurde sie durch ihren Durchbruch im Film "Die Halbstarken" von 1956.

Die Schauspielerin Karin Baal ist tot. Sie sei am Dienstag im Alter von 84 Jahren in Berlin gestorben, teilten ihre Kinder der Deutschen Presse-Agentur mit. "Sie hat eine Generation geprägt und wird unvergessen bleiben. Sie reißt ein riesiges Loch – nicht nur in unserer Familie, sondern in Berlin und ganz Deutschland", sagten Therese Lohner und Thomas Baal, die Kinder der Schauspielerin, am Samstag.

Die Schauspielerin, die 1940 geboren wurde, feierte ihren Durchbruch 1956 mit ihrer Rolle im Film "Die Halbstarken". Der Schwarz-Weiß-Film erzählt von mehreren jungen Menschen im Berlin der Nachkriegszeit, von ihren Lebensumständen und kriminellen Machenschaften. Damals war Baal 16 Jahre alt, machte eine Ausbildung zur Modezeichnerin. Sie ging ohne Schauspielausbildung zum Casting und konnte sich gegen 700 Bewerberinnen durchsetzen. Sie bekam nicht nur die Hauptrolle, sondern auch einen dreijährigen Ausbildungsvertrag.

Durch ihre Rolle als Sissy Bohl in "Die Halbstarken" wurde Baal auf den Charakter der blonden Rebellen festgelegt. Auch in Filmen wie "Das Mädchen Rosemarie" oder "So angelt man keinen Mann" war sie die Schöne, die die Männer anzog.

Insgesamt wirkte die gebürtige Berlinerin in rund 50 Spielfilmen mit und war in fast 100 Serien zu sehen. Baal spielte mehrere Male im "Tatort", "Polizeiruf 110" oder bei "Ein Fall für zwei". Rollen hatte sie auch in Serien wie "Liebling Kreuzberg" und "Schwarzwaldklinik". Außerdem wirkte sie in Edgar-Wallace-Filmen mit und in Rainer Werner Fassbinders "Berlin Alexanderplatz".

Preis für ihr Lebenswerk

Im Jahr 2018 wurde Baal für ihr Lebenswerk mit dem erstmals verliehenen Götz-George-Preis geehrt. Die Götz-George-Stiftung würdigte Baal damals als "großartige Schauspielerin und bewundernswerte Frau". Sie öffne sich ihren Figuren schonungslos und mit berührender Hingabe und mache dadurch auch feinste Nuancen ihrer großen Gefühlsskala sichtbar, hieß es damals.

Auf Bildern aus den vergangenen Jahren sah man Baal im Rollstuhl. Aber auch wenn sie im hohen Alter immer wieder über einen Umzug etwa zur Tochter nach Wien nachdachte, lebte die Schauspielerin bis zuletzt in Berlin, wie ihre Tochter Therese Lohner sagte. "Sie hat Berlin zu sehr geliebt und wollte unbedingt in ihrem geliebten Charlottenburg bleiben."

Verwendete Quellen
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