Trauerfeier für Richard Lugner Witwe Simone bricht in Tränen aus – und hält Abstand zur Familie
Richard Lugners letzte Reise beginnt: Dem Wiener Unternehmer wird eine großangelegte Trauerfeier gewidmet – mit viel Prominenz.
Der Wiener Unternehmer Richard "Mörtel" Lugner ist am 12. August in seiner Villa in Wien-Döbling im Alter von 91 Jahren gestorben. In einer via Instagram veröffentlichten Trauerannonce hieß es, er sei "friedlich entschlafen". Am Samstag nahm Österreich von seinem Wiener Original Abschied. Eine intime Beerdigung folgte auf eine große Trauerfeier im Wiener Stephansdom.
Lugners letzte öffentliche Reise begann um 8 Uhr. Da wurde der Sarg von den Angehörigen begleitet durch den Haupteingang in den Stephansdom getragen und der Leichnam des Verstorbenen öffentlich aufgebahrt.
Auf dem Sarg wurde sein legendärer Opernball-Zylinder drapiert – das hatte Lugner sich so gewünscht. Die Totenwache hielt Personenschützer Christian Löschnigg. Mehr als 15 Jahre lang hatten er und sein Team Lugner und seine prominenten Opernball-Gäste in der Loge geschützt.
"Alle Wiener, ganz Österreich und darüber hinaus" wurden eingeladen, gemeinsam im Stillen von Lugner Abschied zu nehmen, hieß es zu den Aufbahrungsplänen schon kurz nach seinem Tod. Ganz vorne mit dabei: Tochter Jaqueline und Lugners Ex-Frau Christina "Mausi" Lugner. Beide versteckten ihre verweinten Augen hinter großen schwarzen Sonnenbrillen.
Seine sechste Frau und Witwe Simone, die nur 72 Tage mit ihm verheiratet war, traf etwas später in einem bodenlangen schwarzen Kleid mit goldenem Gürtel bei der Zeremonie ein. Sie saß anschließend nicht mit Lugners Tochter Jacqueline und deren Mutter Christina zusammen. Offenbar hielten die Frauen bei der Trauerfeier Abstand zueinander.
Mit Christina war Lugner 17 Jahre verheiratet gewesen, eine Ehe, die offenbar nachhaltigen Eindruck bei ihm hinterlassen hat. Nach seinen Wünschen sollte die Beisetzung des Sarges genau um 13.13 Uhr stattfinden, weil 13 seine Glückszahl mit Christina war. Die beiden hatten sich einst um 13.13 Uhr das Jawort gegeben.
Nur Simones Vorgängerin, das deutsche ehemalige "Playboy"-Model Cathy, hatte sich in Medien darüber beklagt, dass sie nicht eingeladen worden sei. Die Ehe hatte nur zwei Jahre gehalten, von 2014 bis 2016. Frühere Lebensgefährtinnen wie Anastasia Sokol oder Nina Bruckner erwiesen Richard Lugner hingegen die letzte Ehre.
Die eigentliche Gedenkstunde begann um 9 Uhr. Dompfarrer Toni Faber begrüßte die Trauergesellschaft. Nach einigen Reden, unter anderem von Politprominenz und der Wiener Schauspielerin Edith Leyrer, sang der österreichische Rockmusiker Dennis Jale "Always on my Mind" und "Candle in the Wind". Letzteres Stück sollte eine "extra für den Baumeister adaptierte Version des Liedes" sein, das von Sir Elton John einst für Marilyn Monroe geschrieben und für Prinzessin Diana umgeschrieben worden war.
Auszug aus dem Dom und Trauer-Konvoi durch Wien
Zu den Klängen der Fächerpolonaise – ein weiterer Bezug zum Opernball – wird der Sarg um 10 Uhr wieder über das Riesentor aus dem Dom getragen. Vor der Kirche ertönt dann noch der Radetzkymarsch. Unter dem Glockengeläut des Stephansdoms wird der Sarg anschließend in den Totenwagen gehoben.
Danach wird der Totenwagen begleitet von mehreren Autos "die zwei größten Bühnen des Baumeisters ansteuern". Für circa 10.30 Uhr wird der Konvoi vor der Wiener Staatsoper erwartet. Der weitere Weg führt den Trauerzug dann zum Einkaufszentrum Lugner City. Geplant ist die Ankunft um 11.45 Uhr. Dort endet dann der öffentliche Teil der Trauerfeierlichkeiten. Das Kondolenzbuch soll vor Ort aber weiterhin ausliegen.
Außerdem gibt es ein Online-Kondolenzbuch, in dem Abschiedsgrüße und Anteilnahmebekundungen hinterlassen werden können. Sowohl Richard Lugners letzter Opernball-Gast, US-Schauspielerin Priscilla Presley, als auch Opernball-Gast 2020, die Italienerin Ornella Muti, trugen sich bereits in das Online-Kondolenzbuch ein.
Muti schrieb am Donnerstag: "Mit tiefer Trauer habe ich vom Tod von Richard Lugner erfahren. Ein außergewöhnlicher Mensch hat uns verlassen, der in vielerlei Hinsicht Spuren hinterlassen hat. Er war ein wunderbarer Tänzer und Gentleman der alten Schule. Seine Herzlichkeit und sein Humor haben ihm nicht nur in Österreich, sondern weit darüber hinaus Freunde und Bewunderer gebracht."
Beisetzung in Wien-Döbling
Die eigentliche Beisetzung von Richard Lugner, der sechsmal den Bund der Ehe einging, zuletzt im Juni 2024, findet nach der öffentlichen Trauerfeier "im engsten Familien- und Freundeskreis" statt. Seine letzte Ruhestätte findet er nach einer weiteren privaten Trauerfeier in der Kirche Kaasgraben in einer Gruft am Grinzinger Friedhof in Wien-Döbling.
Öffentlichkeit und Medienvertreter seien von der Familie "inständig darum gebeten worden, ihre Privatsphäre zu achten", heißt es. Und weiter: "Die rund 200 geladenen Gäste" habe Lugner vor seinem Tod noch selbst ausgesucht.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und spot on news