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Stefan Raab vor Comeback: Der Hype um seine Rückkehr ist berechtigt


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Comeback von Stefan Raab
Er kann es immer noch

MeinungVon Melanie Habeck

Aktualisiert am 03.04.2024Lesedauer: 4 Min.
Stefan Raab: 2015 stand der Moderator zum letzten Mal vor der Kamera.Vergrößern des Bildes
Stefan Raab: 2015 stand der Moderator letztmals vor der Kamera. (Quelle: IMAGO / Müller-Stauffenberg)

Stefan Raab zieht es wohl zurück in die Öffentlichkeit. Der Wirbel der vergangenen Tage beweist: Das Fernsehgenie hat es nach wie vor drauf.

Viele glaubten an einen Aprilscherz. Aber knapp zehn Jahre nach dem TV-Abschied von Stefan Raab deutet alles auf seine Rückkehr ins Rampenlicht hin. Am 14. September wird er sich erneut den Fäusten von Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich stellen.

König Lustig ist zurück. In welchem Rahmen, ist jedoch noch unklar. Handelt es sich bei dem Boxduell um ein einmaliges Show-Spektakel? Oder plant Stefan Raab Größeres, gar ein Comeback im täglichen Abendprogramm? Fragen, die der einstige Metzgerlehrling bisher unbeantwortet ließ – und damit Fans zum Rätselraten animiert.

Die Instagram-Videos des 57-Jährigen lösten einen regelrechten Hype aus. Ein Beweis dafür, dass der Entertainer auch nach knapp zehn Jahren TV-Rente ganz genau weiß, wie die Branche läuft. Ein Beweis auch dafür, dass die Ära Raab noch nicht zu Ende ist.

Raab weckt Nostalgie

"TV total" entwickelte sich über die Jahre zur persönlichen Spielwiese von Stefan Raab. Was hatte er im Rahmen der Sendung nicht alles erlebt? Ob Gesichtsentgleisungen beim Kunstfliegen für "Raab in Gefahr", die Verleihung des "Raab der Woche" für TV-Momente à la "Maschendrahtzaun" oder die mit der Ukulele dargebotenen "Raabigramme" für Dieter Bohlen, Angela Merkel und Britney Spears – die dazugehörigen Clips sind Kult, wurden auf YouTube millionenfach abgerufen.

Und auch das "TV total"-Publikum sehnte sich Jahre nach Stefan Raabs Abschied nach einem Revival. Die Rufe der Zuschauer waren so laut, dass die Show im November 2021 mit Moderator Sebastian Pufpaff tatsächlich neu aufgelegt wurde. Raab ließ sich nicht lange bitten, agierte als Produzent im Hintergrund. Die Einschaltzahlen bewegen sich auch über zwei Jahre nach der Auftaktfolge auf solidem Niveau. Daher wurden auch Formate wie das "Turmspringen" wiederbelebt – und zwar vom einstigen Erzfeind RTL. Auf die selbsternannte "Killerplauze" Raab mussten die Zuschauer dabei jedoch verzichten.

Die Ideen von Stefan Raab funktionieren also auch ohne den TV-Rentner als Aushängeschild – und befeuern den Hype um seine Person noch zusätzlich. Sein erstes Instagram-Video hat sich mit über 64 Millionen Aufrufen zu einem viralen Hit gemausert. Kommentare wie "Wir haben dich vermisst", "Bitte komm zurück" und "Du fehlst so sehr im Fernsehen" triefen förmlich vor Sehnsucht.

Raab beweist Mut

Social Media kann er also auch, der Raab. Trotzdem werfen Skeptiker Bedenken in den Raum: Der 57-Jährige sei Repräsentant einer alten TV-Spaßgesellschaft, die rund um den Jahrtausendwechsel erfolgreich war. Die Zeiten haben sich geändert, die Unterhaltungsbranche ebenfalls. Streaming, soziale Netzwerke, Influencer: Durch seinen plötzlichen Abgang kam Stefan Raab in seiner Rolle als Showmaster damit nie in Berührung.

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Auch der Anspruch an Comedy ist ein anderer. Witze über Namen wie Lisa Loch oder den Bauchumfang von Reiner Calmund haben in der Fernsehlandschaft nichts mehr zu suchen – zu Recht! Doch das heißt noch lange nicht, dass Stefan Raab nicht mehr vor die Kamera gehört.

Der Entertainer hat im Laufe seiner Karriere immer wieder bewiesen, dass sich seine Kreativität über Grenzen hinwegsetzt. Mit einem Küchengerät über eine Bobbahn? Tolle Idee, nennt sich "Wok WM". Eine Castingshow à la "Deutschland sucht den Superstar", kurz DSDS? Kein Problem, realisiert der Kölner unter dem Titel "Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star" – und entdeckt bei SSDSGPS ganz nebenbei den Ausnahmekünstler Max Mutzke.

Und so ganz weg war der Raab ja nie. Als Produzent war er unter anderem für die Erfindersendung "Das Ding des Jahres", den Musikwettbewerb "Free European Song Contest" und die Late-Night-Show "Täglich frisch geröstet" verantwortlich. Er scheut sich nach wie vor nicht, mit unkonventionellen Ideen an den Start zu gehen.

Raab hat den richtigen Riecher

Angst vor schlechten Quoten? Dagegen scheint Stefan Raab immun zu sein. Im Laufe seiner Karriere hat er immer das gemacht, wonach ihm der Sinn stand. Erkennt er in einer Idee Potenzial, hält er daran fest. Furchtlos. In Zeiten, in denen TV-Formate wie "Die Show mit dem Sortieren", "Queen of Drags" oder "Die Herzschlagshow" beim kleinsten Fünkchen Kritik direkt eingestampft werden, dürfte das seine größte Stärke sein.

Denn sein Gespür für interessante Geschichten, schillernde Persönlichkeiten und großes Talent ist unumstritten. Stefan Raabs markante Beißerchen glänzten im vergangenen Jahrzehnt zwar mit Abwesenheit, doch mit Elton, Matthias Opdenhövel und Steven Gätjen sind viele Figuren aus dem Raab'schen Kosmos bis heute große Nummern. Auch seine musikalischen Entdeckungen wie Max Mutzke, Stefanie Heinzmann und Lena Meyer-Landrut stehen nach wie vor auf der Bühne.

Die Expertise ist also da: Vielleicht spürt Stefan Raab, dass es an der Zeit ist, die alte Nostalgie-Gesellschaft und die neue Streaming-Generation zu vereinen. Vielleicht ist genau das sein Vermächtnis, und nicht zu Kult gewordene Formate wie "TV total". So oder so wird es ein Wiedersehen mit dem "Raabinator" geben – und das kann sich sicher sehen lassen. Denn wie philosophierte der Showmaster doch einst bei "TV total": "Von allen Menschen, die es gab, war der Schönste Stefan Raab."

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