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"The Biggest Loser"-Coaches geben Abnehmtipps


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Abnehmtipps von Promicoaches
"Das geht gar nicht"


01.01.2024Lesedauer: 5 Min.
Ramin Abtin und Dr. Christine Theiss: Ramin Abtin und Dr. Christine Theiss: Die Coaches sind auch in dieser Staffel wieder mit dabei. ("The Biggest Loser – Leben leicht gemacht" ab 8. Januar 2024 immer montags um 20.15 Uhr in SAT.1)Vergrößern des Bildes
Ramin Abtin und Dr. Christine Theiss: Die Coaches sind auch in dieser Staffel wieder mit dabei. ("The Biggest Loser – Leben leicht gemacht" ab 8. Januar 2024 immer montags um 20.15 Uhr in SAT.1) (Quelle: SAT.1/Julian Essink)

Ramin Abtin und Dr. Christine Theiss begleiten seit Jahren Menschen auf ihrem Weg zum Wunschgewicht. Was für ein erfolgreiches Abnehmen essenziell ist, haben sie bei t-online verraten.

Anfang Januar startet die neue Staffel "The Biggest Loser – Leben leicht gemacht". In der Show geben übergewichtige Kandidatinnen und Kandidaten über mehrere Wochen alles, um Gewicht zu verlieren. Dieses Mal warten die neuen Folgen aber mit einer Neuerung auf: Dr. Christine Theiss fungiert nicht mehr als Campchefin, sondern wird neben Kollege Ramin Abtin eins der beiden Teams übernehmen, die im Kampf gegen die Kilos gegeneinander antreten.

Mit t-online haben die beiden Coaches über die neue Rollenverteilung gesprochen und die Herausforderungen, die die Show für sie Jahr um Jahr bereithält. Dabei erklären sie auch, was im Abnehmprozess besonders wichtig ist – und unter welchen Umständen es zu einem Rückfall kommen kann.

t-online: Wie kam es, dass Sie in dieser Staffel erstmals ein eigenes Team haben?

Dr. Christine Theiss: Unsere Kollegin Sigrid Ilumaa konnte leider nicht noch einmal für mehrere Monate mit uns ins Ausland gehen, weil sie nun selbstständig arbeitet. Also mussten wir schauen, wie es weitergeht. Und da haben wir uns gedacht, wir probieren einfach mal etwas ganz Neues.

Wie war es für Sie, in die neue Rolle zu schlüpfen?

Theiss: Schön, aber auch fordernd. Es geht mit sehr viel mehr Verantwortung einher. Es sind Menschen, die einem komplett vertrauen und die Hoffnung in einen setzen, dass man ihr Leben ändert. Diesen Erwartungen möchten wir gerecht werden. Zusätzlich habe ich mit Ramin Abtin einen starken Gegner.

Herr Abtin, wie ist es für Sie, auf einmal gegen die Chefin anzutreten?

Ramin Abtin: Es war auf jeden Fall eine besondere Situation. Chrissi war bis dahin immer die Campchefin, also allen übergeordnet. Zudem sind wir sehr gut befreundet. Wir wissen aber glücklicherweise, das eine vom anderen zu trennen. Chrissi ist für mich auch eine große Gegnerin. Das liegt an ihrem medizinischen Wissen, an ihrer sportlichen Erfahrung und an ihrem Ehrgeiz.

Wie bereiten Sie sich auf die Staffel vor?

Theiss: Ich bereite mich in der Regel gar nicht vor, weil man die Kandidaten vorher nicht kennt. Ich schaue vor Ort, welches Team ich habe und wie die menschliche und fachliche Konstellation ist. Dann entscheide ich, wie ich vorgehe. Es lohnt sich nicht, Pläne zu schmieden, die Realität überholt einen doch mit quietschenden Reifen.

Ist das nicht extrem anstrengend?

Abtin: Es ist eine mentale Herausforderung für uns Coaches, weil jeder Tag eine Überraschung ist. Du kannst morgens ins Camp kommen und alles ist in Butter, dazwischen passiert nichts Gravierendes – und am Abend steht auf einmal alles Kopf. Ich bin mir sicher, dass da nicht jeder mit klarkommen würde.

Wie wichtig ist die mentale Arbeit mit den Kandidatinnen und Kandidaten?

Abtin: Enorm wichtig. Die Motivation bei den Leuten ist zwar da, aber das reicht nicht. Es fehlt die Disziplin. Sonst wären sie nicht an diesem Punkt in ihrem Leben. Training ist also nicht alles. Das Entscheidende ist, was dazwischen passiert. Wir führen viele private Gespräche und versuchen, die Leute individuell zu packen. Darum geht es am Ende des Tages und das ist die eigentliche Herausforderung.

Sie leisten also mehr psychologische und nur zweitrangig Fitness-Arbeit. Ist das nicht problematisch, weil Sie keine Psychologen sind?

Abtin: Es ist richtig, dass wir keine Psychologen sind – und auch keine Psychotherapeuten oder Mental Coaches. Doch Chrissi hat eine hochwertige medizinische Ausbildung vorzuweisen und wir haben eben viel erlebt. Wir haben Sportkarrieren mit Höhen und Tiefen hinter uns. Insofern können wir aus sportlicher, aber auch aus menschlicher Erfahrung etwas erzählen.

Theiss: Wir konnten in den vorangegangenen Staffeln viele Erfahrungen sammeln. Wir haben Hunderte Menschen begleitet und damit einen großen Fundus, aus dem wir schöpfen können.


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Löst man den Knoten nicht, bleibt die Gewichtsabnahme nur eine kurzfristige Phase.


Dr. Christine Theiss


Wie hoch ist die Gefahr eines Rückfalls ohne mentale Arbeit?

Abtin: Wenn du als Kandidat bei uns loslegst, zu Hause deine Gewohnheiten aber nicht änderst, wirst du wieder da ankommen, wo du angefangen hast. Wir brechen die Routinen der Menschen auf und schaffen neue. Anschließend muss man die erlernten Sachen aber auch anwenden.

Theiss: Wir versuchen den Knoten zu lösen, der der Grund dafür war, warum man in eine falsche Richtung abgedriftet ist. Löst man den Knoten nicht, bleibt die Gewichtsabnahme nur eine kurzfristige Phase, weil das ursprüngliche Problem nicht behoben ist.

Dürfen sich die Kandidatinnen und Kandidaten wenigstens über die Feiertage etwas gönnen?

Theiss: Jain. Unsere Kandidaten sind nicht leicht übergewichtig, sie haben eine Esssucht. Der Körper muss sich erst einmal über einen langen Zeitraum umstellen. Die Insulinresistenz muss sich abbauen, der Darm sich umgewöhnen, da passiert ganz viel. Wenn man zu früh anfängt, alte Verhaltensweisen anzunehmen, geht das zurück. Das war ein langer und schleifender Prozess und ist es weiterhin. Die Kandidaten haben äußerlich eine krasse Verwandlung hinter sich, innerlich ist aber noch nicht alles umgestellt – seelisch und körperlich. Es kann sein, dass sie im nächsten Jahr an Weihnachten Plätzchen essen können, weil ihr Körper umgestellt ist und er nach fünf Plätzchen sagt, dass es reicht. Doch gerade befinden sich unsere Kandidaten noch in einer vulnerablen Phase.

Wie ist der Kontakt zu den Kandidatinnen und Kandidaten nach dem Camp?

Theiss: Wenn wir das Camp verlassen, sind wir nicht weg. Wir betreuen sie weiterhin. Bei manchen merkt man, dass sie den Kontakt brauchen und suchen. Andere können schon auf eigenen Beinen stehen. Manche wiederum halten keinen Kontakt, bräuchten ihn aber. Es sind jedoch alles erwachsene Menschen. Ich renne ihnen nicht hinterher. Ab einem gewissen Moment sind sie für ihr Schicksal selbst verantwortlich.

Das klingt nach mehr als einem TV-Job und einer Show.

Abtin: Wir unterscheiden uns von vielen TV-Formaten, in denen nur etwas passiert, wenn die Kamera an ist. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Nach Drehschluss ist das vorbei. So funktioniert das bei uns nicht. Damit würden wir uns als Coaches die Glaubwürdigkeit nehmen.

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Ist das der Grund, warum "The Biggest Loser" so erfolgreich ist?

Theiss: Auf jeden Fall ist das der Grund, warum wir seit vielen Jahren eine treue Fanbase haben. Die Leute merken, dass wir keine aufgeschriebenen Sätze aufsagen. Wir fiebern mit unseren Schäfchen mit, wir treiben sie an, wir leiden mit. Was wir machen, ist echt und nicht aufgesetzt.

Was geben Sie Ihren Kandidaten mit auf den Weg, um nicht in alte Verhaltensmuster zurückzufallen?

Abtin: Sie sollten ihr Essverhalten dokumentieren und dadurch optimieren. Intervallfasten ist auch eine gute Möglichkeit. Und natürlich Sport. Wenn abnehmwillige Menschen zu mir ins Fitnessstudio kommen, sage ich ihnen, dass sie nicht jeden Tag hier aufschlagen sollen. Sie sollen sich feste Trainingstage suchen und diese einhalten. So entsteht eine Routine, und daraus schließlich eine Gewohnheit. Macht es langsam und steckt euch Fernziele. Man sollte nicht versuchen, in einer Woche drei Kilo abzunehmen – ein halbes Kilo reicht völlig.

Theiss: Man sollte sich Gedanken machen, welcher Sport einem Spaß macht. So bleibt man eher am Ball. Und bei der Nahrungsaufnahme: Leute, trinkt Wasser. Hört auf mit Süßgetränken und Light-Getränken, das ist wirklich Quatsch. Wenn ihr Wasser trinkt, spart ihr so viele Kalorien ein. Und Finger weg von jeglichen Fertiggerichten. Das geht gar nicht.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Dr. Christine Theiss und Ramin Abtin
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