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Uschi Glas findet im Interview klare Worte gegen vegane Ernährung


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Schauspielerin über Beauty-Trend
Uschi Glas: "Es ist traurig und arm"

InterviewVon Janna Halbroth

25.12.2023Lesedauer: 7 Min.
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Uschi Glas: Die Schauspielerin feiert im März 2024 ihren 80. Geburtstag. (Quelle: Joshua Sammer/getty-images-bilder)
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Beim Thema vegane Lebensmittel sprudelt es aus Uschi Glas heraus. Damit kann die 79-Jährige so gar nichts anfangen. Im Gegenteil. Die Ernährungsform widerstrebt ihr.

Uschi Glas wird bald 80 Jahre alt. Feiern möchte sie dieses Ereignis nur im kleinen Kreis. Dabei ist sie heilfroh, dieses Alter bald erreichen zu dürfen. Grund dafür ist sicherlich auch ihr Lebensstil. Die Schauspielerin hält sich mit viel Bewegung fit, schafft sogar regelmäßig ihre 10.000 Schritte am Tag. Auch die Ernährung spielt für Glas eine große Rolle. Mit veganen Gerichten kann die Bayerin allerdings nichts anfangen. Im Gegenteil, da platzt der Ekel plötzlich aus der sonst so gutmütigen Filmdarstellerin heraus.

Wie sie sich stattdessen ernährt, warum ihr ihre Scheidung vor einigen Jahren zugesetzt hat und was sie von Schönheitsoperationen hält, verrät Glas darüber hinaus im folgenden Interview.

t-online: Frau Glas, erinnern Sie sich daran, wann Sie das letzte Mal richtig schlimm Liebeskummer hatten?

Uschi Glas: Ja. Ich habe eine Scheidung hinter mir, das war schlimm. Ich muss zugeben, da habe ich schon sehr gelitten. Damals war das ein Schock. Heute denke ich, es war gut so. Ich habe tatsächlich erst mal den Schock überwinden müssen und wollte dann nur noch für meine Kinder da sein und sonst nichts. Ich wollte nichts mehr haben, nichts wissen, nichts machen. Ich war am Boden. Aber dann habe ich mich aus meinem Keller herausbewegt und versucht, damit zurechtzukommen.

Und wie haben Sie das geschafft?

Meine Freunde haben mich aus meinem Tief herausgezogen und gesagt, dass ich mal unter die Leute gehen soll. Das habe ich dann widerwillig gemacht und dann hatte ich das Glück, meinen Mann kennenzulernen. Wir sind sehr glücklich. Das ist dann die andere Seite der Medaille. Ich hätte mich nie getrennt. Ich hätte versucht, auch wegen der drei Kinder, einfach das Leben zusammen hinzukriegen.

Und wie verstehen Sie sich heute mit Ihrem Ex-Mann?

Ich würde es schon schön finden, wenn man Freunde bleiben könnte, aber das ist sehr schwierig. Man hatte sich immerhin vorher so viel zu sagen gehabt und ja auch Kinder zusammen. Aber wie gesagt, bei mir hat es Zeit gebraucht, das zu verarbeiten. Ich habe keinen Groll mehr, ich hatte auch keinen Groll. Ich war lange einfach nur traurig. Ich hatte das Gefühl, dass unser Zusammensein gescheitert ist.

Sie waren zuletzt im neuesten Teil der Reihe "Inga Lindström" zu sehen (abrufbar in der ZDF-Mediathek). Es geht auch um Trennungen. Der Film bietet unglaublich schöne Bilder. Waren die Dreharbeiten ähnlich schön oder steckt dahinter eigentlich immer harte Arbeit?

Es war schon harte Arbeit, aber es macht Freude. Wir hatten schöne Motive und eine tolle Crew. Ich habe mich gefreut, meine Kollegen und Kolleginnen wiederzusehen.

Die Rolle, die Sie im Film spielen, leidet unter einer Alzheimer-Erkrankung. Ist das etwas, wovor Sie persönlich sich fürchten?

Nein. Nicht, weil ich ignorant bin, sondern weil ich denke, dass es nichts bringt. In jeder Lebenssituation gilt für mich: Etwas Angstbelegtes ist immer falsch. Angst ist kein guter Berater, Angst ist gar nichts. Du behinderst dich selber. Du gehst mit Sachen um, die du gar nicht wissen kannst – und da bin ich ganz dagegen. Man muss das Leben anpacken und es für sich selbst bestmöglich wertvoll machen. Was ich nie mochte: Ich will keine Zeit verplempern.

Womit verplempern wir Ihrer Meinung nach oft unsere Zeit?

Ich will mich zum Beispiel nicht an irgendwelchem Tratsch beteiligen. Das bringt mir überhaupt nichts. Das macht mich nicht froh, das macht mich höchstens traurig. Ich möchte meine Zeit, die ich noch habe, gern sinnvoll nutzen. Ob das nun beruflich oder privat ist, ich möchte sie möglichst reich und wertvoll gestalten. Ich will nichts verschludern oder in den Tag rein schlurfen ohne irgendeinen Elan. Das bin ich überhaupt nicht. Ich will immer irgendeinen Anreiz haben, ich möchte mich um was kümmern, will was austüfteln, was lernen oder meinen Verein machen oder, oder, oder. Ich möchte gern aktiv sein.

Wir haben vor einigen Jahren schon einmal miteinander gesprochen. Da haben Sie mir erzählt, dass Sie am Tag 10.000 Schritte gehen. Ich versuche das seitdem auch, aber das ist ganz schön viel. Ist das immer noch Ihr Tagesziel?

Ja, natürlich. Das kriege ich aber nicht jeden Tag hin. Beim Drehen ist es zum Beispiel schwierig. Wir fangen meistens sehr früh an und hängen bis zum Abend drin. Aber dann denke ich mir, wenn ich den Schnitt hinkriege von 5.000, ist es gut. Ich suche mir meine Herausforderungen und versuche, sie in den Alltag zu integrieren.

Zum Beispiel?

Als wir den Film gedreht haben, wurden wir in einem Schloss untergebracht. Da habe ich natürlich das Zimmer ganz oben genommen, so konnte ich automatisch Schritte sammeln. Da hieß es dann, ich könne das Zimmer im Erdgeschoss haben, und ich habe gesagt: Nein, nein! Ich will das Zimmer ganz oben, dann kriege ich wenigstens meine Steps zusammen. In Drehpausen bin ich dann immer nach oben gegangen. Dann habe ich Bewegung, das ist ganz wichtig für mich. Ich lerne auch meine Texte besser im Laufen oder Gehen, weil ich da die Worte leichter in mich reinkriege. Ich habe das früher schon gemacht, da wusste ich noch gar nichts davon, aber es ist erwiesen, dass das Hirn besser arbeiten kann, wenn man sich bewegt. Für mich ist das wichtig, ich möchte fit sein.

Welche Rolle spielt die Ernährung für Sie? Was würden wir in Ihrem Kühlschrank nie finden?

Ich ernähre mich gut. Ich möchte nichts essen, was für mich nicht wertvoll ist. Süßigkeiten oder Törtchen finde Sie bei mir nicht. Ich esse nach wie vor Fleisch und Fisch, wir essen aber weniger davon. Ich ernähre mich teilweise vegetarisch, aber ich ernähre mich nicht vegan. Das ist kein Essen für mich, das bekommt mir nicht.

Haben Sie es mal versucht? Warum ist das nichts für Sie?

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Ich war in einem Hotel, die haben umgestellt auf vegan, da habe ich ein paar Mal zu Abend gegessen. Aber tatsächlich möchte ich ein bisschen gemischter essen. Ich möchte mein Eiweiß und ich esse meine Eier gern. Wenn es das dann nicht gibt und nur ein Ersatz dafür angeboten wird, das widerstrebt mir. Da gibt es dann Leberwurst vegan, wenn ich das schon lese auf der Speisekarte, da wird mir schon ganz anders. Ehrlich. Dann nennt es doch wenigstens nicht so. Nennt es veganen Brotaufstrich oder so. Vegane Bratwurst – da wird mir auch schlecht. Was ist denn dann da drin, wenn es angeblich so schmeckt wie Bratwurst? Das kann gar nicht sein und da möchte ich lieber wissen, was das ist. Aber vegetarisch, das geht schon, aber eben nicht nur.

Nächstes Jahr werden Sie 80 Jahre alt. Stimmt das überhaupt? Viele Promis flunkern mit ihrem Alter.

Ja, das stimmt (lacht). Ich kann es auch nicht mehr verheimlichen. Nachdem ich nie geschwindelt habe mit dem Alter, war das immer schon richtig so. Als ich jung war, hieß es, ich solle nicht mein echtes Geburtsdatum angeben, damit ich, wenn ich älter werde, trotzdem noch so tun kann, als wäre ich jünger. Aber ich dachte mir schon damals: Wieso soll ich das tun? Das war mir schon immer egal und jetzt könnte ich eh nicht mehr schwindeln, weil es jeder weiß. Es ist mir auch tatsächlich egal.

Die Zahl 80 macht also nichts mit Ihnen?

Die Zahl sagt mir nichts und ich bin froh, dass ich 80 werden darf, wenn ich es werde. Es ist für mich ein Glück, wenn ich älter werden darf, und kein Unglück, ich finde das wirklich unlogisch von vielen Kollegen und Kolleginnen oder Menschen, die sagen, sie wollen nicht 70 werden. Da sage ich: Entschuldigung, da musst du ja vorher sterben. Und dann heißt es, ich habe einen schwarzen Humor. Ich finde, jede und jeder kann doch froh sein, 70 zu werden.

Haben Sie große Pläne für Ihren Geburtstag?

Nein, ich habe keine Pläne. Ich feiere mit der Familie. Aber ich will kein großes Fest. Ich bin keine große Selbstfeierin. Nicht, weil ich traurig bin, weil ich 80 werde, sondern, weil ich es nicht brauche. Ich bin froh, wenn meine Familie kommt, dann können wir was Schönes essen und tratschen. Aber das machen wir sonst auch, das ist nichts Neues. Das machen wir ganz relaxt.

Sie sind mit sich und Ihrem Alter im Reinen. Was halten Sie davon, dass sich viele Menschen dazu entschließen, sich künstlich mit Schönheitsoperationen verjüngen zu lassen?

Wenn die Nase und noch die Lippen gemacht werden, dann schauen viele Menschen plötzlich gleich aus. Mir ist es schon passiert, dass ich jemanden sehe, und mir denke, ist das nicht die Sowieso und dann war sie es nicht. Ich verstehe nicht, welche Nase unbedingt operiert werden muss. Auch eine etwas längere Nase hat einen Charakterzug fürs Gesicht, das passt dann zusammen.

Ich will niemanden verurteilen, aber ich finde das vor allem in meinem Beruf sehr gefährlich. Wenn du etwas veränderst, verlierst du den Charakter und deine Persönlichkeit in deinem Gesicht. Ich finde es ganz furchtbar, dass viele junge Frauen jetzt plötzlich gleich aussehen. Es ist traurig und arm, dass man sich so verändern muss oder denkt, man muss es. Ich glaube auch nicht, dass du deswegen den Job eher kriegst.

Sie sind nun aber auch in der Situation, dass Sie vermutlich sehr zufrieden mit Ihrer Nase oder generell Ihrem Äußeren sind. Andere sind das vielleicht nicht.

Ja, natürlich. Viele Leute sagen zu mir: Du hast Glück, dass du so eine Nase von deinem Vater geerbt hast. Aber ich denke auch, dass es zu einem Gesamtbild eines Schauspielers oder einer Schauspielerin gehört, die Ausstrahlung und die Persönlichkeit mitzubringen. Ich wollte als junges Mädchen auch immer fünf Zentimeter größer sein. Aber dann habe ich gelernt, dass ich eben nicht 1,70 Meter, sondern nur 1,65 Meter bin, und dass es ebenso ist. Man muss sich selbst akzeptieren und sich nicht darüber ärgern. Man kann sich zwar operieren lassen, aber ich glaube nicht, dass das zuträglich für den Beruf ist.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Uschi Glas
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