"Auf geht's, Berlin-Style!" Hamas-Terror: Schauspielerin zieht Parallele zum Mauerfall
Lachende Emojis für die Hamas: Die arabisch-israelische Schauspielerin Maisa Abd Elhadi muss sich wegen "Anstiftung zum Terrorismus" vor Gericht verantworten.
Nach umstrittenen Kommentaren zum Großangriff der Hamas auf Israel vor rund drei Wochen muss sich die bekannte arabisch-israelische Schauspielerin Maisa Abd Elhadi unter anderem wegen "Anstiftung zum Terrorismus" vor Gericht verantworten. Wie das israelische Justizministerium am Sonntag mitteilte, wurde gegen die 37-Jährige vor dem Bezirksgericht in Nazareth eine entsprechende Klage eingereicht.
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Nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober hatte Abd Elhadi nach Angaben der Polizei im Onlinedienst Instagram das Foto einer 85-jährigen Frau veröffentlicht, die von Mitgliedern der Terrororganisation gemeinsam mit mehr als 220 weiteren israelischen Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden war. Dazu schrieb sie: "Diese Dame wird das Abenteuer ihres Lebens erleben" und versah den Kommentar mit lachenden Emojis.
"Auf geht's, Berlin-Style!"
Kurze Zeit später veröffentlichte sie den Ermittlern zufolge auf Facebook ein Foto einer Planierraupe, mit deren Hilfe Hamas-Anhänger während des Angriffs den Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel durchbrochen hatten. Dazu zog sie eine Parallele zum Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989: "Auf geht's, Berlin-Style!". Auf ihrer Instagram-Seite hat die Schauspielerin mehr als 30.000 Follower.
In der Anklage gegen Abd Elhadi wird ihr außerdem vorgeworfen, den Anschlag vom 7. Oktober in einer WhatsApp-Gruppe mit vier ihrer Freunde gefeiert zu haben. "Mädels, habt ihr die gute Nachricht gehört?", soll es in einer ihrer Nachrichten geheißen haben. Anschließend soll sie den Angriff auf den Süden Israels sowie die Entführung von IDF-Soldaten und "möglicherweise auch Zivilisten" bejubelt haben.
Nach 48 Stunden aus dem Hausarrest entlassen
Die Schauspielerin, die vor allem für ihre Rolle im Film "World War Z" aus dem Jahr 2013 sowie in mehreren israelischen Fernsehsendungen bekannt ist, war bereits am Montag festgenommen und für 48 Stunden festgehalten worden. Der Richter des Bezirksgerichts Nazareth, Arafat Taha, sagte, dass ihre Social-Media-Beiträge zwar hart seien und Ärger und Kummer hervorrufen könnten, es aber zweifelhaft sei, dass sie mit dem Posten etwas Illegales getan habe.
Mit ihren Veröffentlichungen in den Onlinenetzwerken zeige Abdel Hadi "Sympathie" für "terroristische Handlungen", unterstütze diese und stifte zu ihnen an, erklärte das Justizministerium am Sonntag. Ein Datum für ihren Prozess nannte es zunächst nicht.
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Bei ihrem Angriff auf Israel hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas israelischen Angaben zufolge etwa 1.400 Menschen getötet und rund 230 Menschen als Geiseln verschleppt. Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe auf mutmaßliche Hamas-Ziele. Seit Beginn des Krieges wurden nach Hamas-Angaben, die sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen lassen, rund 8.000 Menschen durch israelische Angriffe im Gazastreifen getötet.
Zahlreichen Zeugenaussagen und der israelischen Polizei zufolge wurden seitdem mehrere Angehörige der arabischen Minderheit in Israel sowie Palästinenser in Ostjerusalem entlassen, von ihren Universitäten verwiesen oder festgenommen, weil sie seit Beginn des Krieges in den sozialen Netzwerken ihre Solidarität mit dem Gazastreifen zum Ausdruck gebracht hatten.
- timesofisrael.com: "Israeli 'World War Z' actress indicted for allegedly cheering Hamas on Instagram"
- instagram.com: Maisa Abd Elhadi
- Nachrichtenagentur afp