Mysteriöser Ex-"Polizeiruf"-Darsteller So sah der Filmstar Sylvester Groth früher aus
Er zählt zu einem der bekanntesten TV-Gesichter Deutschlands, doch seinen Namen kennen wohl nur wenige: Sylvester Groth. Wir zeigen Ihnen, wie er früher aussah.
Sylvester Groth verkörperte sowohl in Dani Levys Komödie "Mein Führer" (2007) als auch in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" (2009) Joseph Goebbels. Hollywood wurde auf ihn aufmerksam und Groth somit schlagartig auch international bekannt. Dabei startete der 1958 in Jerichow, Sachsen-Anhalt, geborene Mime seine berufliche Laufbahn als gelernter Elektriker in der DDR.
Vom DDR-Shootingstar zum gesamtdeutschen Charakterdarsteller
Nach einem Schauspielstudium an der renommierten "Ernst Busch"-Schauspielschule in Ostberlin folgten Theaterstationen in Schwerin und Dresden oder etwa als Gast am Deutschen Theater und an der Schaubühne in Berlin. Nach der Wende spielte Sylvester Groth am Wiener Burgtheater.
Seinen wirklichen Durchbruch als Schauspieler feierte Groth 1983 im DEFA-Spielfilm "Der Aufenthalt" von Frank Beyer als Kriegsgefangener Mark Niebuhr. Für diese Rolle wurde Groth vielfach ausgezeichnet. Damals war er gerade einmal 25 Jahre alt. In der BRD wurde er unter anderem für den Film "Abschied von Agnes" berühmt.
Sylvester Groth etablierte sich zum gesamtdeutschen Charakterdarsteller und hatte verschiedene Rollen in populären Krimiserien, wie zum Beispiel im "Tatort", bei "Bella Block", "Der Kriminalist", "Der Alte" und auch "Rosa Roth". 2013 erfolgte dann der vermeintliche Adelsschlag eines jeden deutschen Schauspielers: Sylvester Groth wird zum TV-Kommissar im Magdeburger Team von "Polizeiruf 110".
Neben Claudia Michelsen übernahm Groth die Nachfolge der MDR-Ermittler "Schmücke und Schneider", gespielt von Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler. Als unterkühlter und offen homosexueller Kriminalhauptkommissar Jochen Drexler ermittelte Sylvester Groth allerdings in nur fünf Folgen und verließ das beliebte Format 2015 bereits wieder.
Zurückgezogener Ruheliebhaber
Diese Rastlosigkeit macht sich auch im Privaten bemerkbar – Sylvester Groth hält es nicht lange an einem Ort aus und zieht oft um. Wie er im t-online Interview von 2020 offenbarte, stellt er sich seinen perfekten Wohnort als Kombination aus pulsierendem Leben außerhalb der eigenen vier Wände und grenzenloser Ruhe in der eigenen Wohnung vor. Ähnlich, wie eine Vielzahl seiner Rollen, bleibt auch beim Privatmann Sylvester Groth ein gewisses Geheimnis bestehen.
Groth meidet weitestgehend die Öffentlichkeit, ist – anders als viele seiner Kolleginnen und Kollegen – kein Stammgast in Quiz- und Unterhaltungsshows. Groth ist in erster Linie Schauspieler, der mit seiner Arbeit zwar gesehen werden möchte, sein Privatleben aber dennoch bewusst zurückhält: "Man sollte nicht alles ins Schaufenster legen", stellte er diesbezüglich im Interview mit t-online fest.
Kein "Selber-Angucker"
Groth sieht sich seine Filme laut eigener Aussage gegenüber der Deutschen Presse-Agentur nicht an, da er als Schauspieler beim fertigen Film eh nichts mehr verändern könne. Einen Blick wäre es dennoch wert. Groth ist heute nach wie vor ein gefragter Schauspieler – in deutschen Erfolgsproduktionen, wie etwa dem Netflix-Hit "Dark" (2019), oder in der Amazon Prime-Serie "Deutschland" (2015-2020).
Aber auch in internationalen Serien, wie zum Beispiel in den Erfolgsserien "Fargo" (2017) und "Sense8" (2015), kann man Groths Schauspielkunst bestaunen. In der US-amerikanischen Agentenkomödie "Codename U.N.C.L.E." von 2015 spielte Groth neben Hollywoodstars wie Henry Cavill und Hugh Grant. Aktuell ist Sylvester Groth in der True-Crime-Serie "German Crime Story" von Amazon Prime zu sehen.
- Eigene Recherche
- bz-berlin.de: Kein Bock auf eigene Streifen – Schauspieler Sylvester Groth schaut seine Filme nicht an
- filmmuseum-potsdam.de: Werkschau zu Sylvester Groth
- Deutsche Presseagentur