US-Schauspieler Kollegin erschossen – Wende im Verfahren gegen Baldwin
Das Verfahren gegen Alec Baldwin wird eingestellt. Der US-Schauspieler hatte bei Dreharbeiten einen tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau abgefeuert.
Das laufende Strafverfahren gegen Schauspieler Alec Baldwin (65) nach einem tödlichen Schuss bei einem Filmdreh wird eingestellt. Das teilten die von der Staatsanwaltschaft in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico eingesetzten Sonderermittler am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) mit. Die im Januar erhobene Anklage wegen fahrlässiger Tötung werde fallen gelassen, aber die Ermittlungen in dem Fall würden fortgesetzt, hieß es in der Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag.
Demnach seien in den vergangenen Tagen neue Sachverhalte bekannt geworden, die weitere Untersuchungen und forensische Analysen erforderten. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte Baldwin erneut belangt werden, hieß es weiter.
Baldwin hatte die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 bei einer Drehprobe für den Low-Budget-Western "Rust" versehentlich mit einem Revolver erschossen. Der Colt .45 war mit einer echten Kugel geladen worden. Wie das geschehen konnte, ist noch unklar. Baldwin wurde in der Folge wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Bei einer Verurteilung hätten ihm bis zu 18 Monate Gefängnis und 5.000 Dollar Geldstrafe gedroht.
Erst am Dienstag gab die Produktionsfirma Rust Movie Productions bekannt, dass die Dreharbeiten im Verlauf der Woche wieder aufgenommen werden sollen. Bereits im Februar hatten die "Rust"-Produzenten angekündigt, dass die Dreharbeiten für den Low-Budget-Western im Frühjahr fortgesetzt würden. Hutchins' Witwer Matthew Hutchins soll als Produzent beteiligt werden. Das war Teil einer außergerichtlichen Einigung vom vergangenen Februar, im Gegenzug zog Matthew Hutchins seine Zivilklage zurück.
Alec Baldwin reagiert auf Wende
Der aus Filmen wie "Jagd auf Roter Oktober" und "Die blonde Versuchung" sowie der Serie "30 Rock" bekannte Baldwin hat jegliche Verantwortung für Hutchins' Tod von sich gewiesen. Er beteuert, er habe nicht wissen können, dass sich scharfe Munition in dem Colt befand. Dem US-Schauspieler, der zu den Produzenten von "Rust" zählt, war die Waffe zuvor mit den Worten überreicht worden, sie sei "kalt" – also nicht mit scharfer Munition geladen.
Kurz nachdem sich seine Anwälte am Donnerstag zu Wort gemeldet hatten, wandte sich auch Baldwin an die Öffentlichkeit. Bei Instagram reagierte der Schauspieler mit einem Post auf die Wende in dem Fall. Er teilte ein Foto, das ihn gemeinsam mit seiner Ehefrau Hilaria zeigt.
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Der Schnappschuss scheint in einem Restaurant entstanden zu sein. Der 65-Jährige hat die Arme um seine Frau gelegt, sein Kopf lehnt an ihrer Schulter. Mit geschlossenen Augen lächelt er, während sie in die Kamera blickt. "Alles, was ich habe, verdanke ich dieser Frau", schreibt Baldwin und fügt in Klammern gesetzt hinzu: "Und dir, Luke". Damit ist vermutlich sein Anwalt Luke Nikas gemeint. Er hatte die Anklage der fahrlässigen Tötung als Justizirrtum bezeichnet und stets betont: "Mr. Baldwin hatte keinen Grund zu glauben, dass sich eine scharfe Kugel in der Waffe oder irgendwo auf dem Filmset befand."
Auch Hilaria Baldwin hatte während der vergangenen eineinhalb Jahre hinter ihrem Mann gestanden und ihn immer wieder öffentlich verteidigt. Die beiden sind seit 2012 verheiratet und haben sieben gemeinsame Kinder.
- Nachrichtenagentur AFP
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