"Was habe ich Schlimmes getan?" Wendler äußert sich zum Doku-Aus – und sorgt für Kopfschütteln
Michael Wendlers Comeback-Versuch ist nach heftiger Kritik gescheitert. Jetzt meldet sich der Schlagerstar zu Wort – und erhitzt erneut die Gemüter.
Es war ein Riesenaufschrei: RTLzwei wollte mit Michael Wendler und seiner Ehefrau Laura Müller eine Doku-Soap drehen. Der Sender bot dem umstrittenen Schlagerstar, der in den vergangenen Jahren mit Schwurbeleien und antisemitischen Aussagen für Aufsehen gesorgt hatte, damit eine Plattform. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Der mediale und öffentliche Gegenwind war so heftig, dass RTLzwei schließlich einknickte: Das Format wurde wieder gestrichen.
Während dieser Schritt von den Kritikern begrüßt wurde, kann Michael Wendler die Absage des Senders gar nicht nachvollziehen. "Was habe ich denn so Schlimmes getan?", fragt er in einem Statement auf seinem Twitter-Account. Er könne nicht glauben, "dass es in Deutschland so viele gehässige Denunzianten" gebe, "Menschen, die sich nur das aller schlechteste für mich und meine liebe schwangere Frau Laura wünschen".
Seine kritischen Äußerungen und die Verbreitung von Verschwörungstheorien erklärt Michael Wendler so: "Ich habe mich für die Meinungsfreiheit und Grundrechte aller Menschen eingesetzt und vor den nicht nebenwirkungsfreien Corona-Spritzen gewarnt. Ich musste über Telegram aufklären, da bei den anderen sozialen Medien knallharte Zensur betrieben wurde."
Damals hatte der 50-Jährige unter anderem für Wirbel gesorgt, weil er Deutschland aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie als "KZ" bezeichnet hatte. Damit habe er nicht ein Konzentrationslager, sondern "Krisenzentrum" gemeint, behauptete er nachträglich. Er sei nicht der Antisemit, als der er "gebrandmarkt" worden sei, betont er in seinem Statement. Zur Pandemie sagt er aber weiterhin: "Wir wissen jetzt, dass viele Corona-Maßnahmen falsch waren."
"Ich strecke meine Hand aus"
Nun sei es in seinen Augen aber Zeit für Versöhnung, "auf beiden Seiten der gespaltenen Gesellschaft" seien Fehler gemacht worden. Auch er sei über das Ziel hinausgeschossen. Viele seiner Vorwürfe seien falsch gewesen, "aber ein Anfang wäre eine Aussprache". "Ich strecke meine Hand aus und glaube noch immer fest an den Dialog und an Versöhnung." Dass ihm die Rehabilitierung und die Chance, sich zu entschuldigen verwehrt werden, könne er nicht verstehen.
Wollte Michael Wendler seinen Auftritt in der Doku-Soap also nutzen, um sich für sein Verhalten und seine Äußerungen zu entschuldigen? Das hätte überrascht. Schließlich sagte man vonseiten RTLzwei, dass es inhaltlich nicht um seine Entgleisungen gehen sollte, sondern nur um sein Familienleben und die Schwangerschaft seiner Frau. Auf Nachfrage von t-online wurde betont: "Michael Wendler ist einer der am meisten polarisierenden Prominenten des Landes. Das ist aber nicht Thema des Formats."
"Niemand will sich mit dir versöhnen"
Auch darüber hinaus wollten sich weder Michael Wendler noch der Sender genauer zu den Schwurbeleien des Schlagersängers äußern. "Zu privaten Ansichten und Entscheidungen von Michael Wendler kann RTLzwei keine Auskunft geben", sagte eine Sendersprecherin – während sich Wendler auf Nachfrage von t-online bis dato nicht äußerte.
Kurz nach Absetzen seines Twitter-Statements häuften sich bereits die Kommentare von Usern – und auch diese sind durchweg kritisch. "Du glaubst, mit den paar Zeilen ist alles gesagt? [...] Du hast gelogen, warst rassistisch und antisemitisch unterwegs. Da muss mehr kommen als so ein Text", heißt es in einem Tweet. "Niemand, absolut niemand, will sich mit dir versöhnen", schreibt ein anderer Nutzer. "Meinst du, mit der Stellungnahme rehabilitierst du dich auch nur ansatzweise? Das einzige, was du machst, ist relativieren und kleinreden!", lautet ein weiterer Kommentar.
- twitter.com: Profil von @MichaderWendler
- Anfrage bei RTLzwei
- Anfrage bei Michael Wendler