"Der Schaden ist immens" Burgtheater will Schauspieler Florian Teichtmeister verklagen
Aufgrund der Ermittlungen gegen ihn kündigte das Burgtheater Schauspieler Florian Teichtmeister. Jetzt will das Ensemble auch rechtliche Schritte gehen.
Gegen Florian Teichtmeister läuft ein Strafverfahren wegen des Besitzes pornografischer Darstellungen von Minderjährigen. Zusätzlich zu dem Strafprozess Anfang Februar droht dem erfolgreichen Künstler eine Klage des Wiener Burgtheaters, wie die Bühne am Freitag bekannt gab. "Der Schaden für das Burgtheater ist immens", sagte der kaufmännische Direktor Robert Beutler.
Das Burgtheater entließ Teichtmeister vorige Woche, nachdem bekannt geworden war, dass er wegen des Besitzes von Zehntausenden Dateien mit pornografischen Darstellungen von Jugendlichen und Kindern angeklagt worden war. Nach Teichtmeisters Abgang müssen vier Stücke, in denen er mitspielte, umbesetzt oder abgesetzt werden. "Der Schaden ist diesbezüglich aktuell noch nicht zu beziffern, wird aber sicherlich einzuklagen sein", sagte Beutler in einer Stellungnahme.
"Ich bin traurig und wütend"
Der 43-Jährige spielt auch in der Sisi-Verfilmung "Corsage" mit, die in der Vorauswahl für den Auslands-Oscar ist. Am Dienstag wird bekannt gegeben, ob es die Produktion von der Shortlist in den Kreis der Oscar-nominierten Filme schafft. Teichtmeister spielt Kaiser Franz Joseph. Er sei als Person von dem Werk der Regisseurin Marie Kreutzer zu trennen, hieß es vom österreichischen Verband der Filmwirtschaft.
"Ich bin traurig und wütend, dass ein feministischer Film, an dem mehr als 300 Menschen aus ganz Europa jahrelang gearbeitet haben, durch die grauenvollen Handlungen einer Person so beschmutzt und beschädigt wird", sagte Kreutzer. Teichtmeister hätte gegenüber den Produzenten des Films und gegenüber dem Burgtheater Gerüchte über die Vorwürfe stets glaubhaft abgestritten, betonten beide Seiten.
- Nachrichtenagentur dpa