Beckenbauer auf einem Auge blind "Die Leute denken wohl, der lebt nimmer lang"
Er war schon lange nicht mehr im Stadion, fährt auch nicht zur WM in Katar. In einem Interview erklärt Franz Beckenbauer jetzt, wie es ihm zurzeit geht.
Franz Beckenbauer hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. 2016 bekam er drei Bypässe, seither verzichtet er auf Alkohol und betet regelmäßig, wie er einmal verriet. Doch er müsse aufpassen, betont er nun. Nicht nur mit dem Herzen habe er Probleme.
"Ich hatte auf einem Auge einen sogenannten Augeninfarkt. Rechts sehe ich leider nichts mehr. Damit komme ich klar. Und mit dem Herzen muss ich aufpassen", sagte der 77-Jährige im Interview mit "Bunte" auf die Frage, wie es ihm derzeit gehe. Zudem verrät Beckenbauer, dass er momentan sehr viel Autogrammpost erhalte. "Die Leute denken wohl, der lebt nimmer lang." Doch er betont: "Ich versuche, euch noch eine Weile erhalten zu bleiben."
"Ganz schön anstrengend"
Die Frage nach seinem derzeitigen Befinden bekomme Beckenbauer häufig gestellt und er empfinde sie als "ganz schön anstrengend": Er müsse immer dasselbe antworten. Der frühere Fußballfunktionär erklärt noch, dass er nicht nach Katar reisen, aber von zu Hause aus die WM verfolgen werde. Sowieso: "Das letzte Mal war ich vor einem Jahr in einem Stadion", sagt Beckenbauer, der 1974 Fußballweltmeister und 1990 Weltmeistertrainer war.
Was die WM-Vergabe nach Katar angeht, so hält sich Beckenbauer noch immer bedeckt. Der einstige FC-Bayern-München-Spieler war im Dezember 2010 als deutscher Vertreter an der Wahl des diesjährigen WM-Gastgebers beteiligt. "Er hat nie eine klare Auskunft gegeben", sagte der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger kürzlich der "Frankfurter Rundschau". Die Fifa-Mitglieder stimmten damals geheim ab.
- Bunte 48/2022
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa