Lungenentzündung als Corona-Folge Bestsellerautor Javier Marías ist tot
In Deutschland genießt der Schriftsteller einen ausgezeichneten Ruf. Jetzt ist Javier Marías gestorben. Der spanische Autor wurde 70 Jahre alt.
Einer der bedeutendsten und erfolgreichsten spanischen Schriftsteller der Gegenwart, Javier Marías, ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Das berichtete die Zeitung "El País" am Sonntag unter Berufung auf Marías' Familie.
Ministerpräsident Pedro Sánchez würdigte Marías als "einen der großen Schriftsteller unserer Zeit" und sprach seiner Familie und seinen Freunden sein Mitgefühl aus. "Sein umfangreiches und talentiertes Werk wird für immer ein grundlegender Teil unserer Literatur sein", schrieb Sánchez.
Marías starb an einer Lungenentzündung infolge von Corona
Weltweit hat Marías mehr als neun Millionen Bücher verkauft, seine Werke wurden in 46 Sprachen übersetzt. Vor allem in Deutschland war der Spanier beliebt. Sein letztes Buch, der im Frühjahr 2021 in Spanien veröffentlichte Spionageroman "Tomás Nevinson", sei wohl Marías' bestes Werk überhaupt, urteilte der Literaturkritiker José Carlos Mainer. Ab diesem Herbst liegt der Roman auch in deutscher Übersetzung im Fischer Verlag vor.
Dabei galt der unbequeme Denker lange als schwer verkäuflich, auch in Deutschland – bis "Mein Herz so weiß" im Sommer 1996 in der TV-Sendung "Das literarische Quartett" unisono mit Lob überschüttet wurde. Der 2013 gestorbene Marcel Reich-Ranicki sprach von einem "genialen Buch" und dem "größten im Augenblick lebenden Schriftsteller der Welt". Marías starb nun an einer Lungenentzündung infolge von Corona, wie "El Mundo" berichtete.
- elmundo.es: "Muere Javier Marías a los 70 años, la incómoda pureza de ser escritor" (spanisch)
- elpais.com: "Muere Javier Marías, escritor clave de la literatura en español" (spanisch)