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Prinz Harry: Verliert er das US-Visum? Stiftung aus USA macht Druck


"Drogendelikte"
Prinz Harry könnte US-Visum verlieren – Stiftung macht Druck

Von t-online, afp, aj

Aktualisiert am 07.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Prinz Harry vor Gericht: Dieser Auftritt ist eine Premiere. (Quelle: reuters)

Prinz Harry steht aktuell gegen einen Medienkonzern in London vor Gericht. Gleichzeitig ist er in einen Prozess in den USA verwickelt – und der könnte sein Leben auf den Kopf stellen.

Während Prinz Harry aktuell in Großbritannien vor Gericht aussagt – brodelt es auch in seiner Wahlheimat, den USA: Die einflussreiche konservative US-Denkfabrik "Heritage Foundation" hat vor einem Gericht in Washington die Herausgabe der Einwanderungspapiere des britischen Royals gefordert.

In ihrer am Dienstag vor einem Bezirksgericht eingebrachten Klage bezieht sich die Denkfabrik darauf, dass Harry mehrere "Drogendelikte" sowohl in den USA als auch in den anderen Staaten öffentlich zugegeben habe – und das US-Recht Menschen wegen solcher Vergehen "üblicherweise" die Einreise ins Land untersage.

Hintergrund der Anhörung sind Äußerungen Harrys in seinem kürzlich erschienenen Buch. Denn in seiner im Januar unter dem englischen Originaltitel "Spare" erschienen Autobiografie wollte der Prinz alles offenlegen. Er enthüllte unter anderem, in der Vergangenheit Kokain, Cannabis und Magic Mushrooms konsumiert zu haben.

Ministerium will Dokumente bislang nicht herausrücken

Die "Heritage Foundation" forderte nun in dem Verfahren einen Bundesrichter dazu auf, das für Einwanderungsfragen zuständige Heimatschutzministerium (DHS) zur Herausgabe der Einwanderungsunterlagen des Prinzen aufzufordern.

Die DHS hatte zuvor bereits zweimal eine Herausgabe der Dokumente ohne Zustimmung Harrys abgelehnt. Richter Carl Nichols forderte die US-Regierung nun auf, bis 13. Juni auf die Aufforderung zu antworten, ansonsten sei ein Prozess nötig.

Stiftung will Einwanderungsfragebogen von Harry einsehen

Die "Heritage Foundation" interessiert sich insbesondere für den von Harry ausgefüllten Fragebogen, den Menschen vor der Einwanderung in die USA ausfüllen müssen – und der unter anderem Fragen zum Drogenkonsum enthält. Die Organisation will offenbar herausfinden, ob Harry in seinem Visumsantrag gelogen hat.

Medienberichten zufolge werden bei der Beantragung des US-Visums unter anderem folgende Fragen gestellt:

  • Sind Sie oder waren Sie jemals drogenabhängig?
  • Haben Sie jemals gegen ein Gesetz in Bezug auf kontrollierte Substanzen verstoßen oder sich an einer Verschwörung zu einem solchen Verstoß beteiligt?

Die Organisation beruft sich in ihrer Klage auf das US-Informationsfreiheitsgesetz "Freedom of Information Act". Zur Begründung erklärte die Organisation unter anderem, es gebe ein "großes öffentliches und mediales Interesse" für den Fall.

Die "Heritage Foundation" verwies darauf, dass in den vergangenen Jahren ausländischen Prominenten wie dem argentinischen Fußballstar Diego Armando Maradona und der britischen Pop-Sängerin Amy Winehouse wegen früheren Drogenkonsums die Einreise in die USA verweigert worden war. Harry selbst erschien zu dem Verfahren in Washington nicht vor Gericht.

"Heritage Foundation": Anderen Stars wurde wegen Drogenkonsum Einreise verwehrt

Experten hatten schon im vergangenen März, als der Fall das erste Mal aufkam, ihre Einschätzungen zu dem Fall abgegeben. Es sei unwahrscheinlich, dass Harrys Offenbarungen zu einem Visa-Problem führten, da es keine strafrechtliche Verfolgung gegeben habe, sagte etwa der texanische Einwanderungsanwalt Sam Adair. Andere Juristen betonten, dass es keine Ausnahme für das Königshaus oder den Freizeitkonsum gebe und ein Eingeständnis von Drogenkonsum normalerweise ein Grund für die Unzulässigkeit sei.

Harry und seine Frau Meghan Markle, die US-Bürgerin ist, zogen im Januar 2020 in die USA, nachdem sie sich von ihren Pflichten im britischen Königshaus zurückgezogen hatten. Sie leben im kalifornischen Montecito. Mit welcher Art von US-Visum der Prinz in den USA verweilt, ist nicht bekannt.

Aktuell hält sich Prinz Harry allerdings in Großbritannien auf: Er sagte am Dienstag vor einem Londoner Gericht in einem Verfahren gegen dem britischen Medienkonzern Mirror Group Newspapers wegen des Vorwurfs der illegalen Informationsbeschaffung aus (hier lesen Sie mehr). Harry erhob darin schwere Vorwürfe gegen die Boulevardmedien seines Landes, denen er unter anderem eine "Invasion" in sein Leben vorwarf.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp
  • bild.de: "US-Gericht befasst sich mit Harry"
  • dailymail.co.uk: "'There's no exception for royalty': Lawyer warns Prince Harry's drug use could threaten his US visa after he admitted taking cocaine, cannabis and magic mushrooms in his memoir and TV interviews" (englisch)
  • pagesix.com: "Lawyers reveal whether Prince Harry’s drug use will affect US visa status" (englisch)
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