Cousine und Tante getötet Mordfall in Stefan Mross' Familie – der Prozess beginnt
Im Mai 2021 wurden die Cousine und Tante von Stefan Mross ermordet. Jetzt beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.
Prozessbeginn in Österreich: Weil er in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai 2021 die Cousine und die Tante des Volksmusikers Stefan Mross erschossen haben soll, muss sich ein 52-jähriger Privatdetektiv jetzt vor dem Landgericht Salzburg verantworten.
Der Vorwurf ist schwerwiegend: Der mutmaßliche Täter soll sein Opfer vor der Tat gestalkt haben. Als die 50-jährige Cousine von Mross seine Avancen nicht erwiderte, soll er schließlich zur Waffe gegriffen haben. Die 76-jährige Tante des Schlagersängers wurde ebenfalls Opfer des Detektivs, als sie ihrer Tochter zu Hilfe eilen wollte.
Keine Ermittlungen nach Anzeige
Laut einem Polizeibericht, welcher der "Bild"-Zeitung vorliegt, hatte der Bruder des Opfers noch vor der Tat mehrfach die Polizei kontaktiert. Am 19. Januar 2021 wurde demnach Anzeige wegen Stalkings gegen den 52-Jährigen erstattet. Die Polizei nahm jedoch keine Ermittlungen auf.
Kurz nach der Tat teilte die Salzburger Staatsanwaltschaft mit, es habe kein Ermittlungsverfahren gegeben, da es sich nicht um eine einseitige Kontaktaufnahme, sondern einen wechselseitigen Schriftverkehr zwischen Opfer und Täter gehandelt habe. Ermittlungen seien jedoch nur bei einseitiger Kontaktaufnahme möglich, hieß es damals.
Mehrere Anklagepunkte
Laut Anklageschrift, die ebenfalls "Bild" vorliegt, werden dem 52-Jährigen noch mehr Taten zur Last gelegt. So soll er versucht haben, eine ehemalige Partnerin zu ersticken, als diese die Beziehung mit ihm beendete. Darüber hinaus ist der Detektiv wegen Körperverletzung, gefährlicher Drohung, fahrlässiger Körperverletzung, Tierquälerei, Betrug in mehreren Fällen, Besitz von verbotenen Waffen und Stalking angeklagt.
Ein psychologisches Gutachten bescheinigt dem Angeklagten "eine kombinierte Persönlichkeitsstörung mit emotional instabilen, dissozialen und narzisstisch-sadistischen Anteilen". Sein Opfer soll er als "Frau meines Lebens" bezeichnet haben, obwohl erst seit zwei Monaten Kontakt bestand.
Stefan Mross und seine Mutter Stefanie werden dem Prozess wohl nicht beiwohnen. Der "Bild"-Zeitung sagte die 81-jährige Mutter: "Schon die Beerdigung war ein Albtraum für mich." Über den Tod ihrer Schwester und ihrer Nichte werde sie nie hinwegkommen. "Wir sind eine große Familie, und plötzlich fehlen zwei Teile. Das ist hart."
- bild.de: "Dieses Monster zerstörte das Glück der Familie Mross" (kostenpflichtig)