65.000 Besucher erwartet Hurricane 2018: Was treiben die da eigentlich?
600 Toiletten, 32 Kilometer Bauzaun – seit über 20 Jahren findet das Hurricane statt. Was braucht man, um so eine gigantische Veranstaltung zu errichten und was genau passiert eigentlich auf so einem Festival?
Schon seit Tagen baut das Team rund um das Hurricane in Scheeßel Zelte, Bühnen und Stände auf. Vom 22. bis zum 24. Juni herrscht in der beschaulichen 12.000-Einwohner-Gemeinde in Niedersachsen Ausnahmezustand. Wild gewordene Festivalbesucher nehmen den Ort ein und machen ihn für ein Wochenende lang zu einem ganz besonderen Kosmos. Was soll das Ganze eigentlich, mag man sich als Außenstehender fragen und vor allem, was machen die Besucher da den ganzen Tag?
Immenses Angebot
Für die Musikfans gibt es auf dem Festival viel zu erleben. In den vergangenen Jahren sind das Hurricane und sein Zwillingsfestival Southside (in Neuhausen ob Eck) zu einer echten Institution geworden. Dort gibt es nicht nur Konzerte von insgesamt über 100 verschiedenen Acts, es entsteht eine eigene kleine Welt. Es gibt ein Riesenrad, eine Rutsche, einen eigenen Radiosender, ja sogar eine eigene Hurricane-Band, die Songs für das Festival schreibt. Aktueller Hit: "Lass Uns Scheeßeln Gehen" vom #HurricaneSwimTeam. Entstanden ist die Band vor zwei Jahren, als ein großes Unwetter die Leute zwang, in den Autos Schutz vor Gewitter zu suchen. In ihren Fahrzeugen hörten viele den eigenen Hurricane-Radiosender, der die Festivalbesucher trotz schlechten Wetters bei Laune hielt.
Außerdem gibt es natürlich zahlreiche Food-Trucks oder Getränkeangebote. Gefeiert wird längst nicht mehr nur vor der Bühne beim jeweiligen Konzert, sondern auch davor und danach. Ein Discozelt bietet die Möglichkeit zum Tanzen aber eigentlich mutiert auch der gesamte Zeltplatz Tag für Tag zur riesigen Party. Flunkyball-Turniere, Limbo oder dem Wetter entsprechende Spiele versüßen den Musikfans die Zeit bis zum nächsten Konzert ihrer Wahl. 2018 wird außerdem auch wieder das WM-Spiel von Deutschland auf einer großen Leinwand übertragen.
Verrückte Fakten zum Festival
65.000 Besucher werden für das Hurricane 2018 erwartet. Die werden von 32 Kilometern Bauzaun umrandet. Das Veranstaltungsgelände hat eine Größe von 134.000 Quadratmetern, die Zelte zusammen gerechnet mit den Parkplätzen ergeben eine Fläche von etwa 240 Fifa-Fußballfeldern. Bis zu 4500 Menschen (inklusive Security und Gastro) arbeiten auf dem Hurricane. Es gibt 12 Videowalls, die unter anderem das Geschehen der jeweiligen Bühne übertragen. 52 Kilometer Kabel wurden verlegt.
Es stehen 600 wassergespülte Toiletten zur Verfügung, 30 Duschen und zusätzliche 1.000 Mobiltoiletten. Für die Massen an Müll gibt es 950 Mülltonnen, an 400 Kassen kann bargeldlos bezahlt werden. Für die über 100 Acts stehen 53 Backstage Dressingrooms zur Verfügung. Das Riesenrad auf dem Festivalgelände hat 24 Gondeln, es gibt 9 Rutschen, die Riesenrutsche ist 60 Meter lang und 22 Meter hoch.
Was ist anders als früher?
Wer keine Lust hat, viel eigene Sachen mit zum Festival zu bringen, der kann sich dort mit nahezu allem eindecken. So kann man dort zum Beispiel in einem H&M-Store T-Shirts oder andere Kleidungsstücke einkaufen, ein Penny-Supermarkt lädt zum 24-Stunden-Shopping-Trip und besonders faule Besucher können sich sogar ihr Zelt aufbauen lassen und in einem abgegrenzten Luxus-Camp übernachten. Ja, selbst das Bier muss nicht mehr selbst geschleppt werden. Beim Hopfen-Gigant Beck's kann sich, wer mag, palettenweise eisgekühltes Bier vorbestellen und es dann bequem auf dem Zeltplatz abholen. So geht also Festival in der heutigen Zeit. Wer vor der Bühne zur Musik abgehen möchte, der muss das allerdings immer noch selbst tun. Noch ...