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Vanessa Mai: "Für eine Hochzeit ist in diesem Jahr keine Zeit"


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Vanessa Mai im Interview mit t-online.de
"Für eine Hochzeit ist in diesem Jahr keine Zeit"

Christina Kühnel

13.04.2016Lesedauer: 5 Min.
Vanessa Mai ist innerhalb von einem Jahr zum großen Star geworden.Vergrößern des Bildes
Vanessa Mai ist innerhalb von einem Jahr zum großen Star geworden. (Quelle: dpa-bilder)
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Vanessa Mai ist der Shootingstar der deutschen Schlagerbranche. Noch vor einem Jahr kannten wohl nur die wenigsten ihren Namen. Doch dann stürzte sie mit dem Song "Wolke 7" Helene Fischer von der Spitze der Schlagercharts.

Seitdem hat sich viel getan: Die 23-Jährige sitzt inzwischen neben Dieter Bohlen in der DSDS-Jury, hat gerade ihren ersten Echo abgeräumt und ist aus der Schlagerbranche nicht mehr wegzudenken. Mit t-online.de spricht die Sängerin über ihren rasanten Aufstieg und ihr neues Album "Für dich", das am 15. April erscheint. Außerdem verrät sie, was sie von den Vergleichen mit Helene Fischer hält, plaudert über ihren Verlobten und erzählt, warum sie mit dessen Stiefmutter Andrea Berg nicht über den Job spricht.

t-online.de: Wie ist es, plötzlich so in der Öffentlichkeit zu stehen? Wie gehst du mit dem Ruhm um?

Vanessa Mai: Auf der einen Seite ist das ein Traum, der wahr geworden ist. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch die Schattenseiten: Angriffsfläche zu bieten, Kritik einstecken zu müssen. Dass einen nicht immer alle toll finden, ist ja normal. Aber wenn man das spürt, ist das schon was anderes. Man muss erst lernen, das wegzustecken - und da hat mir DSDS sehr geholfen, weil es mich damit konfrontiert hat. In so einer TV-Sendung, in der man seine Meinung vertritt, muss man gewappnet sein: Als Juror kann und soll man es nicht allen recht machen.

Kam die Anfrage, für DSDS in der Jury zu sitzen, denn überraschend?

Ja, total, ich konnte es erst gar nicht glauben und dachte: Nein, das ist viel zu früh und ich bin noch zu jung. Letztlich kamen wir aber zu dem Schluss, dass es auch ein Vorteil sein kann, dass ich so jung bin, weil ich den Kandidaten ganz andere Tipps geben kann als jemand, der schon zwanzig Jahre im Geschäft ist. Im Nachhinein bin ich sehr dankbar, dass wir das gemacht haben. Das ist eine ganz tolle Zeit.

Warum sind deiner Meinung nach nur so wenige DSDS-Gewinner erfolgreich?

Das Problem, das viele Gewinner hatten, ist, dass sie dachten, nach dem Sieg ist die Arbeit vorbei. Aber eigentlich fängt da die Arbeit erst an. Deshalb bin ich sehr froh, dass Beatrice Egli bewiesen hat, dass es auch anders geht.

Wie kam es dazu, dass Dieter Bohlen dein Album produziert?

Wir haben uns über DSDS kennengelernt und dann hat sich das auf Jamaica ergeben. Das war schon eine Ehre für mich. Es ging auch alles ziemlich schnell, weil Dieter ganz genau weiß, was er will, was funktioniert und was meiner Stimme gut tut. Das war wirklich sehr beeindruckend.

Du hast dich im Dezember mit deinem Freund und Manager Andreas Ferber verlobt. Wie geht es mit der Hochzeitsplanung voran?

Da gibt es noch gar nichts Neues. Wenn man heiratet, muss es gut geplant sein und man möchte es auch genießen. Dafür ist in diesem Jahr einfach keine Zeit. Aber ich finde das auch gar nicht schlimm, weil gerade alles gut läuft und wir glücklich sind. Man muss nicht immer alles überstürzen.

Du bist ja auch erst 23. Da kann man sich mit dem Heiraten noch Zeit lassen.

Ich bin da anders. Ich fühle mich einfach danach und höre da auf mein Herz - und das fühlt sich richtig an. Manchmal fühle ich mich auch gar nicht wie 23, sondern älter. Vielleicht, weil ich nicht so viel mit Gleichaltigen zusammen bin. Mein Freund ist ja auch schon 32.

Die Stiefmutter deines Verlobten ist Andrea Berg. Auch sie hat gerade ein neues Album veröffentlicht. Habt ihr euch gegenseitig beeinflusst?

Nein, gar nicht. Wir trennen das wirklich strikt. Wenn wir uns privat sehen, sprechen wir gar nicht über den Job.

Wirklich? Obwohl es die gleiche Branche ist?

Gerade deswegen. (Lacht.) Man will dann einfach die freie Zeit genießen.

Hast du überhaupt noch viel Freizeit?

Natürlich ist es wenig geworden. Aber auch früher habe ich meine Freizeit in die Musik gesteckt. Von daher hat sich da gar nicht so viel geändert. Zudem bin ich sehr gerne unterwegs und habe aufgrund der beruflichen Konstellation ja auch meinen Freund dabei, was gut ist. Wenn ich mal zuhause bin, liege ich echt gern auf der Couch und schaue einfach Fernsehen oder mache den Haushalt. Da komme ich wirklich runter.

Ist das nicht manchmal schwierig, wenn der Freund auch der Manager ist?

Nein, bei uns gar nicht. Mir konnte echt nichts Besseres passieren. Man lebt einen gemeinsamen Traum, hat ein Ziel. Natürlich gerät man auch aneinander, aber wenn Reibung herrscht, herrscht auch Energie. Das macht es spannend.

Du gilst vielen als neue Helene Fischer. Nerven die Vergleiche?

Letztes Jahr, als das alles losging, dachte ich: "Oh Gott, das kann man doch gar nicht vergleichen. Ich stehe doch noch ganz am Anfang." Es war aber trotzdem eine Ehre für mich, weil ich sie total bewundere und weil sie so wahnsinnig viel erreicht hat. Aber ich gucke mir auch gern bei anderen Stars wie Taylor Swift oder Cheryl Cole etwas ab. Und mittlerweile ist es so, dass die Vergleiche zu Helene immer weniger werden. Es fühlt sich an, als ob ich meinen Weg gefunden habe und Teil der neuen Generation des Schlagers bin. Schließlich bin ich auch fast zehn Jahre jünger.

Wie kommt man in diesem jungen Alter zum Schlager? Bei vielen hat er noch ein eher biederes Image.

Ich habe das gar nicht mehr so erlebt, weil Andrea und Helene das Image schon ein wenig umgekrempelt haben. Als ich dazu kam, war alles schon moderner, jünger und angesagter.

Flüchtlingskrise und Terror bestimmen zurzeit die Schlagzeilen in Deutschland. Glaubst du, als Künstler sollte man sich zur politischen Lage äußern und Stellung beziehen? Oder sollte Musik "nur" unterhalten?

Künstler wie Udo Lindenberg oder Herbert Grönemeyer engagieren sich seit Langem in Deutschland politisch. Andere helfen einfach bei sozialen oder medizinischen Einrichtungen. Oft, ohne dass die Öffentlichkeit oder die Fans das bemerken. Aber ich glaube, die Musik und die Lieder, die man macht, haben auch ihre Berechtigung, wenn sie einfach nur Gefühle entfachen, wenn sie Menschen, die vielleicht traurig sind, ein wenig fröhlicher werden und ihren Kummer vergessen lassen.

Das Interview führte Christina Kühnel.

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