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George Martin ist tot: Er war nicht der einzige "fünfte Beatle"


Zum Tod von George Martin
Er war der "fünfte Beatle" - aber nicht der einzige

Von t-online
Aktualisiert am 10.03.2016Lesedauer: 4 Min.
George Martin starb im Alter von 90 Jahren.Vergrößern des BildesGeorge Martin starb im Alter von 90 Jahren. (Quelle: Reuters-bilder)

Der legendäre "Beatles"-Produzent George Martin ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Er zeichnete sich für fast alle großen Hits der Fab Four verantwortlich und gilt daher vielen Fans als "fünfter Beatle" - ein Titel, der im Laufe der Pop-Geschichte allerdings schon häufiger vergeben wurde.

Als Mischpult-Meister mixte Martin für die Pilzköpfe aus Liverpool 23 Nummer-eins-Singles in den USA und 30 in Großbritannien zusammen. Das alleine reicht vielen aus, ihn als als den einzig wahren "fünften Beatle" in Betracht zu ziehen. Doch auch andere kommen in die engere Auswahl.

George Martin

George Martin fungierte bei fast allen Beatles-Alben als Produzent, weshalb auch er immer wieder als "fünfter Beatle" bezeichnet wird. Seine umfassende musikalische Ausbildung, die er an der Guildhall School of Music erhalten hatte, sowie seine stilistischen Ratschläge bei der Studioarbeit beeinflussten die musikalische Entwicklung der Beatles entscheidend. Martin schrieb für fast alle Beatles-Stücke die Streicher- und Bläserarrangements und steuerte unter anderem die Instrumental-Partitur zum Beatles-Films "Yellow Submarine" bei.

Stuart Sutcliffe

Auch Stuart Sutcliffe darf berechtigten Anspruch auf den Titel "Der fünfte Beatle" erheben, denn im Gegensatz zu vielen andern war er für kurze Zeit tatsächlich offizielles Mitglied der Band. Sutcliffe war der Original-Bassist der Beatles, die in ihren frühen Jahren zu fünft auftraten. Er verließ die Band jedoch im Mai 1961 noch vor dem großen Durchbruch und konzentrierte sich auf sein Kunst-Studium. Paul McCartney übernahm anschließend den Part des Bassisten. Stilprägend war Sutcliffe für die Fab Four vor allem optisch: Schon vor den anderen trug er die legendäre PIlzkopf-Frisur. Er starb 1962 an einer Hirnblutung.

Pete Best

Auch Pete Best wird häufig als "fünfter Beatle" bezeichnet. Ebenso wie Sutcliffe gehörte er zur Originalbesetzung der Band. Während der ersten Auftritte der Beatles in Liverpool und Hamburg saß er am Schlagzeug. Da sein Spiel für nicht aussagekräftig genug gehalten wurde, warf man ihn 1962 aus der Band und ersetzte ihn durch Ringo Starr.

Billy Preston

Auch den amerikanische Pianistem Billy Preston nannte man den "fünften Beatle". Musikalisch unterstützte er die Fab Four auf den Alben "Let It Be" und "Abbey Road". Bei den Stücken "Let It Be" und "I Want You (She's So Heavy)" ist Preston an der Orgel zu hören, bei "Don't Let Me Down" und "Get Back" spielte er E-Piano. Auch am berühmten Rooftop Concert, das am 30. Januar 1969 auf dem Dach der Apple-Studios in London stattfand, wirkte Preston als E-Pianist mit. Er starb am 6. Juni 2006.

Brian Epstein

"Wenn irgend jemand als fünfter Beatle bezeichnet werden kann, dann Brian Epstein", sagte Paul McCartney einst. Epstein war von 1961 bis zu seinem Tod im Jahr 1967 der Manager der Beatles. Er entdeckte die Band bei ihren Auftritten in Liverpool und erkannte sogleich ihr Potenzial. Am späteren Weltruhm der vier hatte Epstein entscheidenden Anteil. Als Manager hielt er sich aus dem Musikalischen weitgehend heraus und beschränkte sein Wirken auf Imagebildung und die geschäftlichen Aspekte. Künstlerisch ließ er den Bandmitgliedern alle Freiheiten. Am 27. August 1967 wurde der mittlerweile schwer drogenabhängige Epstein nach einer Überdosis Schlaftabletten tot in seinem Bett aufgefunden.

Jimmie Nicol

Ein weiterer fünfter Beatle ist Jimmie Nicol. 1964 nahm Nicol bei einigen Liveautritten den Platz von Ringo Starr am Schlagzeug ein. Da Starr im Laufe der 64er Welttournee krank wurde, drohten die für Australien geplanten Auftritte ins Wasser zu fallen. Anstatt die Konzerte abzusagen, holte man bis zu Ringos Genesung Nicol als vorübergehenden Ersatz an Bord. Obwohl John, Paul und George dem Ersatzmann mit eher gemischten Gefühlen gegenüberstanden, soll sich Ringo in diesen Tagen ernste Sorgen gemacht haben, er könne als Drummer ausgetauscht werden.

Klaus Voormann

Nachdem Stuart Sutcliffe die Beatles in der Zeit ihrer Hamburger Auftritte verlassen hatte, wurde er vorübergehend durch Klaus Voormann ersetzt. Später gestaltete Voormann zudem das Plattencover des siebten Beatles-Albums "Revolver". Nachdem sich die Band 1971 aufgelöst hatte, wirkte er an allen Soloprojekten von Lennon, Harrison, und Starr mit.

Yoko Ono

Sie ist sicher der umstrittenste "fünfte Beatle". Viele Fans machen die zweite Frau von John Lennon bis heute für das Ende der Band verantwortlich. Wie groß ihr künstlerischer Einfluss auf das Schaffen der Fab Four war, ist umstritten. Musikalisch setzte ihr Lennon mit dem Beatles-Song "The Ballad of John and Yoko" ein Denkmal, in dem er die Hochzeit des Paars auf Gibraltar und die anschließenden "Bed-Ins" thematisierte.

Eric Clapton

Auch Eric Clapton wurde wiederholt als "Der fünfte Beatle" bezeichnet. Er spielte die Lead-Gitarre in "While My Guitar Gently Weeps" und zeichnete auch für die beiden Soli des Stückes verantwortlich. George Harrison hatte ihn zu den Aufnahmen des berühmten "Weißen Albums" eingeladen, um dem noch unfertigen Song mit seinem versierten Gitarrenspiel die letzte Würze zu verleihen. Clapton ist einer der wenigen Musiker, der nach dem Ende der Beatles an Soloprojekten aller vier Ex-Mitglieder mitwirkte.

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