Trauer um Fred Bertelmann "Der lachende Vagabund" ist gestorben
Sein Schlager "Der lachende Vagabund" machte ihn berühmt. Jetzt ist der Sänger und Schauspieler Fred Bertelmann, der in den 1950er und 1960er Jahren einer der erfolgreichsten deutschen Schlagerinterpreten war, im Alter von 88 Jahren gestorben.
"Das Lied machte mich reich und berühmt"
Die Platte mit dem Titel "Der lachende Vagabund" ging weltweit fünf Millionen Mal über den Ladentisch. "Das Lied hat mich reich und berühmt gemacht", sagte Bertelmann einmal in einem Interview. Es war fester Bestandteil seiner Bühnen-Auftritte und machte ihm Filme, weitere Platten und Musical-Auftritte auch in den USA überhaupt erst möglich. Andere Erfolgstitel waren "In Hamburg sind die Nächte lang", "Arrivederci Roma" und "Wenn es Nacht wird in Montana". Bertelmann verkaufte mehr als 40 Millionen Scheiben.
Der Sänger mit dem sonoren Bariton hatte schon als Kind mehrere Musikinstrumente erlernt. Er besuchte das Nürnberger Konservatorium und die UFA-Schauspielschule. Mit neun Jahren stand der Sohn eines Chemikers bei einer Tournee des Nürnberger Kirchenchors von St. Lorenz erstmals auf der Bühne.
"Amerikaner gaben uns Instrumente"
Entscheidend prägten ihn die Erlebnisse in der US-amerikanischen Kriegsgefangenschaft. Dort lernte Bertelmann den Swing und die Musik Glenn Millers kennen. "Die Amerikaner haben uns Noten und Instrumente gegeben. Die Gefangenschaft war überhaupt der Grundstein für alles", sagte Bertelmann einmal.
Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft gründete Bertelmann erst eine Band und trat dann als Sänger mit einem schwedischen Orchester auf. Um sein Gesangsstudium zu finanzieren, spielte er in Nürnberger Bars Dixie- und Swing-Musik. 1953 sang er sich mit seinem ersten Hit "Wenn es Nacht wird in Montana" in die Herzen der Schlagerfreunde. Viele seiner Melodien sind Evergreens geworden.