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Jürgen Trittin ist DJ Dosenpfand: Politiker und ihre Lieblingsmusik


"Siggi Pop" und die wilden Rocker
Politiker und ihre Lieblingsmusik

Von dpa
Aktualisiert am 24.08.2013Lesedauer: 2 Min.
"DJ Dosenpfand": Jürgen Trittin dreht selbst gerne am Plattenteller.Vergrößern des Bildes
"DJ Dosenpfand": Jürgen Trittin dreht selbst gerne am Plattenteller. (Quelle: dpa-bilder)

Fan einer Popband zu sein, gilt als volksnah. Gerade im Wahlkampf zeigen sich Politiker deshalb gerne als Musikfans. Das zur Schau gestellte Faible kann allerdings auch ins Peinliche abrutschen. Besonders dann, wenn Politiker selbst die Musik spielen, Jürgen Trittin das beispielsweise mit Vorliebe macht.

Parteifreund Jürgen Trittin steht nämlich gerne an den Plattentellern und trat schon öfters als DJ Dosenpfand auf. Trittins Lieblingsbands laut Facebook: Depeche Mode, Franz Ferdinand, Johnny Cash, Duffy, Talking Heads, Trio, Patti Smith, Fehlfarben, Foyer des Arts und Brian Ferry. Da kennt sich wohl einer richtig gut aus. Blöd nur, dass der Künstler Bryan Ferry heißt und nicht Brian.

Doch auch Regierungspolitiker haben ein Faible für Musik. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schätzt - neben den Beatles und der Ostrockband Karat - die Oper. Stets besucht die Kanzlerin die Bayreuther Festspiele, jüngst lauschte sie mit Bundespräsident Joachim Gauck der Wagner-Oper "Der fliegende Holländer". "Es hat mir gut gefallen, es war ein schöner Abend", sagte Merkel danach. Große Emotionen klingen anders.

Westerwelle steht auf alles

"Was ist Deine Lieblingsmusik?" - neben Trittin geben auch viele andere Politiker die Antwort auf Facebook preis. Vizekanzler Philipp Rösler (FDP) etwa steht auf U2, Coldplay und Udo Jürgens. Oder Guido Westerwelle (FDP): Die Lieblingsmusik des Außenministers ist "Charts und Klassik, Oper und Pop". Da hätte Westerwelle auch "alles" oder "Radio" schreiben können.

Doch unter den Politikern gibt es auch Kenner. Linke-Spitzenkandidat Gregor Gysi hört privat gerne Rio Reiser, wie er dem Musikmagazin "Rolling Stone" verriet. Rio Reiser? Da wird Claudia Roth aufhorchen. Die Grünen-Chefin war in jungen Jahren Managerin der Band Ton Steine Scherben, deren Mitbegründer Reiser ("König von Deutschland") war.

Zu Guttenberg bleibt Meister der Performance

Nichts vorzumachen braucht man SPD-Chef Sigmar Gabriel. Wie fast jeder Politiker in Niedersachsen ist er mit Scorpions-Sänger Klaus Meine befreundet. Zudem war Gabriel früher der Pop-Beauftragte der SPD, was ihm den Kosenamen "Siggi Pop" einbrachte. Als die Band Modern Talking sich 2003 auflöste, erklärte Pop-Beauftragter Gabriel zur Scheidung von Dieter Bohlen und Thomas Anders: "Das war seit langem überfällig."

Meister der Performance ist und bleibt aber Karl-Theodor zu Guttenberg. Der einstige CSU-Shootingstar inszenierte sich gerne als Fan von AC/DC. "Ein Politiker, der sich mit AC/DC schmückt, will sagen: In mir schlummert auch ein wilder Rocker", sagt Politikberater Spreng. Guttenberg mag aber auch Techno: Seine Frau Stephanie lernte er auf der Loveparade kennen. Zum Abgang von der politischen Bühne überraschte Guttenberg dann wieder mit Musik. Beim Zapfenstreich ließ er "Smoke on the Water" erschallen, den Luftgitarren-Hit von Deep Purple. Ganz großes Theater.

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