Stadt erteilt keine Genehmigung Konzert von Till Lindemann ersatzlos gestrichen
Seine neue Soloshow wird seit Anbeginn von Protesten begleitet. Jetzt der nächste Ärger für Till Lindemann: Eines seiner Konzerte darf nicht stattfinden.
Aufregung ist der Rammstein-Sänger gewohnt. Schließlich steht Till Lindemann seit dem Frühjahr wegen Missbrauchsvorwürfen in den Schlagzeilen. Auch wenn es für die Anschuldigungen mehrerer Frauen keine Belege gab und unter anderem die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen den 60-Jährigen einstellte: Protest gibt es gegen Lindemann weiterhin.
Seit dem Start seiner Solotour "Zunge" versammeln sich immer wieder hunderte Menschen, verleihen ihrem Unmut auf den Straßen von Leipzig oder Düsseldorf eine Stimme. Mal sind es 600, mal rund 200: Doch egal wie hoch die Zahl der Demonstranten in den vergangenen Wochen war, die Konzerte Lindemanns fanden trotzdem statt.
Das ändert sich nun – allerdings aus anderen Gründen, wie es von offizieller Seite heißt. Am Samstag wollte der Sänger vor 6.200 Fans in der ausverkauften Eissporthalle Kassel spielen. Doch die Stadt hat nun kurzfristig die Genehmigung für das Konzert verweigert. Dies wurde am Freitagmorgen bekannt. Der Veranstalter MM Konzerte verkündete das Aus in einer Pressemitteilung. Als Grund wird dort eine fehlende Genehmigung wegen Umbaumaßnahmen und damit einhergehenden Auflagen genannt.
Auch für Kassel waren Proteste angekündigt
Deshalb erhebt der Veranstalter Vorwürfe gegen die Stadt. Demnach hätte der Antrag auf Genehmigung am 10. Oktober mit einem umfassenden Einrichtungsplan vorgelegen, bearbeitet worden sei der Antrag aber erst ab Anfang November. Dann sei am 6. November eine Auflage formuliert worden, diese habe MM Konzerte auch erfüllen können, "die Stadt habe sich aber außerstande gesehen, die Unterlagen noch vor Veranstaltungsbeginn zu prüfen", heißt es in der Pressemitteilung.
Die MM Konzerte GmbH bedauert diese unglückliche Situation und bittet alle Karteninhaber darum, ihre Tickets an den jeweiligen Verkaufsstellen zurückzugeben, dann könnten die Kosten zurückerstattet werden. Ob es nun zu den auch in Kassel angekündigten Protesten am Samstag kommen wird? Die sozialistisch-feministische Initiative Rosa und weitere Organisationen, die sich zu einem Anti-Lindemann-Bündnis zusammengeschlossen hatten, dürften nun keinen Grund mehr für eine Demo haben.
- hna.de: "Aus für Till Lindemann in Kassel: Konzert ist abgesagt"