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Beatrice Egli spricht über Auszeiten: "Das wirkt bestimmt egoistisch"


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Beatrice Egli
"Na klar. Wer nicht?"

InterviewVon Sebastian Berning

06.07.2023Lesedauer: 4 Min.
Beatrice Egli: Die Schweizerin wurde durch ihre Teilnahme bei DSDS berühmt.Vergrößern des Bildes
Beatrice Egli: Die Schweizerin wurde durch ihre Teilnahme bei DSDS berühmt. (Quelle: IMAGO/Daniel Lakomski)
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Beatrice Egli ist eine der am härtesten arbeitenden Sängerinnen im Schlager. Warum ihr Auszeiten so wichtig sind und was sie selbst an sich nicht mag, verrät sie im t-online-Interview.

Seit ihrem Sieg bei "Deutschland sucht den Superstar" im Jahr 2013 zählt die Schweizerin Beatrice Egli zu den beliebtesten Sängerinnen der deutschsprachigen Schlagerszene. Doch das liegt auch an ihrem hohen Arbeitspensum. Musik, Konzerte, TV-Shows, neuerdings auch ein Podcast – bei der 35-Jährigen steht viel im Terminkalender. Anlässlich ihres neuen Albums "Balance", welches vergangenen Freitag erschien, spricht die Musikerin mit t-online über Auszeiten, Freiräume und warum sie nie das Gefühl haben will, "angekommen zu sein".

t-online: Wie finden Sie Ihre Balance im Leben?

Beatrice Egli: Ich arbeite ständig an meiner Balance, um diese immer wiederzufinden! Es ist etwas Schönes, wenn man sich immer wieder neu entdecken kann. Ein Ungleichgewicht ist nichts Schlimmes, wenn man anschließend wieder in die Balance kommt.

Was hilft Ihnen dabei?

Wenn die Sonne scheint.

Das klingt so simpel.

Ja, aber ich habe dann das Gefühl, dass alles leichter ist und die Menschen mehr strahlen. Im Winter versuche ich, früh aufzustehen und so viel Sonne zu tanken wie möglich. Generell bin ich gerne in der Natur und genieße es, wenn ich mal Zeit für mich habe.

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Wie schaffen Sie solche Freiräume?

Ich brauche meine Me-Time, ja. Gerade, wenn man auf Tour ist, entsteht eine gewisse Routine. Die ist mir sogar sehr wichtig. Ich habe mein Team unfassbar gerne, dennoch nehme ich mir jeden Tag eine Stunde für mich. Mal gehe ich allein in den Park, setze mich in die Sonne oder ich nehme mir einen Raum und mache dort Yoga. Es darf dann niemand hereinkommen. Das wirkt manchmal bestimmt egoistisch.

Warum?

Man schließt andere ja bewusst aus. Aber ich mache das nicht, weil es mir schlecht geht, sondern das dient als Vorsorge. So kann ich immer wieder an einem stressigen Tag herunterkommen.

Sie haben viele Projekte, sei es die Musik oder das Fernsehen. Brauchen Sie die Arbeit in Ihrem Leben?

Absolut. Während der Pandemie war es extrem. Ich bin sehr unruhig geworden und musste mich ablenken. Ich habe trainiert und bestieg das Matterhorn, den höchsten Berg in der Schweiz. Ich liebe Druck. Mein Job ist meine Berufung und meine Passion. Wenn ich das nicht ausüben kann, dann fehlt etwas in meinem Leben.

Ein neuer Song heißt "Neuanfang". Brauchen Sie selbst diesen regelmäßig?

Meine Beständigkeit ist die Veränderung. Ich bin ein extrem neugieriger Mensch und dies treibt mich an. Ich hatte im Leben oft das Gefühl, dass ich nicht angekommen bin. Heute freue ich mich darüber, denn für mich ist der Weg zum Ziel viel spannender. Bei all diesen Veränderungen lerne ich mich selbst immer wieder besser kennen.

Wie gehen Sie mit Zweifeln um?

Ich bin jemand, der einfach macht. Da höre ich gar nicht auf meine Zweifel.

Aber Sie haben welche?

Na klar, wer nicht? Die kommen bei mir aber meist erst im Moment des Machens. Also dann, wenn es eigentlich eh schon zu spät ist (lacht). In der Regel überlege ich nicht viel, sondern höre auf mein Bauchgefühl. Manchmal schaue ich zurück und frage mich, ob ich alles richtig gemacht habe.

Zu welchem Ergebnis kommen Sie?

Zum Großteil hat alles geklappt, ja. Im Moment durchlebe ich eine angespannte Phase. Ich habe an "Balance" mit einem neuen Team gearbeitet. Die Entscheidung habe ich getroffen und dann mit neuen Menschen gearbeitet. Jetzt, wo das Album ganz frisch veröffentlicht ist, mache ich mir doch Gedanken. Ich habe so viel Herz in diese Songs gesteckt und ich hoffe, dass die Leute die Veränderungen annehmen.

Ihr letztes Album "Alles was du brauchst" stieg in Deutschland erstmals auf Platz 1 ein. Haben Sie während der Arbeiten an "Balance" Druck verspürt?

Man fängt mit jedem Album bei null an. Egal, was vorher war, wie erfolgreich oder beliebt das Album war, jetzt geht es um das Neue. Und dessen bin ich mir immer bewusst. Mir geht es darum, meine Musik machen können. Zu keiner Sekunde ist der Fokus auf Chartplatzierungen.

Vergleichen Sie sich oft mit Kolleginnen und Kollegen?

Bei mir ist das zum Glück nicht mehr so. Früher habe ich mich mit anderen verglichen. Sei es meine Stimme oder mein Körperbau. Dieses nach links und rechts Schauen gehört zum Aufwachsen dazu. Doch das liegt hinter mir.

Wie nah sind Sie an Ihrem Idealbild von sich selbst?

Ich glaube, auch das ist eine Balance. Ich bin dem mal näher, mal weniger nah. Ich werde aber nie an dem Punkt sein, wo ich von mir selbst sage: "Jetzt bin ich perfekt." Ich hoffe, dass ich mich immer neu entdecken kann. Es gibt Teile meiner Persönlichkeit, an denen ich noch arbeiten muss.

Was stört Sie?

Ich wäre gerne geduldiger und gelassener. Ich arbeite daran, aber es ist ein Prozess. Ich mache Fortschritte.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Beatrice Egli
  • instagram.com: Profil von beatrice_egli_offiziell
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