Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Queen-Sänger Adam Lambert "Ich bereue es nicht"
Die meisten kennen Adam Lambert als Sänger von Queen. Seine Karriere fing jedoch bei einer Castingshow an. Das ist nichts Schlimmes, wie er t-online erklärt.
Es schließt sich ein Kreis in der Karriere von Adam Lambert. Der Sänger startete seine Karriere bei "American Idol", der Castingshow, die "Deutschland sucht den Superstar" zum Vorbild diente. 2009 nahm er an dem Format teil, sang sich mit Songs anderer Künstler bis in Finale, wurde allerdings "nur" Zweiter. Eine Laufbahn als erfolgreicher Sänger folgte dennoch. Neben seiner Tätigkeit als Frontmann der immer wiederkehrenden Konzertreise als Queen + Adam Lambert, veröffentlicht er auch solo Musik. Jetzt nahm er mit "High Drama" ein Coveralbum auf. Zurück zu den Anfängen sozusagen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Youtube-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Youtube-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
"Heute steht das nicht mehr im Fokus"
"Direkt nach 'American Idol' gab es eine Zeit, in der ich oft als 'Castingshow-Teilnehmer' bezeichnet wurde", erinnert sich Lambert im Gespräch mit t-online. "Heute steht das nicht mehr so im Fokus. Ich bin stolz auf das, was ich in der Show gemacht habe. Damals hatte ich eine tolle Zeit und habe viele Leute erreichen können. Ich bereue es nicht, so angefangen zu haben. Das war mein Weg."
Lambert bezweifelt sogar, ob er sich als Sänger hätte etablieren können, wäre er nicht bei dem DSDS-Original angetreten. "Diese Castingshows öffnen einem Türen. Ich habe Deals angeboten bekommen und viele Leute wussten plötzlich, wer ich war. Das war damals ein richtiger Hype. Mir gab das Selbstvertrauen. So eine Sendung kann einen Künstler pushen." Jedoch müsse man trotz des Sprungbretts weiter am eigenen Karriereweg arbeiten.
Wie Queen seiner Karriere halfen
Lambert machte dies, veröffentlichte 2009 sein in den USA mit Platin ausgezeichnetes Debüt "For Your Entertainment", konnte mit Singles wie "Whataya Want from Me" oder "If I Had You" auch in Deutschland Erfolge erzielen. Zu der Zeit stand Lambert schon mit Brian May und Roger Taylor von Queen in Kontakt. Bei "American Idol" performten sie bereits einen Song zusammen. Aus dem Gastspiel wurde mehr: Seit 2011 treten sie als Queen + Adam Lambert auf. Lambert ist sozusagen der Nachfolger des verstorbenen Frontmanns Freddie Mercury.
"Es gibt schon einige Leute, die jetzt zu meinen Konzerten kommen, weil sie mich durch die Shows mit Queen kennen", erklärt Lambert. "Es ist interessant, dass mich so viele Menschen auf verschiedene Art und Weise kennengelernt haben." Auf "High Drama" ist übrigens kein Song von Queen zu hören. Diese Wahl wäre zu offensichtlich gewesen, so der Sänger.
"Das Ziel muss sein, mehr Freiheiten für alle zu schaffen"
Lambert, der seit seinem Coming-out während "American Idol" offen mit seiner Homosexualität umgeht, hat dafür einen anderen besonderen Song der Siebziger neu interpretiert. "I'm A Man" des obskuren Sänger Jobriath. Der ging ebenfalls offen mit seiner Homosexualität um. Genau das könnte ihn damals seine Karriere gekostet haben.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Youtube-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Youtube-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
"Als ich Jobriath entdeckt habe, hat mich das sehr bewegt, weil er jemand war, von dem nicht so viele Leute gehört haben. Aber was er gemacht hat, ist revolutionär", zeigt sich Lambert begeistert. "Es gibt viele Künstler in der Musikgeschichte, aber er hat einen Wandel gemacht, denn er hat offen über seine Sexualität geredet."
Lambert ist froh, dass sich in den vergangenen Jahren die Diskussion über Sexualität und Gender weiterentwickelt hat. Besonders junge Menschen hätten einen großen Einfluss auf diese Veränderungen. "Ich finde das toll. Das Ziel muss sein, mehr Freiheiten für alle zu schaffen und die Menschen so zu nehmen, wie sie sind."
Lambert, der seine Zwanziger in Los Angeles verbracht hat, habe sich selbst in Hollywood teilweise verstellen müssen. "Man hätte als Kerl niemals mit Nagellack zu einem Vorstellungsgespräch gehen können. Die Leute hätten einen schräg angeschaut. Heute ist man endlich offener", freut er sich. Zumindest ist das kein Grund mehr für "High Drama".
- Eigenes Interview mit Adam Lambert