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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schon gehört? Pink Floyd: Wer braucht da schon "The Wall"?
t-online hat offene Ohren für die wichtigsten Alben der Woche und gibt Ihnen Musiktipps. Diese Woche mit einer tierischen Neuauflage von Pink Floyd.
Wenn Sie mal wieder richtig Lust auf neue Sounds haben, Ihnen aber die Zeit fehlt, sich durch die Veröffentlichungen der Woche zu hören, stimmt t-online Sie mit der Rubrik "Schon gehört?" ein.
Pink Floyd – Animals (2018 Remix)
Bei Pink Floyd denken die meisten Menschen direkt an den Dreierschlag "Dark Side of the Moon", "Wish You Were Here" und "The Wall". Doch zwischen dem Wunsch und der Mauer erschien 1977 "Animals". Eigentlich auch ein Klassiker, der weltweit mehr als zwölf Millionen Einheiten verkaufen konnte, aber eben nicht "ganz da oben".
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Große Melodien, aber eine eher düstere Grundstimmung. Zudem das Fabel-Konzept über Tiere, die Menschen und ihre Eigenschaften repräsentieren sollen. "Pigs (Three Different Ones)" etwa verbindet eingängige Hooklines mit progressiven Elementen. "Animals" bietet also alles, was man sich von Pink Floyd wünschen kann.
Jetzt erscheint das Album im Remix von 2018. Samt neuem Artwork, welches eine Art Update des Originals ist. Nun, daran muss man sich erst gewöhnen. Ist doch das herkömmliche Cover einem schon so vertraut. Cool ist es trotzdem – auch wenn ich das ikonische Schwein erst einmal suchen musste. Der Mix selbst ist schön klar. Die Instrumente haben dennoch genug Druck. Hinzu kommt ein üppiges Booklet mit vielen Fotos rund um das Covershooting und den Konzerten, die Roger Waters und Co. zu der Zeit gespielt haben.
Und wenn man sich "Animals" noch einmal anhört, muss man einfach sagen: Diese fünf Songs zählen mit zum besten Material, welches die Briten je veröffentlicht haben. Spannender als "Wish You Were Here" und kompakter als die Doppelalbum-Beschallung "The Wall", gleichzeitig ebenfalls mit einem smarten Konzept ausgestattet.
Motörhead – Iron Fist (40th Anniversary Edition)
Die 40-Jahreditionen gehen in eine weitere Runde. Nach dem Reissue von "Ace of Spades" steht nun "Iron Fist" an. Ein Klassiker, auch wenn man den Eindruck hat, dass das Trio "Bomber", "Overkill" und "Ace of Spades" noch mehr Ansehen genießt.
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Mir geht es da ähnlich. Ich greife auch meist zu "Overkill". Aber jedes Mal, wenn ich "Iron Fist" höre, denke ich mir: "Warum hast du die Platte nicht früher wieder aufgelegt?" Bei "Orgasmatron" geht es mir trotz des gewöhnungsbedürftigen Gitarrensounds übrigens genauso.
"Iron Fist" ist das letzte Album des klassischen Line-ups bestehend aus Bassist und Sänger Lemmy Kilmister, Drummer Phil "Philthy Animal" Taylor und Gitarrist "Fast" Eddie Clarke, der die Headbanger während einer Konzertreise verließ. Von Spannungen hört man auf "Iron Fist" nicht zu viel. Die Band hat hier einige starke Nummern wie den Titelsong, "Sex & Outrage" oder das lässige "Heart of Stone". Angereichert wird die Geburtstagsedition mit zwei weiteren LPs. B-Seiten, Alternative Versionen oder Demos sind hier zu hören.
Wirklich interessant hingegen ist der Livemitschnitt aus Glasgow vom 18. März 1982 – somit eines der letzten Konzerte vor dem Abgang des Saitenhexers. Auf drei LP-Seiten prügelt sich die Gruppe agil durch ein Set, welches Fans heute wohl als "old school" bezeichnen würden. Sprich: Es gibt eigentlich nur Klassiker zu hören. Abgerundet wird die Neuauflage von Essays und Fotos.
Dio – Live at Donnington 83 und Live at Donnington 87
Ronnie James Dio war als Sänger an vielen Klassikern der Rockgeschichte beteiligt. Sei es "Rising" und "Long Live Rock and Roll" von Rainbow, "Heaven and Hell" und "Mob Rules" von Black Sabbath oder dem einen oder anderen Solowerk wie "Holy Diver" oder "Last in Line". Doch auch auf Konzerten war der kleine Mann mit der großen Stimme stets ein Garant für ordentlich Pepp. Zwei neue Livealben beweisen dies.
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"Live at Donnington 83" ist einer der ersten große Auftritte, die die Band Dio absolvierte. Es war das UK-Comeback von Ronnie, der hier einen Mix aus "Holy Diver"-Material und Nummern von Rainbow und Black Sabbath performte. Ein bewährtes Stilmittel, welches Dio bis zu seinem Tod verfolgte. Viel spannender ist aber der 87er Mitschnitt. Hier gibt es nicht nur Standards wie "Holy Diver", "Man on the Silver Mountain" oder "We Rock" geboten, sondern auch Tracks vom damals aktuellen Album "Dream Evil", die es über die Jahre nicht im Set gehalten hat. Wie "Naked in the Rain" oder "All the Fools Sailed Away".
Man sollte vielleicht auch erwähnen, dass die Aufnahmen nicht neu sind. Sie wurden schon als Doppel-CD veröffentlicht, werden jetzt aber als zwei einzeln zu erwerbende Doppel-LPs angeboten.
Diamond Head – Lightning to the Nations
Jeder Metallica-Fan kennt Diamond Head. Die Heavy-Metal-Könige haben sich in ihrer Karriere auf diversen Cover-Alben Diamond-Head-Klassiker wie "Am I Evil", "It's Electric", "Helpless" und "The Prince" zu eigen gemacht.
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Trotz ihres Einflusses auf viele prägende Metal-Gruppen konnten Diamond Head nie den ganz großen Durchbruch erlangen. "Lightning to the Nations" gilt in der Szene dennoch bis heute als Meilenstein. Und wenn man sich das Album anhört, weiß man auch warum. Starke Leadgitarren, treibende Rhythmen, eingängige Hooklines wie in "Am I Evil".
Die Neuauflage des Albums verteilt sich auf drei LPs. Neben dem normalen Album gibt es auch die sogenannten "Lost Original Mixes" einiger Songs, die soundtechnisch noch mal einige Unterschiede hervorheben. Dass diese Band nicht so groß wurde wie Kollegen der Marke Motörhead oder Saxon ist nicht nur schade, sondern nahezu unverständlich, wenn man sich dieses Album noch einmal anhört. Aber das Musikgeschäft ist nicht immer fair.
- Eigene Beobachtungen