"Deutschland, geht's euch gut?" So kam der ESC-Auftritt von Lord of the Lost an
Der Auftritt von Lord of the Lost beim ESC wurde im Netz als "unerwartet" und "mutig" beschrieben. Trotzdem landete Deutschland mit der Band aus Hamburg auf dem letzten Platz.
Fast zwei Stunden mussten sich die ESC-Zuschauer gedulden, ehe der Auftritt von Deutschland über die Bildschirme flimmerte. Kurz vor der Performance standen noch zwei Favoriten auf der Bühne – und die machten es für Lord of the Lost nicht einfacher.
So traten kurz vor Deutschland die Ukraine mit dem Musik-Duo Tvorchi auf und Norwegen mit Sängerin Alessandra. Als 21. Showact kam dann Lord of the Lost auf die Bühne. Die Musiker aus Hamburg performten ihren Song "Blood & Glitter". In ausgefallenen Latex-Looks lieferten die Männer ihre Show ab.
"Deutschland, geht's euch gut?"
Den einen gefiel's, den anderen nicht. Auf Twitter häuften sich schnell die ersten kritischen Kommentare. "Deutschland ist eine Mischung aus vielen grausigen Dingen!", kommentierte zum Beispiel ein User den Auftritt. "Was zum Teufel ist das?", fragte ein anderer. "Deutschland, geht's euch gut?", wollte noch jemand wissen. Andere wiederum amüsierten sich über die Latex-Outfits der Band: "Ist das Britneys 'Oops, I did it again'-Kostüm, aber ohne ein Bein?"
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Doch einige zeigten sich auch begeistert. "Klingt wie etwas, was ich auf meiner Playlist hätte", so ein Zuschauer. "Ich würde sagen, es ist eine mutige Teilnahme von Deutschland", meinte ein weiterer Nutzer. Ebenfalls zu lesen: "Das habe ich nicht erwartet" und "Deutschland muss gewinnen". Mehrere Zuschauer teilten über Twitter mit, dass sie für Deutschland sogar abgestimmt haben.
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Auch aus dem eigenen Land gab es Lob, wenn auch eher zurückhaltend: "Das ist nicht das Schlimmste, das wir in letzter Zeit hingeschickt haben." In der britischen Presse heißt es, der Song sei zwar "ein bisschen kitschig", aber die Band wisse, "wie man auf der Bühne agiert". Die "Harry Potter"-Autorin J. K. Rowling zeigte sich auf Twitter ebenfalls ganz angetan von Lord of the Lost. "Oh mein Gott, ja", schrieb sie und setzte dahinter den Hashtag "Germany".
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Lord of the Lost wurden im Vorfeld tatsächlich gute Chancen ausgerechnet. ESC-Legende Peter Urban zum Beispiel sah Deutschland mit der Performance der Hamburger Band sogar in den Top 10. Der Kommentator glaubte, dass es Lord of the Lost auf den achten Platz schafft.
Auch die Startposition von Deutschland sprach für eine gute Platzierung. Denn häufig bleiben gerade die späteren Auftritte besser im Gedächtnis, was somit auch eine Auswirkung auf die Punktevergabe des Publikums hat. Lena Meyer-Landrut hatte 2010 die Startposition 22 und siegte, Malik Harris hingegen trat als 13. Showact auf und belegte letztendlich den letzten Platz.
Doch auch die Startposition konnte Deutschland aus der bekannten ESC-Misere nicht retten. Mit 18 Punkten landete Lord of the Lost wie Malik Harris im vergangenen Jahr auf dem letzten Platz. Von der Jury hatte die Band gerade einmal 3 Punkte bekommen, von den Zuschauern gab es 15. Schweden hingegen räumte am Samstagabend ab. Die Sängerin Loreen gewann elf Jahre nach ihrem ersten Sieg erneut – mit 583 Punkten.
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