Eurovision Song Contest Warum ein deutscher Sänger für Australien antritt
Beim Eurovision Song Contest ist ein deutscher Beitrag im Finale gesetzt. In diesem Jahr könnte jedoch noch ein zweiter hinzukommen. Warum?
Wenn die deutsche Metalband Lord of the Lost am kommenden Samstag im englischen Liverpool die Bühne des Eurovision Song Contest (ESC) erobert, könnten sie dabei Gesellschaft von einem zweiten deutschen Beitrag bekommen – zumindest in Teilen.
Denn auch Australien schickt eine Metalband mit deutscher Beteiligung ins Rennen. Die Gruppe Voyager wird mit ihrem Stück "Promise", einem Metalsong mit Popmelodien, auf Punktejagd gehen. Singen wird dabei der in Deutschland geborene Daniel Estrin. Wie der Frontmann im Interview mit der Plattform "rockzoom.de" erklärte, kam er im Dezember 1981 im niedersächsischen Nordheide zur Welt, wo er auch aufwuchs, bevor er nach Australien auswanderte. Seinen deutschen Pass gab Estrin aber dennoch nicht ab und hat ihn bis heute.
"Werden die beste Show auf Erden spielen"
In Australien angekommen, gründete Estrin 1999 seine ohnehin sehr international geprägte Band. Als "deutsch-italienisch-schottisch-englisch-russisch-amerikanisch" beschreibt Estrin seine Gruppierung und erklärt dazu: "Australien ist einfach ein sehr multikulturelles Land, wo Menschen verschiedenster Nationen zusammenfinden und unter anderem auch musizieren."
Um die Teilnahme am ESC bewarb sich die Band proaktiv selbst. Estrin ist nach eigenen Angaben "langjähriger ESC-Anhänger." Für ihn sei es deshalb der "Gipfel" jetzt selbst teilnehmen zu dürfen. "Voyager werden die beste Show auf Erden spielen", verkündet Estrin vollmundig. Der Song sei "gemacht für die ESC-Bühne, und wir finden gemeinsam, dass es einer unserer besten bisher ist", begründet er seinen Optimismus.
Voyager muss im Halbfinale bestehen
Dass Australien als nicht-europäisches Land an dem eigentlich europäischen Wettbewerb teilnimmt, liegt an dem hohen Zuschauerinteresse in dem Land. Seit 2015 sind die "Aussies" mit von der Partie. Die Regeln schließen das nicht aus. "Die teilnehmenden Länder sind alle Mitglied der European Broadcastin Union (EBU) und müssen nicht zwingend Teil der EU sein", heißt es auf "eurovision.de".
Im Gegensatz zu Deutschland, das aufgrund seines finanziellen Beitrags zur Ausrichtung des Wettbewerbs seinen Platz im Finale jedes Jahr sicher hat, muss sich Estrin mit Voyager allerdings erst durch das Halbfinale am Donnerstag kämpfen, um am Samstag tatsächlich auf der ganz großen Bühne zu stehen. Da Deutschland in den vergangenen Jahren jedoch stets auf den hinteren Plätzen landete, dürften sich ESC-Fans hierzulande über ein zweites Eisen im Feuer durchaus freuen.
- tz.de: "Deutscher tritt beim ESC 2023 für Australien an – Warum ist Australien überhaupt dabei?"