Musik Katie Melua legt den Winter neu auf
Berlin (dpa) - Mit einem herkömmlichen Pop-Konzert hatte der Auftritt der Singer-Songwriterin Katie Melua vor einem Jahr im Berliner Admiralspalast nur wenig zu tun.
Mit auf der Bühne stand der Gori Women's Chor - 23 ganz in Schwarz gewandete Frauen aus Georgien. Schwebende Stimmen und melancholische Lieder: Das war schon ein fast sakraler, ein feierlicher und über weite Strecken sehr besinnlicher Abend.
Mit rieselndem Schnee inklusive - Weihnachten kann kommen. Zur Einstimmung gibt es jetzt die Neuauflage des 2016er Melua-Albums "In Winter", dem das Berliner Live-Konzert mit 17 Songs (plus Bonus Track) in einer Special Edition beigefügt wurde.
In den letzten Jahren hat sich Katie Melua immer mehr auf ihre Wurzeln besonnen. Auch wenn die Sängerin in London aufgewachsen ist, ihre georgische Heimat, die sie als Kind mit ihren Eltern verlassen hat, trägt sie immer noch in sich.
"Die Leute haben ein großes Herz", sagte Katie Melua im Interview mit der "Kronenzeitung". Und Georgien ist auch voller Musik. Bereits ihr Album "Ketevan" (2013) war eine emotionale Rückkehr in ihre Heimat gewesen.
"In Winter" nun ist ein geradzu himmlisches Erleben, durchzogen von einer seeligen Transzendenz, die sich gegen das Chaos dieser Welt zu stemmen scheint. Dabei gelang Katie Melua das Kunststück, diese Stimmung mit dem georgischen Chor auch live hervorzuzaubern.
Mit einer gewissen Bedächtigkeit und Ergriffenheit reagierte auch das Berliner Konzert-Publikum auf diese fast klassische Performance. Mit der inneren Einkehr war aber dann Schluss, als Katie Melua ihre Hits "The Closest Thing to Crazy" und "Nine Million Bicycles" anstimmte.
Und der sehr berührende Sting-Coversong "Fields Of Gold", der dem Live-Album als Bonus-Track beigefügt wurde, ist das offizielle Lied der BBC-Charity-Aktion "Children in Need".