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Neuer 007-Regisseur nennt Sean Connerys James Bond Vergewaltiger


Wegen Film aus den 60ern
007-Regisseur nennt James Bond Vergewaltiger

Von t-online, sow

23.09.2021Lesedauer: 2 Min.
"Man lebt nur zweimal": Sean Connery 1967 neben vier leicht bekleideten DamenVergrößern des Bildes
"Man lebt nur zweimal": Sean Connery 1967 neben vier leicht bekleideten Damen (Quelle: imago-images-bilder)
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Das exzessive Sexleben gehört zu James Bond wie der Smoking und der geschüttelte Martini. Doch das Frauenbild der 007-Frühzeit hat mit heutigen Vorstellungen wenig gemein. Ganz im Gegenteil.

"Dafür ist immer Zeit", sagt Sean Connery in seinem ersten Einsatz als Geheimagent James Bond in dem Streifen "007 jagt Dr. No" von 1962. Was damit gemeint ist, werden Leserinnen und Leser dieses Textes auch heute schnell wissen: Sex. Für das Kolportieren, die schnelle Nummer zwischendurch, einen One-Night-Stand hat Bond immer Zeit.

Sechsmal war es Sean Connery, der nicht nur den Verbrechern sondern auch den Frauen nachjagte und mit seiner Verkörperung des Abenteurers im Einsatz für das Gute Maßstäbe setzte. Doch, war Connery als Bond vielleicht gar kein Frauenheld, wie es ihm so oft nachgesagt wurde, sondern vielmehr ein verkappter Romeoagent oder gar: ein Vergewaltiger?

Diese These stellt nun Cary Fukunaga auf. Er ist der Regisseur des neuen James-Bond-Films, der Ende nächster Woche auch in Deutschland startet. Mit eben diesem "Keine Zeit zu sterben" will der Filmemacher neue Standards setzen – auch und vor allem mit Blick auf die Rolle der Frauen. Dafür holte sich Fukunaga Unterstützung ans Set. Die "Fleabag"-Macherin Phoebe Waller-Bridge wurde als Drehbuchautorin angeheuert, um feministische Aspekte einzuarbeiten.

Fukunaga urteilt: "Das würde heute nicht gehen"

Denn mit Blick auf vergangene Filme stellt Fukunaga massive Verfehlungen fest. "Ist es 'Feuerball' oder 'Goldfinger', wo Sean Connerys Charakter im Grunde eine Frau vergewaltigt?", fragt der Regisseur in einem Artikel des US-Magazins "Hollywood Reporter". Er ahmt die Dialogszene von damals nach und meint: "Sie sagt 'Nein, nein, nein' und er sagt: 'Ja, ja, ja.' Das würde heute nicht gehen."

Es ist eindeutig der Film von 1965 gemeint: "Feuerball". Darin trifft Bond auf die Krankenschwester Patricia Fearing, gespielt von Molly Peters. Sie schubst ihn anfangs weg, als der Agent sich ihr küssend nähert. Später im Film bittet sie ihn darum, ihrem Boss nichts zu erzählen, weil sie sonst ihren Job verlieren würde. 007 antwortet daraufhin: "Ich denke, meine Verschwiegenheit hat einen Preis."

Danach ereignet sich der von Fukunaga zitierte Dialog. Fearing wehrt sich gegen den übergriffigen Bond, doch der drängt sie in eine Sauna und reißt ihr die Klamotten vom Leib.

Für Fukunaga ist klar: So etwas kann und soll es heute im Bond-Universum nicht mehr geben. Auch unter Daniel Craig waren Frauen allzu oft nur Gespielinnen und Sexobjekte. In "Keine Zeit zu sterben" sollen die weiblichen Charaktere stärker eingebunden werden. Sie sollen "gleichberechtigt" mit den männlichen Darstellern auftreten. Und von Vergewaltigungen wie in "Feuerball" soll nun wirklich keine Rede mehr sein.

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