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Golden Globes 2017: Meryl Streep sorgt mit Anti-Trump-Rede für Aufsehen


Emotionale Rede bei "Golden Globes"-Verleihung
Meryl Streep wettert gegen Donald Trump

Von dpa, afp
Aktualisiert am 09.01.2017Lesedauer: 3 Min.
Meryl Streep spricht bei der Verleihung der "Golden Globes".Vergrößern des Bildes
Meryl Streep spricht bei der Verleihung der "Golden Globes". (Quelle: ap-bilder)

Die Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA erregt in Hollywood noch immer die Gemüter. Bei der Verleihung der "Golden Globes" am Sonntagabend war der Unternehmer mehrfach Thema. Vor allem Meryl Streep sorgte mit einer emotionalen Rede für Aufsehen.

"Wenn die Mächtigen ihre Position benutzen, um andere zu tyrannisieren, dann verlieren wir alle", sagte die 67-Jährige unter Tränen. Der eindrücklichste Auftritt des Jahres sei für sie nicht in einem Film gewesen, sondern, als Trump in einer Wahlkampfrede die Bewegungen eines körperlich Behinderten nachgeäfft habe.

"Es hat mein Herz gebrochen als ich es gesehen habe, und ich kann es noch immer nicht aus meinem Kopf bekommen. (...) Dieser Instinkt, andere zu demütigen - wenn es von jemandem in der Öffentlichkeit vorgemacht wird, von jemand Mächtigem - zieht sich in den Alltag von uns allen." Schließlich gebe das anderen Menschen vermeintlich die Erlaubnis, dasselbe zu tun: "Respektlosigkeit lädt zu Respektlosigkeit ein, Gewalt animiert zu Gewalt."

Donald Trump reagiert auf Kritik

An Donald Trump prallte die Kritik offenbar ab: Er sei "nicht überrascht", sagte er der "New York Times" in einem Telefoninterview. Streep sei eine "Hillary-Freundin". Er habe die Verleihung der Golden Globes zwar nicht gesehen. Er sei aber schon früher von "liberalen Filmleuten" attackiert worden.

"Meryl Streep sagt alles, was gesagt werden muss"

Die Galagäste im Saal hörten Streep jedenfalls gebannt zu. Viele reagierten sichtlich gerührt, einige hatten Tränen in den Augen. Auch beim Kurznachrichtendienst Twitter lobten viele Streeps Auftritt: "Ein überwältigender Moment, wie wir ihn selten im Fernsehen sehen", schrieb etwa Regisseur Michael Moore über Streeps "leidenschaftliche Golden-Globe-Rede".

Schauspielerin Julianne Moore verwies auf das Streep-Zitat "Wenn die Mächtigen ihre Position benutzen, um andere zu tyrannisieren, dann verlieren wir alle" - und ergänzte: "Danke #MerylStreep". Ihre Kollegin Juliette Lewis twitterte: "Meryl Streep sagt alles, was gesagt werden muss auf sehr profunde und elegante Weise." Danny Glover twitterte: "Ich kann immer darauf setzen, dass Meryl etwas Signifikantes sagt".

Zuvor hatte Streep bereits über die Herkunft vieler der nominierten Stars gesprochen. Hollywood sei voll von Ausländern: "Wenn wir sie alle aus dem Land werfen, gibt es für uns nichts mehr zu schauen außer Football und Mixed Martial Arts", sagte sie über den Kampfkunst-Sport, von dem Trump großer Fan ist. Die dreifache Oscargewinnerin wurde bei der Gala mit dem Cecil B. Demille-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

Jimmy Fallon lästert über Trump

Globes-Moderator Jimmy Fallon hatte bereits in seiner Eröffnungsrede über den künftigen Präsidenten hergezogen. In Anspielung auf die vielen Weigerungen von Stars, bei Trumps Amtseinführung am 20. Januar aufzutreten, sagte der Komiker, "Florence Foster Jenkins" aus dem gleichnamigen Film (in der Hauptrolle: Meryl Streep) sei eine der schlechtesten Sängerinnen schlechthin gewesen. Und "selbst sie" habe eine Teilnahme abgelehnt.

Der britische Schauspieler Hugh Laurie, der für seine Nebenrolle in dem Krimi "The Night Manager" ausgezeichnet wurde, sagte, er fühle sich geehrt, zu den Siegern der letzten "Golden Globe-Verleihung in der Geschichte" zu gehören. Er wolle nicht pessimistisch sein, witzelte Laurie weiter, müsse aber daran erinnern, dass die Verleihung "'Hollywood', 'Ausland' und 'Presse' in ihrem Titel" trage - die Golden Globes werden vom Verband der Auslandspresse vergeben.

"In diesem Saal sitzen Menschen aus aller Welt, aus China, Amerika, Europa. Erwartet nicht, dass das Kino Mauern und Grenzen errichtet", sagte die französische Schauspielerin Isabelle Huppert. Sie hatte für ihre Rolle in "Elle" den Golden Globe für die beste Schauspielerin in einem Drama bekommen.

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