"Wie eine Möchtegern-Chefin" Melania Trump löst mit neuem First-Lady-Porträt Wirbel aus
Melania Trump hat ihr erstes Foto als neue First Lady veröffentlicht. Der Look, die Pose, das Motiv: Die Fotografie wirft viele Fragen auf – und löst Diskussionen aus.
Mit festem Blick, die Augen verengt, schaut sie entschlossen in die Kamera. Die Lippen wirken gepresst, ein Lächeln ist nicht zu erkennen. Die Haare fallen ihr auf der einen Seite leicht gewellt über die Schultern, und dann wären da ihre Arme: Melania Trump hat sie leicht von sich gestreckt, stützt sich mit gespreizten Fingern auf einer spiegelglatten Schreibtischoberfläche ab. Dabei trägt die neue First Lady geschäftsmäßig einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd.
Es ist das erste Foto von Melania Trump, das in ihrer zweiten Amtszeit als First Lady veröffentlicht wurde. In der Nacht von Montag auf Dienstag ist es über alle Kanäle verbreitet worden, inklusive des traditionellen "Flotus"-Accounts auf Instagram. Es ist das offizielle Profil jeder "First Lady of the United States": Nach einem Amtswechsel geht er automatisch über an die jeweils neue First Lady – so wie das auch bei den Präsidenten-Accounts passiert, bei denen nun Donald Trump auf Joe Biden folgt.
"Sie sieht aus wie eine Mafia-Frau"
Genau dort scheinen sich nun viele User an dem Bild zu stören. Sie schreiben Dinge wie "ganz vergessen, diesem Account zu entfolgen" oder "schnell weg hier". Insgesamt hat "Flotus" fast vier Millionen Follower. Auch kritische Bemerkungen häufen sich: "Warum sieht sie aus wie eine Möchtegern-Chefin" oder "Sie sieht aus wie eine Mafia-Frau" sind zu lesen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Auf Melania Trumps eigenen Profilen ist das anders. So ist auf ihrem persönlichen X-Profil kaum eine kritische Stimme zu finden. Ihre Fans feiern sie als "umwerfend", "wunderschön" oder "ikonisch". Und eine Userin schreibt: "Die Würde kehrt wieder zurück ins Weiße Haus."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Das Schwarz-Weiß-Foto wurde einen Tag nach der Vereidigung ihres Mannes als Präsident im Weißen Haus aufgenommen. Die Fotos sind im sogenannten Yellow Oval Room, einem Zimmer auf der Südseite des zweiten Stocks im Weißen Haus, entstanden. Im Hintergrund ist das Washington Monument zu sehen, das die Hauptstadt der USA überragt. Das Porträt wurde von Régine Mahaux aufgenommen, einer Fotografin aus Belgien, die seit mehr als 20 Jahren Fotos der Familie Trump macht – und auch das offizielle Porträt von Melania Trump im Jahr 2017, während Trumps erster Amtszeit, geschossen hat.
Melania Trumps Pose ein Kontrast zur First-Lady-Rolle
"Ich fühlte mich wirklich geehrt, als ich zum zweiten Mal ausgewählt wurde, dieses offizielle Porträt zu fotografieren", sagte Frau Mahaux am Montag der BBC. "Als Künstlerin mit einer so inspirierenden Frau zusammenzuarbeiten, ist ein großes Privileg. Sie ist eine Perfektionistin und bringt sich wirklich in den kreativen Prozess ein."
Wie genau sie das getan hat, sagt die Fotografin nicht. Auch über die Bedeutung der Pose gibt es keine weitere Auskunft – und so bleibt es Interpretationssache, was Melania Trump damit zum Ausdruck bringen möchte. Vom Anzug bis zur Haltung wirkt das neue Porträt jedenfalls sorgfältig orchestriert und eher mächtig-entschlossen als zurückhaltend-menschlich. Die traditionelle Rolle der First Lady steht dazu im Kontrast: Denn die besteht darin, das Präsidentenamt in den Augen der Öffentlichkeit milder und menschlicher zu gestalten.
- Eigene Recherchen und Beobachtungen
- instagram.com: Profil von flotus
- twitter.com: Profil von melaniatrump
- bbc.com: "Melania Trump's new official portrait" (englisch)