Sieg im Plagiat-Prozess Hans Zimmers Soundtrack ist nicht geklaut
Filmmusik-Genie Hans Zimmer soll geklaut haben? Nein, hat er nicht. Das sah nun auch der Kollege ein, der den Deutschen des Diebstahls bezichtigt hatte. Die entsprechende Klage hatte ein Gericht zuvor abgewiesen.
Zimmer ist aus einem Rechtsstreit um den angeblich von ihm abgekupferten Soundtrack zum Kassenhit "12 Years a Slave" als Sieger hervorgegangen. Von seinem Kollegen und Kläger Richard Friedman bekam der gebürtige Frankfurter nach dem Urteil zudem eine schriftliche Entschuldigung. Er bereue zutiefst, die Plagiatsklage erhoben und ihm damit Kosten verursacht zu haben, schrieb Friedman in einem Brief an Zimmer.
Friedman komponiert Musik für Filme, TV-Serien und Trailer. Im Januar 2015 strengte er eine Klage gegen Zimmer an. Der Vorwurf: Dieser habe mit der Musik zum Sklavendrama "12 Years a Slave" gegen Urheberrechte verstoßen.
Zimmer hält Gerechtigkeit für möglich
Am Mittwoch wies ein Bundesgericht in Los Angeles die Klage ab. Friedman schrieb nun, er habe damals auf Grundlage einer falschen Einschätzung eines Musikexperten geklagt.
Zimmer zeigte sich in einer Reaktion dankbar. Er hoffe, dass der Fall andere betroffene Künstler darin bestärke, dass Gerechtigkeit möglich sei. Zugleich hoffe er, dass potenzielle Kläger abgeschreckt würden, schrieb er mit Blick auf aufsehenerregende Plagiatsstreitereien in der jüngeren Vergangenheit.
Zimmers Soundtracks wurden im Laufe seiner Karriere für zehn Oscars nominiert, seine Musik zu "König der Löwen" brachte ihm einen der begehrten Filmpreise ein. Seine Musik zu "12 Years a Slave" bekam zwar keine Nominierung, der Streifen wurde 2014 jedoch als bester Film ausgezeichnet.