"Ein ganzes halbes Jahr" Romanze mit Emilia Clarke und Sam Claflin
Mit der Fantasy-Serie "Game of Thrones" feiert Emilia Clarke seit Jahren Erfolge. Die Britin spielt darin die knallharte Drachenmutter Daenerys Targaryen, die viel nackte Haut zeigt. Vor einigen Monaten wurde Clarke außerdem zur "Sexiest Woman Alive" gekürt.
Nun aber verkörpert die 29-Jährige eine ganz andere Rolle: In der Bestseller-Verfilmung "Ein ganzes halbes Jahr" hat sie einen eigenwilligen Modegeschmack mit einer Vorliebe für Blümchen, Muster-Mix und grelle Farben. Und vor allem schwarz-gelb gestreifte Strumpfhosen.
Clarke spielt ihre Namensvetterin Louisa Clark, eine unbedarfte, aber überschäumende und liebenswerte junge Frau vom Lande. Noch nicht angekommen im Leben trifft sie auf Will Traynor (Sam Claflin, "Finnick Odair" aus "Die Tribute von Panem"). Der ehemals karrierebewusste Banker aus der Großstadt hat vor zwei Jahren einen schweren Schicksalsschlag erlitten: Will ist nach einem Unfall vom Hals abwärts gelähmt und zieht notgedrungen ins Anwesen seiner Eltern aufs Land, wo Louisa seine Pflegerin wird.
Bestseller-Autorin Jojo Moyes liefert Drehbuch zu ihrem Erfolgsroman
Mit "Ein ganzes halbes Jahr" war der britischen Bestsellerautorin Jojo Moyes der internationale Durchbruch gelungen. Der Roman hat inzwischen eine weltweite Gesamtauflage von mehreren Millionen Exemplaren. Auch das Drehbuch zu ihrem Kinodrama steuerte Moyes selbst bei.
Die Romanverfilmung von Thea Sharrock lebt nun von langen und ruhigen Einstellungen, von den immer neuen farbenfroh-kuriosen Outfits von Louisa und von den ständigen Nahaufnahmen der Gesichter der beiden Protagonisten: das strahlende Lachen von Louisa, der anfangs verbitterte, verächtliche Blick von Will, der zusehends weicher wird.
Große Leistung von Sam Claflin
Louisa sorgt ganz klischeehaft dafür, dass sich Will verändert und ein wenig Lebensfreude bekommt. Er hilft ihr ebenfalls und zeigt ihr, wie sie Mut für eigene Entscheidungen entwickelt. Schauspielerisch ist das vor allem für Sam Claflin eine große Leistung, der die Gefühle jenseits der Dialoge ausschließlich durch seine Mimik transportieren kann.
Als Louisa erfährt, dass Will sich eine Frist gesetzt hat, beginnt die eigentliche Geschichte. Denn es ist ein Todes-Ultimatum: Binnen sechs Monaten will er seinem Leben ein Ende setzen, in der Schweiz, wo assistierter Suizid legal ist. Louisa fasst den Entschluss, Will von seinem Plan abzubringen. Wie besessen organisiert sie Ausflüge, einen Konzertbesuch, eine Traumreise. Zeit bleibt ihr nicht viel, nicht mal "ein ganzes halbes Jahr".
Ist Sterbehilfe gerechtfertigt?
Der Film hebt eine gesellschaftliche Debatte von der Leinwand ins Bewusstsein: Ist Sterbehilfe gerechtfertigt? Wer entscheidet, wann Leben lebenswert ist? Die Angehörigen oder die Betroffenen selbst? Auch wenn es nur eine Liebes-Schmonzette ist, entwickelt "Ein ganzes halbes Jahr" dadurch eine besondere Kraft.