Filmkritik "Terminator: Genisys" Arnold Schwarzenegger macht den Unterschied
Arnold Schwarzenegger ist zurück als Terminator. Und das tut der Filmreihe gut. Zwar ist "Terminator: Genisys" jetzt nicht der große Wurf. Mir gefiel der Blockbuster trotz größerer Logiklöcher und eines undurchsichtigen Zeitreiseplots dennoch recht gut. Und das liegt in erster Linie an den vielen Anspielungen auf die ersten beiden "Terminator"-Auftritte und eben Schwarzenegger, der - vor allem hinsichtlich des lahmen "Terminator: Die Erlösung" (2009) - einfach den Unterschied macht.
Kenner des Originals von James Cameron aus dem Jahr 1984 werden vor allem am ersten Drittel des neuesten Aufgusses der Reihe ihren Spaß haben. "Genisys"-Regisseur Alan Taylor ("Thor - The Dark Kingdom") verbeugt sich vor dem Meister und lässt die Ereignisse aus dem Original noch einmal aufleben.
Zeitreise-Puzzle
Dann allerdings wird die Handlung mit ihren unterschiedlichen Zeit- und Realitätsebenen schwer kompliziert. Immerhin gelingt es, Schwarzenegger als gealterten Terminator einzuführen und ihn gemeinsam mit den aus dem ersten Teil bekannten Protagonisten Sarah Connor und Kyle Reese von 1984 nach 2017 zu überführen. Dabei bleibt zwar die Logik auf der Strecke. Die Basis für weitere "Terminator"-Auftritte in einer nun alternativen Realität, die auf die bisherigen Teile nur bedingt Rücksicht nehmen muss, ist aber gelegt.
Ob es dazu kommt, steht nach den schwachen Kritiken und einem eher mäßigen Start in den USA allerdings auf einem anderen Blatt. Dabei hat "Terminator: Genisys" - auch wenn er niemals die Qualität der ersten beiden Teile erreicht - durchaus einiges zu bieten. Und das sind neben den vielen Zitaten vor allem die sehenswerten Spezialeffekte (auch das 3D besitzt durchaus einen Mehrwert) und die wuchtige Action, die trotz des verstärkten Einsatzes von CGI mit ihren üppigen Verfolgungsjagden, Shootouts und Terminator-gegen-Terminator-Kloppereien angenehm geerdet daherkommt.
Spielfreudiger Schwarzenegger
Und dann ist da natürlich noch der angegraute Schwarzenegger, der mit sichtlich Spaß in seine Paraderolle zurückgekehrt ist. Seine körperliche Präsenz, die trockenen One-Liner und der ein oder andere aus früheren Teilen bekannte Running Gag lassen "Terminator: Genisys" dann im Endeffekt doch aus der Masse der übrigen Blockbuster herausstechen.
Nicht so gut funktioniert hat leider die Neubesetzung von Kyle Reese mit Jai Courtney ("Die Bestimmung") und von Sarah Connor mit "Game of Thrones"-Star Emilia Clarke. Vor allem der mit 28 Jahren immer noch sehr mädchenhaft wirkenden Clarke nimmt man die knallharte Amazone, die Sarah in dieser Neuauflage sein soll, nicht ab und sehnt sich nach Linda Hamilton ("Terminator 2"). Und auch die sich abzeichnende Liebesgeschichte zwischen ihr und Kyle lässt einen kalt. Zwischen Clarke und Courtney springt nicht einmal ansatzweise ein Funke über.
Ganz ordentlich macht dagegen Jason Clarke ("Planet der Affen: Revolution") seine Sache, der als zum neuen T-3000 mutierter John Connor einen sehr passablen Antagonisten abgibt.
Unterhaltsames Popcorn-Kino
Stört man sich nicht an der Handlung und erwartet keinen neuen "Terminator 2", so bleibt unter dem Strich ein unterhaltsames Stück Popcorn-Kino mit einem gut aufgelegten Arnold Schwarzenegger. Dafür gebe ich einfach mal drei von fünf glänzenden Metall-Totenköpfen.
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