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"The Counselor" ein packendes Erlebnis: So gut ist der neue Scott


Topstars in "The Counselor"
Ridley Scotts Thriller ist sperrig, aber ein packendes Erlebnis

Von dpa
Aktualisiert am 28.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Topstars in "The Counselor": Ridley Scotts Thriller ist sperrig, aber ein packendes ErlebnisVergrößern des Bildes
Ridley Scotts "The Counselor": Javier Bardem (li.) als Drogendealer Reiner und Michael Fassbender als der Couselor (Quelle: 20th Century Fox)
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In Ridley Scotts Drogenthriller "The Counselor" geht es sofort zur Sache. Zärtlich und verführerisch. Unter der Bettdecke. Den ungewöhnlichen Auftakt für den düsteren Krimi, der im Grenzgebiet von Mexiko und Texas spielt, geben Michael Fassbender und Penélope Cruz. Er ist ein erfolgreicher Anwalt, der von allen nur "Counselor" genannt wird. Sie ist seine bildschöne Freundin Laura, die er nicht nur mit Liebe, sondern auch mit Schmuck und Luxus verwöhnen will. Dazu braucht er viel mehr Geld als seinen Anwaltslohn.

Das Blutvergießen kommt erst später, dann aber reichlich. Kein Wunder, denn "Prometheus"-Regisseur Scott hat für seinen neuen Thriller Amerikas Meister für düstere, erbarmungslose Stoffe verpflichtet. Pulitzer-Preisträger Cormac McCarthy liefert mit "The Counselor" sein erstes Original-Drehbuch für einen Film ab. Sein postapokalyptisches Werk "The Road" und den bluttriefenden Roman "No Country For Old Men" hat Hollywood bereits verfilmt.

Auch im Oscar-Abräumer "No Country For Old Men" war ein Drogendeal schief gelaufen. Javier Bardem zog damals als psychopathischer Killer los. Jetzt mischt der spanische Star und Ehemann von Cruz mit Pomade im Haar und knalligen Designerhemden als zwielichtiger Nachtclubbesitzer und Drogendealer mit. In seiner Luxusvilla hält sich Reiner (Bardem) zwei Geparden und eine Femme Fatale, gespielt von Cameron Diaz. Oder hat die Geliebte mit dem Killer-Blick die Fäden in der Hand?

Ein 20-Millionen-Dollar-Deal

Von Geldgier getrieben steigt der Counselor bei einem Drogendeal ein. Es geht um einen Kokaintransport von Mexiko nach Chicago. 20 Millionen Dollar Straßenwert. Weder Reiner noch der clever-lässige Mittelsmann Westray (Brad Pitt mit weißem Cowboyhut) erreichen ihn mit ihren Warnungen vor der brutalen Schmugglerbranche. Das riskante Spiel geht schief, das Kartell rächt sich. Die Zuschauer tappen bei der Handlung stellenweise im Dunkeln. Scott setzt ihnen oft nur blutige Puzzle-Teile vor. Doch das reicht.

Denn die Spannung liegt nicht in pausenloser Thriller-Action, sondern in McCarthys verstörenden bis poetischen Dialogen. Es ist ein sprachlastiger Krimi. Die Worte wirken, etwa wenn Reiner die "Bolito"-Mordwaffe beschreibt. Eine dünne Metallschleife wird dem Opfer über den Kopf geworfen, ein kleiner Motor aktiviert. Im minutenlangen Todeskampf zieht sich die Schlinge zu, der Kopf wird langsam abgetrennt. Man ahnt, dass es nicht nur bei der Beschreibung bleiben wird.

Gier und die tödlichen Folgen

Auch der Counselor findet auf grausame Weise heraus, dass er sein schillerndes Leben verpfuscht hat. Die Erkenntnis kommt nicht etwa in einem Kugelhagel, sondern viel subtiler, am Telefon. Am anderen Ende erteilt Kartell-Chef Jefe, gespielt von dem Sänger Rubén Blades, eine philosophische Lektion über Gier und die tödlichen Folgen.

Gnadenlose Düsterkeit

In Filmen wie "Alien", "Blade Runner", "Black Hawk Down" und "Prometheus" hat der britische Regisseur Ridley Scott schon viel Blut vergossen. Doch mit "The Counselor" hat er die gnadenlose Düsterkeit seines bisherigen Werks noch übertroffen.

Ein andersartiges, packendes Erlebnis

Trotz Starbesetzung und dem Top-Team Scott und McCarthy kam "The Counselor" in den USA an den Kinokassen und bei vielen Kritikern nicht gut an. Eine undurchsichtige Handlung und zu wortlastig, so die Vorwürfe. Genau das macht den Film zu einem andersartigen, packenden Erlebnis, das über bloße Thriller-Action weit hinausgeht.

Fassbender lobte in einem Interview des "San Francisco Chronicle" McCormacks hintergründiges Drehbuch. "Es war so eindrucksvoll und so anders, als alles, was ich in vielen Jahren gelesen habe", sagte der irisch-deutsche Star. "Ich denke, die Zuschauer sollen ein wenig mitarbeiten, das fesselt sie dann mehr".

Kinostart "The Counselor": 28. November 2013

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