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Bruce Willis in "Stirb langsam 5": Ein guter Tag zum Sterben


Kino
"Stirb langsam 5" - brachiales Action-Feuerwerk mit dem doppelten McClane

t-online, mth

14.02.2013Lesedauer: 3 Min.
Als ob ein McClane nicht schon schlimm genug wäre: John (Bruce Willis) und Jack (Jai Courtney) nehmen Moskau auseinander.Vergrößern des Bildes
Als ob ein McClane nicht schon schlimm genug wäre: John (Bruce Willis) und Jack (Jai Courtney) nehmen Moskau auseinander. (Quelle: Fox)

Am Ende von "Stirb langsam 5" haben John McClane (Bruce Willis) und sein Sohn Jack (Jai Courtney) halb Moskau und die Reste von Tschernobyl in Schutt und Asche gelegt, sich einige verbale Vater-Sohn-Gefechte geliefert und wären beinahe einer recht überraschenden Finte ihres Gegners aufgesessen. Reicht das für einen unterhaltsamen Kinoabend? Mit Abstrichen: Ja.

Kurz zur Handlung: Der nicht mehr ganz taufrische New Yorker Cop McClane erfährt, dass sein Sohn in Moskau verhaftet wurde. Kurz entschlossen macht er sich auf, um seinem Filius, zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hat, beizustehen. Allerdings ist Jack McClane kein Gelegenheitsdrogendealer, wie John pessimistisch angenommen hat, sondern CIA-Agent.

Jacks Verhaftung gehörte zum Plan, den ehemaligen Waffenschieber Komorov (Sebastian Koch) aus den Händen der russischen Justiz zu befreien und in die USA zu bringen. Komorov besitzt brisante Unterlagen, die bis zum Unglück von Tschernobyl zurückreichen und den designierten russischen Verteidigungsminister Chagarin belasten. Jacks Coup gelingt. Aber dank des nicht gerade hilfreichen Auftauchens seines Vaters scheitert die minutiös geplante Flucht aus Moskau. Nun sind die McClanes auf sich alleine gestellt - verfolgt von den schwer bewaffneten Schergen Chagarins.

Brachiale Actionfeuerwerk

Bereits nach einer kurzen Einleitung legt Regisseur John Moore ("Max Payne") mit einer 20-minütigen Verfolgungsjagd durch Moskau los, die an Schauwerten und Blechschaden trotz einiger Wiederholungen schwer zu überbieten ist. Danach ist Willis in bester McClane-Manier blutverschmiert und dreckig und der Film sowie die Zuschauer sind auf Betriebstemperatur.

Zwei weitere, ähnlich brachiale Actionsequenzen folgen, die von der marginalen Handlung und einigen Sprüchen zusammengehalten werden. Es kommen Hubschrauber, gepanzerte Trucks und jede Menge großkalibrige Waffen zum Einsatz, und nach rund anderthalb Stunden ist das Actionfeuerwerk auch schon wieder vorbei.

Spannung wird durch Materialschlacht ersetzt

John McClanes erste Einsätze waren mit Sicherheit spannender als "Stirb langsam" 2013. Und der Humor war wesentlich zynischer. Wenn McClane und sein Sohnemann nun ihr zerrüttetes Verhältnis aufarbeiten und Jack seinen Vater zum ersten Mal "Dad" nennt, dann macht sich sogar unbekannte Rührseligkeit breit. Dennoch stimmt die Mischung, und der fehlende Nervenkitzel wird durch die bombastische Materialschlacht ordentlich kompensiert.

Action ohne Patina

Im Gegensatz zu den neuen Filmen von Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone funktioniert "Stirb langsam" aber auch ohne wehmütigen Blick zurück in die 1980er Jahre als Action-Blockbuster. Denn während Schwarzenegger sich in augenzwinkernder Selbstreferenzialität ergeht und Stallone den Geist des reaktionären Macho-Actionkinos seiner "Rambo"-Filme beschwört, liefert Willis ein Produkt ab, das durchaus auch gegen die moderne Mainstream-Konkurrenz von - sagen wir - "Fast & Furious" bestehen kann.

Teil sechs bereits in Arbeit

Dafür steht natürlich auch Filmsohn Jai Courtney ("Spartacus: Blood and Sand"), der das "Stirb langsam"-Konzept wohl einer jüngeren Generation von Actionfilmfans vermitteln soll. Bei all seiner körperlichen Präsenz hätte man ihm hierbei allerdings etwas mehr Profil gewünscht. So dient er in erster Linie als Stichwortgeber für Bruce Willis. Eventuell ändert sich das im nächsten Teil der Filmreihe. Willis kündigte unlängst an, "Stirb langsam 6" sei in Arbeit - vielleicht ist Jai Coutney ja auch wieder dabei.

Kinostart "Stirb langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben": 14. Februar 2013

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