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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Michael Douglas "Wie auf halluzinogenen Pilzen"
Die Hollywood-Legende spricht über Überraschungen nach 50 Jahren im Filmgeschäft, ungewohnte Fans – und zieht einen ungewöhnlichen Vergleich.
Im grauen Pullover sitzt er vor der Titel-Leinwand zu "Ant-Man and the Wasp: Quantumania", darunter trägt er ein blaues Hemd. Einer der größten Hollywoodstars der letzten Jahrzehnte sitzt bereit zum virtuellen Interview. Michael Douglas ist am vergangenen Mittwoch mit der Crew von "Quantumania" in London, t-online bekam beim weltweiten Pressetermin fünf Minuten mit der Filmlegende, ist aus Berlin zugeschaltet.
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Der 78-Jährige ist Teil des neuen Films aus dem Marvel-Universum, der seit Donnerstag auch in Deutschland im Kino läuft. Douglas spielt Hank Pym, den Schwiegervater des Titelhelden "Ant-Man" (Paul Rudd), ein genialer Wissenschaftler, der einst selbst das Ant-Man-Kostüm trug und die dazugehörige Technik, mit der der Träger nach Belieben schrumpfen oder wachsen und dazu mit Ameisen kommunizieren kann, entwickelte. Seit 2015 ist Douglas Teil der Marvel-Filme, spielt Pym bereits zum dritten Mal.
Auch Rudd, Co-Star Jonathan Majors und Regisseur Peyton Reed sind bei dem Termin anwesend (mehr dazu und zum Film lesen Sie hier). Douglas ist während des Einzelinterviews bestens gelaunt. Ein Gespräch über Überraschungen nach 50 Jahren im Filmgeschäft, ungewohnte Fans – und halluzinogene Pilze.
t-online: Michael Douglas, wie würden Sie "Ant-Man and the Wasp: Quantumania" beschreiben?
Michael Douglas: Lassen Sie mich eine Gegenfrage stellen.
Bitte.
Haben Sie sich beim Anschauen des Films gefühlt, als hätten Sie zuvor halluzinogene Pilze genommen? So würde ich den Film beschreiben (lacht).
Ohne aus Erfahrung sprechen zu können: Das könnte hinkommen. Die dargestellten Welten im Film sind visuell genauso beeindruckend wie wild ...
Im Ernst: Die ganze Crew hat da fantastische Arbeit geleistet, selbst für mich ist es immer wieder ein Erlebnis, da dabei sein zu können und zu sehen, wie sich alles vom Start der Dreharbeiten bis zur Postproduktion zu einem großen Ganzen zusammenfügt. Das ist einzigartig.
Macht das auch so einen Marvel-Dreh aus?
Sie können sich das gar nicht vorstellen! Die Technik wird immer aufwendiger und ausgefeilter. Alles, was wir haben, ist ein etwas rauer Boden, und um uns herum eine 360-Grad-LED-Leinwand.
Das war noch anders, als Sie ins Marvel-Universum eingestiegen sind ...
Vor acht Jahren? Da hatten wir noch überall grüne Vorhänge (die "Greenscreen"-Technik für computergenerierte Spezialeffekte und Umgebungen, Anm. d. Red.).
Da wird quasi im "Nichts" gespielt.
Und jetzt, da ist das ein einziger hochauflösender Bildschirm, der größte, den man sich vorstellen kann, und der umgibt uns komplett. Und da sehen wir dann auch schon die Umgebungen, in denen wir uns gerade bewegen sollen, oder Raumschiffe und Ähnliches. Aber auch das ist noch ein Unterschied zum fertigen Film, in dem wir dann plötzlich Tausende Soldaten oder Millionen von Ameisen sehen können.
Sie spielen Hank Pym, den ursprünglichen Ant-Man, nun schon zum dritten Mal. Gibt es etwas, das Sie überrascht hat, seitdem Sie 2015 dazugekommen sind?
Was mich überrascht hat und immer noch überrascht, ist das junge Publikum, auch wenn ich mir der jüngeren Zielgruppe natürlich bewusst war.
Das müssen Sie erklären.
Hier bin ich nun, mache das alles schon seit 50 Jahren – und meine Filme waren meistens ja eher an ein erwachsenes Publikum gerichtet. In den USA heißt das dann ja "Rated R"...
... was Jugendlichen unter 17 Jahren den Zutritt zu einem Film ohne Begleitung eines Elternteils oder Erwachsenen untersagt ...
Genau. Und nun kommen plötzlich Kinder im Alter meiner Enkel zu mir und deuten auf mich: "Hank Pym! Hank Pym!" (lacht). Es ist einfach erstaunlich, wie viele Menschen wir weltweit erreichen.
Sie haben gerade schon Ihre Familie angesprochen. "Familie" ist auch ein wichtiges Motiv in "Quantumania" – und Ihre Figur spielt eine tragende Rolle dabei. Gibt es etwas, das Sie und Hank Pym gemeinsam haben?
Ich sage mal so: Wie ich ist Hank Vater und Großvater, er hat seine Frau Janet (Michelle Pfeiffer, Anm. d. Red.), seine Tochter Hope (Evangeline Lilly, Anm. d. Red.), seinen Schwiegersohn Scott (Paul Rudd) und nun auch noch seine Enkelin Cassie (Kathryn Newton). Da fällt mir noch ein Vergleich ein ...
Ja?
Erinnern Sie sich an den Film "Die Unglaublichen"?
Der Animationsfilm über eine Superhelden-Familie?
Richtig. Eine Familie, in der jedes Mitglied bestimmte Fähigkeiten hat, und dann kommen auch noch die ganz alltäglichen zwischenmenschlichen Problemchen dazu, wie bei einer ganz normalen Familie eben auch.
Und kann sich Ihre Familie dann auf weitere Auftritte von Hank Pym im Marvel-Universum freuen?
Wir werden sehen (lacht).
Vielen Dank für das Gespräch!
- Interview mit Michael Douglas