Interviews in aktueller Zeit Marietta Slomka: "Da habe ich einen Kloß im Hals"
Als "heute journal"-Moderatorin spricht sie für das Nachrichtenmagazin im ZDF aktuell immer wieder mit Menschen in der Ukraine, die vom Krieg betroffen sind. Marietta Slomka geht das nahe.
ZDF-"heute journal"-Moderatorin Marietta Slomka zählt zu ihren schwierigsten Interviewmomenten der letzten Zeit nicht etwa Gespräche mit Spitzenpolitikern und -politikerinnen, sondern mit Menschen aus der Ukraine, wie die 52-Jährige nun berichtete.
"Man verabschiedet sich und sagt: Auf Wiedersehen – und ich habe einen Kloß im Hals, weil ich nicht weiß, ob ich diesen Menschen je wieder sehen werde", sagte die Journalistin im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Manchmal passiere es, dass die Leitung zu ihrem Gesprächspartner oder ihrer Gesprächspartnerin bei der Aufzeichnung abbreche. "Einmal wurde jemand von zwei Bewaffneten aus dem Auto gezogen, weil sie dachten, er sei ein Spion. Das spielte sich nachmittags bei der Aufzeichnung vor meinen Augen ab."
"Man fühlt sich hilflos"
Slomka, die zu den bekanntesten TV-Nachrichtenmoderatorinnen in Deutschland zählt, ergänzte: "Man fühlt sich hilflos, während man in seiner trockenen, warmen, sicheren Redaktion sitzt. Das ist psychologisch wohl das Schwierigste, was ich als Interviewerin erlebt habe." Diese Gesprächssituationen bringen ihr den Krieg noch einmal ganz besonders nahe. "Dagegen sind harte Schlagabtausche mit Profipolitikern eigentlich ein Spaziergang", so Marietta Slomka.
Seit 2001 moderiert Slomka das "heute-journal" im ZDF als Hauptmoderatorin. Das Magazin läuft montags bis donnerstags um 21:45 Uhr und freitags um 22 Uhr. In der vergangenen Woche war Slomka als Vertretung für die mit Corona infizierte Maybrit Illner die Gastgeberin von deren gleichnamiger Talkshow. Wie Sie hier noch einmal nachlesen können, sorgte die Journalistin als Illner-Ersatz für große Begeisterung beim Publikum.
- Nachrichtenagentur dpa
- eigene Recherchen